05.09.2010 Bramfeld erweist sich weiterhin als Favoritenschreck von Peter Strahl
Bramfelder SV – SC Victoria 1:1 (1:0)
Bramfelder SV: Hrncic – Akin (82. Westphal), Kazmierczak, Viola, Skalnik – Schwarck, Henning, Seifert, Witte (62. Özgüc) - Urbszat, Gehr (88. von Karger) SC Victoria: Ludewig – Theissen, Bajramovic, Asante, Kaba – Schulz (62. Kremer), Stilz, Trimborn, Lauer (79. Abou Khalil) – Hamurcu (62. Geist), Rahn Tore: 1:0 Gehr (22.), 1:1 Rahn (69.) Schiedsrichter: Andreas Bandt (ETV), sein guter Ruf kommt nicht von Ungefähr Beste Spieler Hincic, aber auch alle seine Vorderleute gingen vermutlich an die Grenzen ihres Leistungsvermögens - Trimborn Zuschauer: >ca 180
Nach der letzten Heimniederlage gegen den Co-Aufsteiger aus Bönningstedt sowie der Auswärtspleite in Wedel sollte es nach der Ansicht vieler Zuschauer eigentlich nur um die Höhe der Gästetreffer bei diesem Spiel gehen. Aber wer so dachte, hatte offenbar den Bramfelder Dreier vom Eröffnungsspiel und die Punktgewinne der Weiß-Schwarzen in Buchholz und gegen Bergedorf nicht mehr im Hinterkopf.
Doch zunächst beginnt der Meister die Partie höchst konzentriert. Nach einem misslungenen Eckstoß in der vierten Minute von Marc Viola beendet Sven Trimbon den Konter mit einem formidablen Geschoss von links, bei dem sich Keeper Denis Hrncic schon mal warmfliegen kann. Bei einer Hereingabe auf dem anderen Flügel von Dennis Theißen misslingt Stephan Rahn die korrekte Kopfposition und somit erreicht er auch nicht das Ziel. Danach aber kommen die BSVer und erweisen sich bei der Ballgewinnung mehr und mehr als die Schnelleren. Nach einer Viertelstunde bietet sich Christian Gehr durch ein präzises Zuspiel von Carsten Henning eine Riesenchance, allein sein Abschluss ist zu schwach. Viel besser macht es unmittelbar danach Andres Urbszat mit einem Pfostenknaller. Auf der anderen Seite scheitert Argetim Kaba am - für einen Hamburg unaussprechlichen - Goalie Hrncic und nach erneuten Szenenwechsel streicht eine Distanzkugel von Henning über die Latte. In Minute 22 aber wird schließlich dem Sinn des Spieles Genüge getan. Kaba schlägt über den Ball, und Gehr lässt sich diesmal die Gelegenheit nicht entgehen, mit einem Flachschuss in die rechte untere Ecke Tormann und Oberhausenheld Florian Ludewig zu überwinden. Das Spiel der Hohelufter wird nun ein wenig hektisch. Ein eigentlich gelungenes Trimborn-Zuspiel lässt Sergej Schult ungenutzt, ein Ruhender Rahn-Ball wird Beute des "Unaussprechlichen" und "Sir Stephan himself" setzt eine Vorlage von Jan Lauer neben den langen Pfosten. Danach und kurz vor dem Pausenpfiff wieder die "Herzberger". Denn, wer Bramfeld meint, muss an die Familie Herzberg (Mutter und Vater an den Kassen und im Verband, Sohn neben Michael Noffz an der Seitenlinie) denken. Zunächst Theißen aus 30 Metern in die ludewigschen Arme, kurz danach Gehr, der die Abwehrstützen der Gelb-Blauen, Jonah Asante und Jasmin Bajramovic, umkurvt, aber daneben zielt.
Auch nach Wiederaufnahme der Partie lassen die Victorianer noch ihre meisterlichen Eigenschaften vermissen. Nach einem Fehlpass der Ihrigen in der Vorwärtsbewegung setzt Urbszat (22) die Kugel neben den langen Pfosten genau sowie es "Rahner" mit einer Kaba-Eingabe aus fünfundeinhalb Metern macht. Nach einer ein wenig missglückten Ludewig-Abwehr ist es erneut die Nummer 22, welche die Kugel vom ungefähren 11-Meter-Punkt über den Kasten befördert. Eine gelungene Aktion von Ahmed Hamurcu, der zwei Gegenspieler stehen lässt, landet in den Armen des Bramfelder Schlussmannes. Der Ausgleichtreffer nach nahezu 70 Minuten ist schließlich das Ergebnis einer gelungenen Zusammenarbeit in Gestalt einer genauen Lauer-Flanke auf Rahn, der sie wiederum technisch perfekt abtropfen lässt und über die Torlinie weiter befördert. Jetzt werden auch die "Ehmlinge" aggressiver, zu einem weiteren Treffer reichen ihre Bemühungen aber nicht. Im Gegenteil: Urbszat und Marcel Schwarck bieten sich noch zwei Possibilitäten der besseren Sorte, die sie beide aber nicht richtig zu schätzen wissen.
Michael Noffz ist zu beneiden. Steht er doch eigentlich nur vor dem Problem, seine Mannschaft gegen vermeintlich schwächere oder ebenbürtige Gegner einzustellen. Dazu zählen nach der augenblicklichen Tabellensituation die beiden nächsten Away-Kontrahenten (Paloma und Curslack) allerdings nicht. Bert Ehm und die Seinen aber müssen aufpassen, dass sie auf ihrem Weg zum fünften Meistertitel in Folge die Zweite derer vom Millerntor nicht aus den Augen verlieren.
Stimmen:
Bert Ehm (Trainer Victoria): Wegen eines technischen Defektes am Aufzeichnungsgerät nur die Quintessenz der ehmschen Sätze: Die Chancen waren heute gleich verteilt, so dass das Unentschieden voll in Ordnung geht.
Michael Noffz (Trainer Bramfeld): Wir haben es heute, nach den Spielen gegen Rugenbergen und Wedel, ganz gut hinbekommen, hinten stabiler zu stehen. Torchancen haben wir genauso viele wie Vicky gehabt, ich meine beinahe, dass sie sogar noch etwas klarer waren. Auch wenn unser Gegner vielleicht den Ball länger in den eigenen Reihen halten konnte als wir und möglicher Weise mehr Ballbesitz hatte, so war es auf Grund der gesehenen Treffermöglichkeiten bestimmt ein verdienter Punkt.
Berichtigung für die Nachwelt:
Ein vertrauenswürdiger Leser hat mich darauf hingewiesen, dass nicht Argetim Kaba in der 22. Minute vor dem Bramfelder Treffer über den Ball geschlagen habe, sondern dies Missgeschick Jasmin Bajramovic unterlaufen sei. Allein diesem hatte ich einen solchen Fauxpas nicht zugetraut, was denn meinen Fehler erklären soll.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.