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15.10.2010
Alles auf Anfang von Mirko Schneider



TuS Germania Schnelsen – SC Victoria 0:1 (0:1)

TuS Germania Schnelsen: Grubba – Chmielewski (79. Erdmann), Schulz, Kaladic, Aktan – Kamalow – M. Tunjic, Thiessen – Nadler – Westbrock (42. Reimers), J. Tunjic
SC Victoria: Wolf – Meyer, Rutz, Asante, Kim – Bajramovic (74. Trimborn), Melich – Schulz, Lauer (46. Kement) – Kremer (77. Geist), Rahn
Tore: 0:1 Kremer (36., Vorarbeit Rahn)
Schiedsrichter: Lars Althans (TuS Dassendorf) – durchschnittliche Leistung. Strittig, ob Victorias Torwart Dennis Wolf in der ersten Minute den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand spielte. Hätte sowohl Vickys Yavuz Kement (46.) als auch Schnelsens Jürgen Tunjic (73.) nach groben Foulspielen härter bestrafen können. Wohltuend ruhig und sachlich, sollte aber ab und an seine Entscheidungen gegenüber meckernden Spielern energischer vertreten.
Beste Spieler: Thiessen – Asante, Rutz
Zuschauer: 300

Erstens: Die Schmerzgrenze überwinden. Zweitens: Ackern. Drittens: Fighten. Viertens: Rennen. Fünftens: Gras fressen. Sechstens: Kämpfen. Ein klarer Auftrag, den gleichen Tenor mantramäßig zum Besten gebend: Heute sind es die Grundtugenden des Fußballs, die zum Erfolg führen – sonst nichts. Ähnliches wird Victorias Trainer Bert Ehm seinem Team vor der Partie verklickert haben. Er bestätigte es auch indirekt nach dem Spiel. Von „defensiv sicher stehen“ als vorherigem Plan war da die Rede, viel vom „zu Null“ und der „guten Einstellung“. Doch geschrieben hatte den in sechs Punkten zusammengefassten Satz Schnelsens Coach Heino Stemmann. Im Stadionheft mit dem schönen Namen „lattenkracher“. Und ihm einen feinen Abschluss gegeben. Wer nämlich besagte Grundtugenden heute nicht beherrsche, „der“, so Stemmann, „sollte zum Hallenhalma wechseln.“

Und so trafen sie kämpferisch aufeinander. Zwei technisch beschlagene Teams, geplagt von unerwarteter Auswärtspleite (Schnelsens 1:3 in Wedel) und großer Krise (Vicky). Die Gäste hatten, bedingt durch Sperren, Ausfälle und Ehms Ansage personelle Konsequenzen aus dem-Norderstedt-Debakel zu ziehen, gleich fünf neue Leute dabei. Zudem musste sich Kapitän Jasmin Bajramovic, dem Ehm gegen Norderstedt „eine katastrophale Leistung" bescheinigte, als prominentestes spielendes Taktikopfer von der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld versetzen lassen. Marcel Rutz nahm seinen Platz neben Jonah Asante ein.

Die mühsame Suche nach victorianischer Stabilität hätten die im 4-4-2 mit Raute agierenden Schnelsener jedoch vom Anstoß weg zunichte machen können. Dennis Thiessen setzte Jürgen Tunjic nach wenigen Sekunden in Szene, Vickys Keeper Dennis Wolf sprintete aus dem Kasten und klärte mit der Hand, nach der Auffassung von Schiedsrichter Lars Althans vor der Strafraumgrenze. Schnelsen nahm das Spiel nach kurzen Protesten zunächst in die Hand. Vicky brauchte zehn Minuten, um sich zu finden. Dann jedoch setzte der SCV mit einem Dreierschlag in drei Minuten über die Außen erste Duftmarken. Nach Stephan Rahns Flanke von links vereitelte Tobias Grubba eine Riesenchance von Sascha Kremer (10.). Jan Lauer kickte die Kugel nur sechzig Sekunden später nach einer Flanke von Sergej Schulz aus zwei Metern übers leer Tor (11.). Rahn vergab erneut eine Zeigerumdrehung später, diesmal hatte sich Lauer über links durchgesetzt (12.).

Nun legten die klaren Torchancen eine Pause ein. Vicky spielte Schmerzgrenze überwinden, ackern etc. Schnelsen bemühte sich, wirkte aber in den Zweikämpfen nicht bissig genug. Plötzlich jedoch ein langer Geistesblitz der Gäste. Die Germanen zu weit aufgerückt, Rahn nimmt sich des Balles tief in der eigenen Hälfte an, dribbelt unwiderstehlich gut 50 Meter mit ihm am Fuß aufs gegnerische Tor zu, passt im goldrichtigen Moment zu Kremer und der tunnelt Grubba – 0:1. Diese Führung wäre sechs Minuten später allerdings wahrscheinlich weg gewesen, hätte sich Stefan Westbrock nicht genau in dem Moment eine Zerrung geholt, als er freistehend fünf Meter vor dem Gästegehäuse mit einem kurzen Spurt zum Ball das 1:1 erzielen konnte. Seine notwendige Auswechslung nutzte Trainer Stemmann mit Beginn der zweiten Hälfte zu einigen personellen Wechseln. Matthias Chmielewski versetzte er von rechts hinten in den Sturm, der neue Rechtsverteidiger hieß Manuel Kaladic und der eingewechselte Steffen Reimers nahm seine Position als Innenverteidiger ein.

