30.09.2010 Vorschau: Wissen kommt später von Mirko Schneider
Am kommenden Wochenende steht der Spieltag vor der Tür, nach dessen Austragung wir alle mehr als eine ganze Ecke schlauer sind – nämlich der zehnte. Millionen von Trainern, Spielern, Präsidenten und Fans mahnen alle Jahre wieder im ausgehenden Sommer, die geneigte Presse solle doch bitte erst einmal zehn Spieltage abwarten, bis sich die Tabelle begradigt habe. Erst nach der knapp überschrittenen Hälfte der Hinrunde sei schließlich seriös zu prognostizieren, wer letztlich wo landen würde. Dieses Wochenende könnte bei den entsprechenden Ergebnissen somit endgültig den Niendorfer TSV zum Kandidaten auf die Vizemeisterschaft erheben, Altona 93 ins Mittelmaß stoßen, dem SV Rugenbergen die Klasse sichern und den Meiendorfer SV Richtung Landesliga torkeln lassen. Sie sehen schon, die Qualität des Spruchs von den zehn Spieltagen ist ungefähr analog zu „Nach diesen zwei/drei/vier Heim-/Auswärtsspielen wissen wir, wo wir stehen“ zu betrachten. Entschieden wird also noch nichts, aber spannend wird es garantiert – und zwar bei folgenden Partien:
TuS Germania Schnelsen (8) vs. SV Rugenbergen (11) – Freitag, 19:00 Uhr (Letzte Saison: 1:1, 7:3)
Riekbornweg 5 – 22157 Hamburg
In den vergangenen vier Partien gegen den SVR netzten die Schnelsener Germanen glatte vier Mal im Schnitt ein – und dennoch reichte es nicht zu einem Heimsieg. An der Ellerbeker Straße hielten sich die Stemmann-Mannen mit 8:1 und 7:3 schadlos, während daheim – nach der 0:2-Niederlage im Vorvorjahr – selbst in der legendären „Unbesiegtheits-Landesliga-Saison 2009/10“ nur ein 1:1 gelang. Die Tendenz zeigt nach dem grandiosen 6:0 vor zwei Wochen gegen Bergedorf allerdings steil nach oben. Praktischerweise fiel das Auswärtsspiel in Buchholz dem Regen zum Opfer, sodass die Germanen immer noch von ihrer Heim-Gala zehren können. Ähnliches, nämlich „zehren“, muss momentan der SVR. Seit vier Spielen, darunter drei Niederlagen, wartet die Palapies-Truppe auf einen Sieg. Das angelegte Punktespeckpolster des Sommers wird jedoch nicht den ganzen Herbst hindurch reichen. So könnte sich das Team trotz spektakulärer Auftritte wie dem 3:5 gegen den FC St. Pauli II bald dort wiederfinden, wo es schon vor der Saison vermutet wurde, nämlich im dicksten Abstiegskampf. Ein Punkt oder gar ein Erfolg am Riekbornweg könnte dies einstweilen verhüten. Doch Hafo analysiert, wie immer völlig am Puls der Zeit, dass Schnelsen den dritten Erfolg in Serie landet. Mladen Tunjic trifft gleich nach wenigen Sekunden, danach passiert nicht mehr viel – beim 1:0 für die Germanen.
