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12.09.2010
Krise? Nix da! von Andre Matz



TSV Buchholz 08 – Oststeinbeker SV 2:0 (0:0)

TSV Buchholz 08: H. Titze - Kettner, Niefert, Gege, Grühn - Tocha (28. Suyer ), S. Titze, Prielipp, Buzhala (74. Odabas), Mathies (62. Rodrigues), Gillich
Oststeinbeker SV: Gruhne - Blohm, Rabenhorst, Koca, Jawla - Juckel (66. Hiob), Sosnowski, Weiß, Kyrmanidis (46. Mokaddem) - Cihan, Pohlmann (64. Aydin)
Tore: 1:0 Rodrigues (67.), 2:0 Suyer (90.)
Schiedsrichter: Althans (Dassendorf), ein gebrauchter Tag.
Beste Spieler: keiner - Sosnowski
Zuschauer: 325

"Krise" (griech.): Bezeichnet eine über einen gewissen (längeren) Zeitraum anhaltende massive Störung des gesellschaftlichen, politischen oder wirtschaftlichen Systems. Krisen bergen gleichzeitig auch die Chance zur (aktiv zu suchenden qualitativen) Verbesserung."

Aha. Soweit zur Definition, die ja Fußball außen vor lässt ...
"Es würde doch auch nicht helfen, wenn ich dazu Krise sagen würde" - Thomas Titze.
Ja, selbst wenn Buchholz in einer Krise war, dann ist diese zumindest jetzt beendet. Oder auf jeden Fall unterbrochen, doch sowohl Kapitän Alexander Gege, als auch die beiden Torschützen Marcel Rodrigues und Hakan Suyer beteuerten: "Wir haben das nie als Krise gesehen!"



Das 1:6-Debakel beim FC St. Pauli steckte dem TSV im Heimspiel gegen den Oststeinbeker SV aber noch gehörig in den Knochen. Das sah man, das spürte man. Nicht nur, dass der Stadionsprecher die Zuschauer mit den Worten "Die Hoffnung [auf einen Heimsieg] stirbt zuletzt" begrüßte, nein, der TSV spielte auch deutlich sichtbar verängstigt. "Das Umfeld und der Hamburger Fußball erwarten natürlich eine Steigerung von uns, aber das ist nicht unser Anspruch", sagte Alex Gege bezogen auf die letztjährige Vizemeisterschaft.

"Meister werden? Wer will das?", fragte er. Jedes Spiel gewinnen - das will man in Buchholz, das sagt jeder wo man hinhört, und dann mal schauen ob mehr geht, das ist die Devise. "Aber mit Buchholzer Mitteln Meister zu werden, das ist unrealistisch", weiß Gege zu berichten. Warten wir's ab, letztes Jahr hatte man ebenfalls zu diesem Zeitpunkt nicht viele Punkte auf dem Konto, deshalb war auch diese Saison keine Krisenstimmung (da ist das K-Wort wieder) angesagt.
Eine Krise bekamen Zuschauer hüben und drüben was die Schiedsrichter-Entscheidungen anging. Das Gespann um Lars Althans schaffte es sowohl Heim- als auch Gastmannschaft mit den Abstoß- und Eckballentscheidungen zum Wahnsinn zu treiben. Es war wirklich mitunter hanebüchen was da angezeigt wurde. OSV-Trainer Stefan Kohfahl ging sogar soweit zu sagen, dass wir ein "Schiedsrichterproblem" haben. "Eckbälle waren wie ein Lotteriespiel", sagte Kohfahl und ärgerte sich auch über die Ecke zum Buchholzer 1:0: "Das war ein deutlicher Abstoß für uns!"
Doch auch Thomas Titze pflichtete ihm bei: "Es war wirklich kein guter Tag für das Gespann. Aber wir waren letzte Woche bei St. Pauli schlecht, da hat der Schiedsrichter auch mal das Recht schlecht zu sein." Titze hatte ja am Ende gut lachen, denn nach dem 1:0-Joker Tor von Marcel Rodrigues war der Kuchen gegessen. Oder der Drops gelutscht oder die Krise weggekickt ... Hakan Suyer sorgte schließlich in der Schlussminute per Einzelleistung für das 2:0 und lässt den Leser am Ende fragen: "Krise? Nie gehört!"


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