Schnelsen dominierte nun das Spiel und drückte Vicky hinten rein. Richtig gefährlich wurden die Germanen aber lange Zeit, mit Ausnahme eines Kopfballs des weit unter seinen Möglichkeiten spielenden Björn Nadler, nicht. Thiessen hatte mustergültig geflankt (57.). Der SC Victoria zeigte nach vorne fast nichts mehr, musste zehn Minuten vor dem Ende nach einer Thiessen-Flanke erneut zittern, überstand die Situation, weil der gerade gekommene Philipp Erdmann den Abstauber verpasste, schadlos. Heikel wurde die Nachspielzeit für die Gäste. Reimers knallte in der 92. Minute aus sechzehn Metern drauf und der abgefälschte Schuss sauste Millimeter am linken Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke von Thiessen, technisch im gesamten Spiel bis auf wenige Aussetzer eine Augenweide, köpfte Raffael Kamalow freistehend aus vier Metern am langen Pfosten vorbei.

Kurz danach durfte Vicky die drei Punkte vom Riekbornweg mitnehmen. Schnelsens Trainer Stemmann haderte mit „dem Fußballgott. Der ist momentan gegen uns. So ein Schuss am Schluss kann auch mal rein rutschen.“ Und mit „dem Schiedsrichter. Seine Leistung war dieses Spiels nicht würdig. Wir werden aber bereits die gesamte Saison, gerade gegen die etablierten Teams, glasklar benachteiligt. Punkt. Aus. Ich sage das, ohne zu weinen. Es ist eine nüchterne Feststellung.“ Schließlich bestätigte er noch die Worte seines Co-Trainers Jens Paeslack, der zu Protokoll gab, im Training würde „die Mannschaft die Tornetze kaputt schießen.“ „Das ist so“, nickte Stemmann“, aber Training und Spiel sind zwei Paar Schuhe.“ Ein Paar Schuhe zieht dafür vielleicht bald ein neuer Spieler für die Germanen an. Den Gerüchten nach 39 Jahre alt, Bundesligaerfahrung. Stemmann: „Wir sehen Anfang der Woche, ob sich das realisieren lässt.“

Auf Seiten der Gäste herrschte hingegen natürlich Jubel. Endlich mal wieder gewonnen, kein Tor kassiert, und, wie Bert Ehm launig hinzufügte, „nicht in Oststeinbek gespielt. Die hätten ja wieder nur auf dem Boden gelegen und es wäre nur 30 Minuten wirklich gespielt worden. Hier macht das nur der Mittelstürmer (Ehm meinte Jürgen Tunjic) und hebt immer den Arm, als ob er einen Beinbruch hätte.“ Nach dem Lob für die Mannschaft folgte das für den Präsidenten Helmut Korte. Dieser hatte, nachdem Roger Stilz aufgrund seines Platzverweises im Spiel gegen Norderstedt auch für das DFB-Pokalspiel gegen den VFL Wolfsburg gesperrt gewesen wäre, ein Gnadengesuch beim HFV-Präsidium eingereicht. Korte: „Mittwoch war die Verhandlung. Wir akzeptieren natürlich die Sperre für Roger bis zum 2.11. Aber ich schrieb dem HFV-Präsidium Donnerstagfrüh einen Brief, in dem ich bat, die Sperre für den DFB-Pokal auszusetzen. Ein Spieler, der in einer Partie eines Landesverbandes Rot sieht, ist auch für den DFB-Pokal gesperrt. Bei Bundesligaspielern ist das anders, weil die Profis in der DFL organisiert sind. Der Landesverband kann die Sperre jedoch für den DFB-Pokal aufheben. Ich argumentierte unter anderem, dass Roger wohl nur noch einmal die Chance haben wird, gegen einen Bundesligisten in einem Bundesligastadion zu spielen. Dem Gnadengesuch wurde Donnerstagabend entsprochen.“ Ehms Kommentar: „Gott sei Dank. Da haben wir unserem Präsidenten echt etwas zu verdanken.“

Fehlt vor dem großen Pokalschlager nur noch eine gute Generalprobe daheim gegen den SC Condor in der nächsten Woche. Wer bei den Urtugenden des Fußballs beginnt, stellt alles auf Anfang. Heute klappte es, nächste Woche vielleicht auch. Eine deutliche spielerische Steigerung und Rahns Zauberfreistöße obendrauf bewundern wir dann alle gerne am Millerntor.


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