17.08.2003 Urbszat erlöst die AFC-Fans von
Altona 93 – TSV Sasel 1:0 (0:0)
Altona 93: Hinz – Kement, Rector, Bajramovic – Reiter, Jendrzey, Asante (65. Hartmann), Urbszat – Meinke (77. Sachs) – Rohrberg, Trochowski TSV Sasel: Sander – Witthöft – Stark, Höhne – von Malottke, Gütschow, Yamrali (75. Eggers), Grünert (83. Lucht) – Großkopf (83. Peitsch) – Greve, Luttermann Tor: 1:0 Urbszat (81.) Schiedsrichter: Kleenlof (Estebrügge) Gelbe Karten: Bajramovic, Urbszat, Jendrzey, Meinke – Grünert, Großkopf, Greve Zuschauer: 435 Beste Spieler: Rector, Reiter – Sander, Stark
Sie wurden alle langsam aber sicher ungeduldig. Die Zuschauer, das Umfeld und vor allem die Spieler von Altona 93 reagierten hektischer und emotionaler. Es war Mitte der zweiten Halbzeit, als die Platzherren schon das altbewährte Mittel Brechstange rausholten, um den Fehlstart in dieser noch jungen Saison 2003/04 zu vermeiden. Das Ergebnis gegen Aufsteiger TSV Sasel lautete torlos und nach der 1:2-Pleite beim anderen Neuankömmling SC Victoria eine Woche vorher wäre die Stimmung denkbar schlecht an der Griegstraße in den kommenden Tagen gewesen. Erst ein Verstolperer von Sasels Greve im Mittelfeld sollte das Gespenst „Fehlstart“ verjagen. Rohrberg führte daraufhin schnell das Leder in die gegnerische Hälfte, legte links auf den mitgelaufenen Urbszat ab, der ins kurze Eck traf und die Adolf-Jäger-Kampfbahn jubeln ließ. Aufgrund der Spielanteile sicherlich ein verdienter Erfolg, der aber eben einen glücklichen Ursprung hatte.
Vorher waren beide Mannschaften sichtlich auf die defensive Absicherung bedacht. Die Gäste aus Sasel natürlich um ein Vielfaches mehr, zogen sie sich doch an den eigenen Strafraum zurück und bildeten ein Abwehrbollwerk. Dieses wollten die AFCer jedoch nicht erstürmen, sondern spielerisch bezwingen. Auffallend kombinationsfreudig trugen sie ihre Angriffe bis zum Sechszehner vor, aber dort waren sie mit ihrem Latein völlig am Ende. Im ersten Durchgang gab es kaum eine nennenswerte Chance zu verzeichnen. Das Fehlen von Gerber und Adewunmi machte sich in vielen Situationen bemerkbar. Brauchbare Flanken (viele von Reiter) verpufften, da der Benjamin-Sturm Trochowski und Rohrberg sich nicht durchsetzen konnte.
Die Bemühungen des AFC wurden nach dem Wiederanpfiff kompromissloser, sodass sich erste Möglichkeiten einstellten. TSV-Torwart Sander musste gegen einen Hammer aus 22 Metern von Rector sein Können aufblitzen lassen (50.). Und auch Meinkes Schuss (53.) parierte Sander glänzend. Sasel brachte wenig nach vorne zustande, seltene gute Konteransätze blieben ohne Abschluss. Man merkte den Gästen noch an, dass die spielgestalterische Umstellung nach dem Weggang von Matthias Reincke (Bergedorf) noch nicht vollzogen ist. Viele lange Bälle aus der Abwehr konnten im Mittelfeld nicht festgemacht werden, sodass es kaum Entlastung gab. Nach dem Rückstand versuchten die Saseler nochmals den Hebel umzuschalten, doch dies gelang nicht. Gütschows Schuss wurde abgeblockt (87.) und Witthöfts Freistoß hielt Hinz (89.). Im Gegenzug hätte Jendrzey sogar noch erhöhen können (90.).
Altona braucht sicherlich noch Verstärkung für den Angriff, wenn die guten Ansätze im Spielaufbau nicht umsonst sein sollen. Nicht jeder Gegner wird so ungeschickt kontern wie die Saseler, die durchaus einen Zähler hätten mitnehmen können. Der TSV stand in der Abwehr sicher und zeichnete sich durch gutes Zweikampfverhalten aus. Doch für so manchen Akteur scheint das höhere Tempo in der Oberliga noch gewöhnungsbedürftig zu sein. Ata Yamrali musste unter anderem mit Krämpfen Mitte der zweiten Halbzeit ausgewechselt werden.
Stimmen:
Andreas Prohn (Trainer Altona 93): Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben derzeit enorme personelle Probleme, die vor allem im Sturm sichtbar werden. Wir haben ganz gut angefangen, doch im Angriffszentrum agierten wir relativ schwach. Ab der 30. Minute wurden die Gäste stärker. Der Sieg ist jedoch insgesamt verdient, da wir die Mehrzahl an guten Chancen besaßen. In fünf bis sechs Wochen hoffe ich, den Zuschauern besseren Fußball bieten zu können, da dann mehr Potenzial zur Verfügung steht.
Andreas Reinke (Trainer TSV Sasel): Wir haben uns sehr diszipliniert und anständig hier verkauft. Sehr unglücklich und dumm ist nur, dass wir das Gegentor durch einen Konter hinnehmen mussten. Wir waren in diesen Situationen nicht clever genug und das darf vor allem auswärts nicht passieren. Hervorheben möchte Torhüter Holger Sander, der heute großartig gehalten hat.
Wer den AFC am kommenden Sonntag in Flensburg unterstützen möchte, der sollte sich bei Peter Helmcke melden. Peter hat einen Fanbus organisiert. Der Fahrpreis wird ca. 10 Euro betragen.
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