Sportpark Hinschenfelde – Walddörfer Straße 247 – 22047 Hamburg
Vor vier Monaten trug der Niendorfer TSV Entscheidendes zur Reputation von Cordis Trainer Daniel Sager bei. Der NTSV verlor trotz ordentlicher Leistung mit 0:2 im Sportpark Hinschenfelde – und Cordi hatte den Klassenerhalt geschafft. „Bei einer Niederlage heute hätte ich alles falsch gemacht. So habe ich eben alles richtig gemacht“, brachte Sager die berühmten Gesetze der Branche danach eindrucksvoll auf den Punkt. Irgendetwas falsch macht er diese Saison aber scheinbar bei den Heimspielen in Hinschenfelde. Kein Sieg bisher und gar zweimal setzte es ein 0:5 (allerdings gegen Bergedorf 85 und den SC Victoria), wobei die Klatsche gegen Vicky einen sehr ironischen Sager zum Vorschein brachte, der „nicht auswechseln wollte, damit nicht noch mehr Spieler nass werden“ und, Begründung Nummer zwei auf indirektem Wege, die Journalisten fragte, „welchen Akzent ich bei 0:5 noch setzen soll?“ Aber Sager kündigte auch an, nach diesem erneuten 0:5 daheim dürften gerne wieder sieben Zähler am Stück folgen, so wie nach dem Heim-Debakel gegen Bergedorf 85. Ein Schritt war das schwache 0:0 beim USC Paloma. Ein weiterer ist nun gegen den NTSV möglich, doch da sträubt sich der Trend, denn weder Matthias Bub noch Frank Pieper, sondern Ex-Co-Trainer Ingo Glashoff führt seit vier Spieltagen recht überraschenderweise den NTSV aus dem Tief. Maßgeblich beteiligt an zehn Punkten aus vier Spielen ist Ex-Concorde Davide Pedroso-Bussu, welcher in den vergangenen beiden Partien jeweils einen Hattrick hinlegte, allerdings schmunzelnd ankündigte, „gegen meinen Ex-Trainer nicht treffen zu wollen“. Hafo findet nun zwar, dass sich „DPB“ daran nicht halten wird, dies allerdings seinen Farben nichts nützt. Cordi siegt mit 3:2.
Schiedsrichter: Wicke (TSV Glinde)
Oststeinbeker SV (9) vs. SC Victoria (2) – Freitag, 19:30 Uhr (Letzte Saison: 4:3, 0:1) Die Gastgeber schippern seit kurzer Zeit ruhigen Mittelfeldgewässern entgegen, woran die drei am Grünen Tisch erkämpften Auswärtspunkte gegen Meiendorf durchaus ihren Anteil besitzen. In ihrer vergangenen „Hurra-wir-rocken-die-Oberliga“-Saison, welche sie mit Platz sechs abschlossen, gelang ihnen am 13. Mai sogar ein 4:3 daheim gegen Vicky – und der Kampf um den Oberliga-Titel wurde noch einmal so richtig spannend. Wäre diese Lage an der Spitze zurzeit Fakt, Meistertrainer Bert Ehm hätte nichts dagegen. Schon zehn Punkte befindet sich sein Team nach der heroischen Fußball-Schlacht gegen den FC St. Pauli II (4:5) hinter der Kiezkicker-Reserve. Und ein Titel ist für den Double-Gewinner schon weg, denn nach den Roten Karten für Jasmin Bajramovic, Dennis Theißen und Roger Stilz verkündete Ehm, seine Mannschaft gebe „den Kampf um den „Fairness-Preis“ hiermit auf“. Betreuer Oliver Sextro wünschte dafür zum Abschluss der Pressekonferenz gegen St. Pauli II im Schnack „der Sportgerichtsbarkeit ein glückliches Händchen“, jedoch kann diese Sextros Worten erst nächste Woche Taten folgen lassen – die obligatorische Zehn-Tages-Sperre lässt grüßen. So läuft Vicky am Meesen zwangsweise arg verändert auf. Auch erfolgreich? Hafo meint: Teilweise. 1:1.
