Wedeler TSV: Gyateng - Waseqi, Cords, Yilmaz, Hayran - Cetinkaya (60. Dönmez), Haye (83. Günaydin), Ngalula, Algan - Kayin, Kranich TuS Germania Schnelsen: Grubba – Chmielewski (16. Rachold), Kaladic, Schulz, Aktan (73. Thiessen) – Kamalow, Nadler, M. Tunjic (69. Özbek), Reimers – J. Tunjic, Drammeh Tore: 1:0 Cords (38.), 2:0 Algan (40.), 2:1 Nadler (45.), 3:1 Kranich (82.) Schiedsrichter: Markus von Glischinski (SC Eilbek), hatte mit dem fairen Spiel keine Probleme. Beste Spieler: Cords, Kranich, Kayin - Grubba Zuschauer: 248
So gut dürfte Wedels Trainer Frank Pagenkopf das Bier in der Pressekonferenz schon lange nicht mehr geschmeckt haben. Seine Mannschaft, die noch vor wenigen Wochen wie ein sicherer Absteiger spielte, zelebrierte plötzlich Zauberfußball. Deshalb war der 3:1-Erfolg gegen Germania Schnelsen hochverdient und hätte sogar noch höher ausfallen können. „Die ersten drei Minuten waren wir richtig gut“, sagte Germania-Coach Heino Stemmann sarkastisch. Danach spielte aber nur noch Wedel und erzielte in der 38. Minute nach einer Ecke von Berkan Algan durch einen Kopfball von Daniello Cords die Führung. Kurz darauf spielten Marc-Kemo Kranich und Sonay Tamay Hayran die Schnelsener Deckung regelrecht schwindelig. Algan nutzte die Konfusion in der Abwehr und traf per Fallrückzieher zum 2:0. Zwar gelang Björn Nadler kurz vor der Halbzeitpause noch durch einen Fernschuss der Anschlusstreffer, aber wer danach ein Schnelsener Aufbäumen erwartete, wurde enttäuscht. Auch nach der Pause führte Wedel seinen Gegner teilweise sogar vor. Besonders das Offensivtrio Kayin, Kranich und Algan bekamen die Schnelsener nie in den Griff. Kayin lieferte sich zeitweise ein Privatduell mit Germania-Keeper Tobias Grubba. Der hielt jedoch was zu halten war - und noch einiges mehr. So hätten den Kayin-Kopfball aus der 52. Minute nicht viele Torhüter entschärft. Kurz drauf lenkte Grubba einen weiteren Kayin-Schuss irgendwie an den Pfosten. „Ohne unseren Torhüter hätten wir noch höher verloren“, lobte Stemmann. Seine Vorderleute hätten Grubba aber schmählich im Stich gelassen. Über den Rest wolle er deshalb lieber den Mantel des Schweigens decken, so der Germania-Coach. Wedels Pagenkopf durfte dagegen einen richtig schönen Fußballnachmittag verleben. Und kurz vor Schluss bekamen die Zuschauer noch richtig großen Sport geboten und fragten sich, was ihre Wedeler vor dem Anpfiff eigentlich genommen hatten. Algan und Kayin nahmen die Schnelsener Deckung in der 82. Minute mit einer Traumkombination regelrecht auseinander. Kranich musste den Ball nur noch im Tor versenken und entschied mit dem 3:1 endgültig das Spiel. Im Radsport wäre eine solche Leistung nur mit Epo oder Eigenblutdoping zu erklären. Beim Wedeler TSV steckt laut Trainer Pagenkopf schlicht und einfach harte Arbeit hinter der enormen Steigerung. Aber ein kleines „Aufputschmittel“ dürften sich die Wedeler Spieler nach dem Schlusspfiff sicherlich doch noch gegönnt haben. Denn ein Bierchen haben sie sich nach diesem Auftritt auf alle Fälle verdient. Die Schnelsener dürften sich dagegen wie auf dem Spielfeld mit Magerkost begnügt haben.
Stimmen:
Frank Pagenkopf (Trainer Wedeler TSV): „Das war ein tolles Spiel meiner Mannschaft. Unser Kader ist jetzt endlich komplett und wir sind auf Augenhöhe mit den anderen Teams. Wenn wir so weiterspielen, dürfen wir auf einen goldenen Oktober hoffen.“
Heino Stemmann (Trainer Germania Schnelsen): „Der Wedeler Sieg war hochverdient. Wir haben nie ins Spiel gefunden und hätten ohne unseren hervorragenden Torhüter noch wesentlich höher verloren.“
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.