"Das ist das Pech, das man als Tabellenletzter hat" - Bert Ehm, 3. Oktober 2010.
Es war schlecht. Und das ist nicht nur so daher gesagt. "Wenn nicht Wedel schlagen, wen denn sonst?" war die Frage vor dem Spiel. Nach der Partie kann man nur sagen: "Glück gehabt, Norderstedt".
Wedel war über weite Strecken die deutlich bessere Mannschaft, hatte zwar ein paar Prozentpunkte mehr Spielanteile, doch die klareren Möglichkeiten hatten die Gäste. Besonders im zweiten Durchgang dominierte das Team von Frank Pagenkopf, der mit Berkan Algan einen starken Mittelfeldmotor im Team hatte (Anmerkung des Redakteurs: Hallo Berkan, ich nehm' ein großes Bier auf deine Rechnung!). Er lieferte nicht nur ein gutes Spiel ab, er hatte sogar Spaß daran über sich zu lachen, als die Norderstedter Fans sich über ihn lustig machten. Das war auch schon das Highlight des Spiels.
Erst in der 75. Minute wurde es auch fußballerisch Interessanter: Kemo Kranich war einige MInuten zuvor direkt an der Norderstedter Bank mit Devin Cengiz in die Wolle geraten und drohte im Anschluss: "Ihr werdet es noch sehen!" So war es auch: Er setzte sich an der linken Strafraumseite geschickt gegen Rafael Monteiro und Stephan Siedschlag durch, und machte aus etwa sieben Metern das 1:0 für Wedel perfekt. Vollkommen verdient.
In der 89. Minute musste Wedels Keeper Sinanudin Omerhodzic im Strafraum klären, knickte dabei allerdings um und wurde minutenlang behandelt. Er signalisierte sofort "Auswechseln", doch das Kontingent war schon erschöpft. "Ich hab auch gedacht, es würde die paar Minuten noch gut gehen", sagte Frank Pagenkopf. Doch als die Nachspielzeit angebrochen war, verlängerte der Wedeler Daniello Cords unglücklich per Hinterkopf auf den Norderstedter Stürmer Kolja Tirums - und das Unheil nahm seinen Lauf.
Ob Omerhodzic den Ball ohne Verletzung gehalten hätte, ist im Nachhinein reine Mutmaßung. Er konnte auf jeden Fall nicht mehr auftreten, humpelte und trug einen dicken Verband am Knöchel. Ein gesunder Keeper hätte auf jeden Fall eine klitzekleine Chance mehr gehabt.
"Scheiße", entglitt einem ungenannten Trainer auf der Wedeler Bank beim Schlusspfiff.
Auch EN03-Trainer Andreas Prohn war unzufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft: "Der Druck, gegen den Tabellenletzten gewinnen zu müssen, war wohl zu hoch."
So bleibt Wedel weiterhin Schlusslicht und auch Norderstedt kann mit der bisherigen Punkteausbeute nicht zufrieden sein. "Unser Saisonziel bleibt weiterhin Platz neun. Das ist aber noch ein weiter Weg", so Prohn.
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