Schiedsrichter: Meyer (VfB Schuby)
Meiendorfer SV (16) vs. FC Bergedorf 85 (5)*** – Sonnabend, 13.00 Uhr (letzte Saison: 2:4,Wiederholungsspiel: 3:1/in Bergedorf: 0:0)
Meiendorfer Str. 196 (B75), 22145 Hamburg
Fieser könnte die Lage für den MSV kaum sein. Der unerwartet in den Abstiegsstrudel geratene Klub von der B 75 erwartet nach seiner Niederlage vor dem Verbandsgericht gegen den Oststeinbeker SV (gleichbedeutend mit einer kampflosen 0:3-Niederlage) im Heimspiel danach ausgerechnet den FC Bergedorf 85. Das ist bitter, wie soll man das nennen? Ironie der Gerechtigkeit? Schließlich sorgte vor fast genau einem Jahr, am 19. September, das 1:3 des Bergedorfers Fatih Gürel nach einer umstrittenen Freistoß-Ausführung für den Aufruhr der Saison: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=3700 Mit Wut im Bauch erzwang ein sich betrogen fühlender MSV durch seinen Einspruch ein Wiederholungsspiel und die ganze Hamburger Amateurszene diskutierte mit mehr oder weniger hohem moralischen Anspruch, ob dies gerecht sei. Erfolgreich war die Maßnahme auf alle Fälle, den Begegnung Nummer zwei gegen den FCB gewannen die Gastgeber am 13. Dezember mit 3:1. Ein solches Ergebnis ist auf den ersten Blick zurzeit nicht zu prognostizieren. Die „Elstern“ sind gut drauf, besiegten am letzten Wochenende den SC Condor daheim mit 4:2 und setzen sich immer beharrlicher in der Spitzengruppe fest. Spannend zu beobachten wird allerdings sein, wie die Trainer den Kampf „Fußball-Futsal“ in dieser Partie entscheiden. Denn um 15.30 Uhr spielt das Futsal Team Yasar, mal wieder schnurstracks auf dem Weg zur Hamburger Meisterschaft, in der Sporthalle am Gropiusring gegen den FC Barrio. Wo also spielen wie lange z.B. Cem Cetinkaya (MSV), Ali Yasar, Gökhan Iscan und Fatih Gürel (alle Bergedorf 85) mit? Wer aber auch immer wo spielt, Hafo freut sich auf ein dramatisches 2:2 ohne Wiederholungsspiel.
Mit dem pragmatischsten aller Fußballergebnisse besiegten die Oldenfelder in den beiden zurückliegenden Spielzeiten den TSV Buchholz 08 am Berner Heerweg, nämlich jeweils mit 1:0. Das wäre auch nun wieder angebracht, denn die „Raubvögel“ befinden sich im Sinkflug, nur noch einen Platz vom harten Aufprall in der Abstiegszone entfernt. Die Gäste reisen mit einem Trainer an, welcher im „Sport Mikrofon“ vor kurzer Zeit preisgab, dies könne seine letzte Saison in der Nordheide sein. Titze ist genervt von den Stimmen im Umfeld, die das Anspruchsdenken in Buchholz erhöhen wollen. Verständlich, und dennoch kann er paradoxerweise diesen Stimmen gerecht werden. Gewinnt Buchholz beim SCC, nistet sich das Team wieder im oberen Drittel der Oberliga Hamburg ein. Und dies, da ist sich Hafo zu 94,3 % sicher, wird mit einem 3:1-Sieg der Gäste auch funktionieren.
Schiedsrichter: Neitzel (Eintracht Norderstedt)
FC St Pauli II (1) vs. USC Paloma (10)*** – Sonntag, 14:00 Uhr (Letzte Saison: ----)
Waidmannstraße – 22769 Hamburg
Dem Vernehmen nach freut sich Gäste-Coach Frank Hüllmann sehr auf das Duell an der Waidmannstraße, denn nicht selten habe man die Gelegenheit, gegen eine solche Mannschaft anzutreten. Nicht selten ist allerdings, ohne „Hülle“ zu nahe treten zu wollen, die Gelegenheit auch geringer, die eigene Sieglosigkeitsserie (fünf Spiele, drei Punkte) rigoros zu unterbrechen. Dieses Spiel ist sozusagen die Bank für Wetter – oder wer traut sich, am Heimsieg der Kicker von der Waidmannstraße zu zweifeln? Nach dem phänomenalen Offensivauftritt bei Vicky können die „Dominatoren der Liga“ sich wirklich nur noch selber stoppen, durch einen Schlendrian, für dessen Bekämpfung St. Pauli-Coach Jörn Großkopf sich zuständig fühlt. Vor dem Heimspiel gegen den Wedeler TSV erinnerte Großkopf seine Kicker an die Blamage von Egenbüttel (1:2-Niederlage vor zwei Jahren). So mähte sein Team Wedel schlicht und effektiv mit 5:0 um. Mal schauen, was er diesmal aus der Psycho-Trickkiste holt. Doch selbst wenn seine Ansprache total misslingt, würde Hafo immer noch auf ein 2:0 für die Jungs von der Waidmannstraße tippen.
