HEBC: S. Wolgast – Förster, D. Papadopoulos (72. Stege), Petrobella (72. T. Wolgast), Prostran – Avarello, Ferck – C. Papadopoulos, Müller, Gramsch - Ismaili SV Halstenbek-Rellingen: Brandt – Sottorf, Hermanowicz, Krabbes, Munzel – Kebbe, Wroblewsky – Matthiessen, Bräuer (72. Boesten), Adelmann (46. Jurkic) – Ude (90. Gomoll) Tore: 0:1, 0:2 Ude (30., 75., FE), 1:2 Prostran (76.) Gelb-Rote Karte: Ismaili (56., HEBC, w/ Meckern) Schiedsrichter: Stello (SC Egenbüttel), hatte keine klare Linie und sorgte mit diffusen Entscheidungen für ein sehr zerfahrenes Spiel Beste Spieler: C. Papadopoulos – Wroblewsky, Ude Zuschauer: 200
3 Jahre ist es her, dass Toni Ude der große Pokalheld beim SC Victoria war. Dank seiner Treffer im Oddset-Pokal qualifizierte sich Vicky für den DFB-Pokal und schied gegen den damaligen Titelträger 1.FC Nürnberg relativ sang- und klanglos mit 0:6 aus. Wie wir alle wissen hat Vicky in diesem Jahr für die Sensation im DFB-Pokal gesorgt, und erwartet nunmehr die Wölfe aus Wolfsburg in der zweiten Runde des nationalen Pokals. Was das mit dem heutigen Spiel zu tun hat? Wenn man besagtem Herrn Ude glaube schenken kann relativ viel. Kurz vor Beginn der zweiten Hälfte entdeckte Ude seinen ehemaligen Vicky Mitstreiter Timo Möbius und begrüßte ihn mit folgenden Worten: „Man, statt gegen Wolfsburg zu kicken spiele ich hier um 10:45 auf bescheuertem Grand...“ Trockener Konter aus den Reihen der Zuschauer: „Hast dir ja selber ausgesucht!“
Und somit hörten heute seine Gegenspieler auf die Namen Petrobella und Papadopoulos, was fast genauso international klingt wie Barzagli und Kjaer. Der Ordnung halber beginnen wir jedoch mit dem Anpfiff zur ersten Hälfte. HEBC-Coach Tom Woltemath musste notgedrungen seine komplette Defensive umstellen, womit es zu oben erwähntem Innenverteidigerpaar kam. Während HR den Ball mit geschicktem Kurzpassspiel in die Spitze befördern wollte, agierten die Hausherren primär mit dem langen Ball. Stürmer Adem Ismaili war seinen Gegenspielern jedoch körperlich unterlegen und da auch das Mittelfeld nur behäbig aufrückte, kamen die Gäste relativ schnell wieder an den Ball. Nach gut einer halben Stunde besorgte Ude dann auch die verdiente Führung. Nachdem Cem Müller den Ball nicht klar aus der Gefahrenzone herausbefördert hatte, war es Nils Hendrik Matthiessen der von rechts den Ball punktgenau auf das lange Bein von Ude servierte. Dieser brauchte den Ball nur noch über die Linie drücken. Die Lila-Weißen hatten in der ersten Hälfte nur ein Lichtblick zu bieten. Rick Fehr setzte einen Freistoß aus gut 25 Metern nur knapp neben das Gehäuse der Halstenbeker.
Nach dem Pausentee und besagter Unterhaltung zwischen den Herren Ude und Möbius war es vermehrt der Mann in schwarz, der sich in den Mittelpunkt des Geschehens beförderte. In einer aufreizend selbstherrlichen Manier drückte er dem Spiel seinen Stempel auf. Jedes gesprochene Wort wurde mit dem gelben Karton bestraft womit er für ein hektisches und zerfahrenes Spiel sorgte. Höhepunkt der Kartenshow war die Ampelkarte gegen Adem Ismaili. Vor selbiger Kartenkombination dürfen natürlich nicht die Großchancen von Ude auf der einen, und Christos Papadopoulos auf der anderen Seite, verschwiegen werden. In beiden Fällen reagierten die Keeper jedoch glänzend und bewahrten ihre Farben vor einem Gegentreffer. Fünfzehn Minuten vor Ende des Spiels war es erneut Ude, der für seine Farben einnetzte. Entgegen dem Gesetz, wonach der Gefoulte niemals selber schießen sollte, vollendete er aus elf Metern trocken ins Netz. Die Situation die zum Elfmeter führte, kann als geschickt bezeichnet werden. Ude suchte im Zweikampf den Körperkontakt und spekulierte somit auf den Pfiff des indisponierten Unparteiischen. Wie sich zeigte mit Erfolg. Wer dachte die Hausherren wären jetzt geschlagen gewesen, sahen sich eines besseren belehrt. Dejan Prostran netzte aus ca. 22 Metern elegant einen Freistoß in den Winkel. Der folgende Sturmlauf verpuffte jedoch viel zu häufig in den ungenauen Anspielen, so das HEBC zu keiner weiteren gefährlichen Torchance mehr kommen konnte.
Auch wenn der Konjunktiv keine Spiele gewinnt bleibt festzuhalten das die Hausherren die erste Hälfte mit viel zu viel Respekt angegangen sind. Hätten sie frühzeitig an ihre Chance geglaubt wäre gegen HR sicher was möglich gewesen. HR hingegen freute sich über „dreckige Punkte“ und das eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison erfolgreich gestaltet werden konnte. Auch wenn die Hausherren sich für das Kompliment: „Hier werden nicht viele Mannschaften Punkte entführen!“ nicht viel kaufen können, so zeigt es doch den Respekt der Gegner vor dem Mythos Reinmüller. Und für Herrn Ude bleibt nebenbei angemerkt noch die Möglichkeit in dieser Saison seine Farben zum Triumph im Oddset-Pokal zu führen. Dann hat er nächstes Jahr eventuell die Chance auf ein Zusammentreffen mit den Herren Barzagli und Co.
Stimmen:
Thomas Bliemeister (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Wir wussten, dass wir hier nur mit Willen und Kampfkraft was holen können. In der ersten Hälfte haben wir unser Konzeot ganz gut umgesetzt. In der zweiten Hälfte haben wir uns jedoch von der Hektik anstecken lassen. Wichtig sind unter dem Strich jedoch die drei Punkte. Auf den gezeigten Willen und die Kampfkraft können wir jedoch aufbauen. In den nächsten Spielen kommt dann auch das fußballerische hinzu.
Tom Woltemath (Trainer HEBC): Wir haben viel versucht, aber es war ein zerfahrenes Spiel. Wir haben zu häufig die Bälle weit nach vorne geschlagen und die Bälle zu selten im Mittelfeld abgeholt. Dann ist es schwer so ein Spiel erfolgreich zu gestalten. Die Spielerausfälle sind natürlich nicht gut, aber jeder Mann im Kader hat das Niveau in dieser Liga zu spielen. Somit ist das keine Ausrede. Jetzt gilt unser Fokus dem Derby nächsten Freitag um dort die heute verlorenen Punkte einzufahren.
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