Rupprechtplatz - Steilshooper Straße 210 - 22307 Hamburg
Der HSV-Barmbek-Uhlenhorst ist ein wirklich merkwürdiges Team. Mieser Saisonstart, dann drei Siege in Folge, folglich spielt man in Niendorf wieder katastrophal und verliert mit 1:6. Fein, dass da der Lieblings-Heimgegner der letzten Jahre an der „Anfield“ justament auftaucht, denn gegen Curslack winkt satte Punkteausbeute: zehn Punkte aus vier Spielen. An dieser Stelle jedoch muss der Autor einer zurückliegenden Vorschau in Sack und Asche gehen und alles relativieren, was er seinerzeit schrieb, denn die Curslacker grüßen nicht von der Spitze, auch nicht bald. Sie sind aber dennoch ein Spitzenteam, welches, um jetzt die viertletzte Volte zu schlagen, dieses Spiel aber sang- und klanglos verlieren wird. Denn immer, wenn man so was schreibt, fühlen sich die Jungs viel motivierter und liefern eh eine bessere Leistung ab, was, da BU richtig gut kicken wird, ein spannendes Spiel ergibt, womit der jetzige Tipp einfach nur als Dienst am Zuschauer zu sehen ist, nicht wahr? Also sagt Hafo: Glattes 5:1 für BU.
Thomas Seeliger hatte unter der Woche, egal wie diese nun verlief, auf jeden Fall eine angenehme Pflichtaufgabe zu erfüllen. Nachdem Tanja Hell von den Damen Ü-30 des AFC am Montag bei der Auslosung der vierten Runde des Hamburger Oddset-Pokals die Aufgabe SV Barmbek aus dem Topf fischte, strahlte Seeliger über beide Backen. Ein angenehmer Tripp in die Kreisliga sechs, auch noch ausgelost in den Klubräumen des AFC (ja, der Schreiber war da und keine Angst, Verschwörungstheoretiker aller Kolumnen, es war sehr gut durchgemischt!), ist schon was Nettes und garantiert wahrscheinlich das Achtelfinale. Als Reaktion auf die Freude des Coaches spielte die symphatische Frau Hell mit dem grandios natürlichen Lächeln gleich mal auf eine Belohnung an, die sie erwarte: „Ich trinke auch gerne Bier.“ Dem netten Plauderstündchen folgt nun aber wieder der Ernst des Fußballerdaseins für die Herren des AFC, denn Tabellenführer, so wie die Ü-30-Frauen mit Tanja Hell, können sie sich nicht nennen. Das wird auch verdammt schwer werden in einer Saison, in der „Vicky abfangen“ wohl nicht automatisch den Titel bedeutet. Nicht abfangen, sondern einfangen möcte man dafür etwas in Bramfeld, nämlich endlich mal wieder überhaupt einen Sieg. 3:2 in Meiendorf zum Saisonauftakt, alle überrascht, eine ganze Woche in aller Munde – und seitdem flutscht es nicht mehr. Die Dreier lassen zwar noch nicht so lange auf sich warten wie eine Rücknahme der Steuersenkungen für Hoteliers, aber Zeit wird es für den BSV. Hafo philosophiert jedoch, dass zwar alles seine Zeit hat, diese für den BSV jedoch erst später kommt: Altona setzt sich durch. Mit 3:1.
Norderstedts Torwart Marcel Kindler gab unter der Woche, um unsere Einleitung noch einmal in den Blickpunkt zu rücken, im bereits zitierten und nun hiermit erneut hervorgehobenen „Sport Mikrofon“, Überraschendes von sich, kann daher aber sympathischerweise kein Anhänger der „Nach-zehn-Spieltagen-wissen-wir-fast-alles“-Theorie sein. Denn für ihn sagte die Tabelle vor dem Rugenbergen-Spiel und nach acht Spieltagen „nichts“ über die Qualität der Norderstedter Mannschaft aus. Und er kündigte an, sie habe die Qualität für das obere Drittel. Nun gut, lassen wir uns überraschen, der jetzige Gegner ist ja durchaus schlagbar und könnte somit ein kleiner Steigbügelhalter für eine bessere Norderstedter Zukunft sein. Wedel muss schleunigst punkten - dieser Satz wird ihnen im Elbestadion zu den Ohren rauskommen. Doch setzt es weitere Niederlagen, wird er nichts an Gültigkeit verlieren. Höchstens irgendwann transformiert werden in „Wedel wird absteigen“. Noch ist es aber noch nicht so weit und gespannt darf der geneigte Betrachter darauf sein, wie Trainer Frank Pagenkopf verhüten will, dass es so weit kommt. Mit Berkan Algan, wie von diesem gefordert, in der Mitte als Zehner auf seiner Lieblingsposition? Wo spielt dann Tamer Dönmez, nach dem Auswärtsspiel bei St. Pauli II von Algan deutlich kritisiert? Wie verkraftet dieser die futsalerischen Strapazen des Vortages? Vierte Frage: Wie spielt Wedel überhaupt in Norderstedt? Antwort Hafo: Verliert verdient mit 0:2, zeigt dafür leichte Aufwärtstendenz.
Schiedsrichter: Ehlert (Groß Flottbeker SV)
In der Landesliga Hansa sehen wir es geraten, Ihnen zu empfehlen, mindestens bei einem der folgenden Spiele einen Besuch anzuberaumen:
Hamm United FC (9) vs. TSV Wandsetal (10) *** – Freitag, 19:30 Uhr (Letzte Saison: 5:0, 5:0)
Tribünenweg (Rasen) - 22111 Hamburg
Das Nomadenleben für Hamm United ist vorbei. Erst der namentlich esoterisch anmutende Quellenweg, dann der paradoxerweise unüberdachte Tribünenweg – die Fans der „Geächteten aus dem Hammer Park“ hatten es nicht leicht in dieser Saison. Denn „aus dem Hammer Park“ hieß ständig: wir spielen woanders. Damit soll nun Schluss sein. Gute Mucke in einem schönen Landesliga-Stadion mit guten Würstchen und zum Auftakt ein Gegner, welcher statistisch wie maßgeschneidert scheint. Gleich zweimal fertigte der HUFC den TSV Wandsetal in der vergangenen Saison mit 5:0 ab. Klingt nach einem guten Omen für einen Heimsieg im ersten echten Heimspiel. Dagegen etwas haben wird der Übungsleiter der Gäste, Marco Krausz. Zeit, um „seine“ Mannschaft zu formen, erbat er sich beim Einstieg im Sportpark Hinschenfelde. Zeit bekommt er und kann zudem, legt man die Gegner zugrunde, auf eine ordentliche Bilanz aus seinen ersten sechs Spielen verweisen. Fünf Punkte aus vier Partien gegen Rahlstedt, Billstedt, den SC Vier- und Marschlande und den FC Türkiye sind so schlecht schließlich nicht. Hafo glaubt deshalb fest an Krauz und eine sensationelle 2:0-Führung seiner Jungs im Hammer Park, die aber unglücklich in einer 2:4-Niederlage für die Gäste endet.
Jan Schönteich, seines Zeichens Trainer des SC Vier- und Marschlande, hat es gut. Gerade aufgestiegen darf er nun erneut das tun, was Trainern wahrscheinlich insgeheim immer am liebsten ist. In der Öffentlichkeit warnen („kommen noch schwere Gegner“), relativieren in Sachen Sensation – und munter weiter gewinnen. Platz eins und als einziges Team mit Ausnahme der Remis-Könige aus Börnsen noch ungeschlagen, so lautet Schönteichs Bilanz, doch seine Warnung vor schweren Gegnern besitzt Aktualität. Mit 5:1 fegte der MSV Hamburg am zweiten Spieltag der Bezirksliga Ost im Sommer 2009 den SCVM von der Kandinskyallee – später stiegen beide gemeinsam auf. Das damalige Ergebnis sollte Warnung genug sein für den SCVM. Außerdem ist die Truppe von Alexander Reckewell zwar nicht so formidabel gestartet wie die Gäste, holte ihre beiden Saisonsiege aber auf heimischem Terrain. Hafo ermittelte allerdings durch eine Umfrage bei renommierten Landesliga-Fans, dass dieses Spiel nur 1:1 ausgehen kann.
Den Vergleich zu seinen Urlaubsmaßnahmen kann Lohbrügges Trainer Sven Schneppel nur verlieren. In der Vorwoche stellte er sein Team aus Griechenland telefonisch auf und sorgte durch seine Worte für eine enorme griechisch-deutsche Transferleistung. 7:0 siegte Lohbrügge daheim gegen den Tabellenersten aus Sasel – worauf nun der Ausflug zum Zweiten, nach Billstedt, folgt. Schneppel ist wieder da, und selbst eine Einstellung des Kantersieges gegen Sasel dürfte nur im Reich der Träume möglich sein, aber ein schlappes, in persönlichen Gesprächen von Angesicht zu Angesicht erwirktes 3:0 würde Schneppel sicher auch nehmen. Doch Vorsicht, Billstedt wahrte seinen Heim-Nimbus gegen den FC Türkiye am vorletzten Spieltag auf beeindruckende Weise. Ein 1:3 drehte das Team in ein 4:3, wobei das 3:3 und das 4:3 auch deshalb so explosionsartig bejubelt wurden, weil beide Treffer in der Nachspielzeit fielen. „Manchester United goes Öjendorfer Weg“ war es nicht ganz, denn hinterher wurde den Rot-Violetten keine Trophäe überreicht. An Moral, den unglücklichen Nicht-Aufstieg der Saison 2009/10 vergessen zu lassen und sich in dieser Spielzeit zu belohnen, fehlt es ihnen aber offensichtlich nicht. Hafo denkt daher schwer moralisch und erhält als Konklusion ein 2:1 für Billstedt.
Schiedsrichter: Mayer-Lindenberg (HTB)
Bezüglich der Landesliga Hammonia warten wir ebenfalls mit einer hochexquisiten Empfehlung auf:
H E B C (16) vs. TSV Uetersen (4) *** – Sonntag, 10:45 Uhr (Letzte Saison: ----)
Der HEBC ist mittlerweile ganz unten in der Tabelle angekommen und darf sich unter anderem mit dem Wedeler TSV solidarisch fühlen. „Schleunigst punkten“ ist angesagt, um den Anschluss nicht zu verlieren. Immerhin hält der Verein seinem Trainer Tom Woltemath bisher die Stange, nun müssen dies die Spieler tun. In einer Partie gegen den TSV Uetersen, bei der ein laues Remis nicht zu erwarten ist. Die Gäste siegen (fünfmal) oder verlieren (dreimal) – dazwischen gibt es nichts. Dabei gebärden sie sich sehr torreich, stellen mit 26 erzielten Treffern die beste Offensive der Liga. Hafo sind Trends aber manchmal sehr verdächtig (siehe Cordi-Tipp), deswegen wird das ein 0:0.
Schiedsrichter: Althans (TuS Dassendorf)
*** = den geneigten Leser erwartet ein Hafo-Bericht
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