17.10.2010 Bitterer Tag für Wedel von Andreas Killat
präsentiert:
SC Condor – Wedeler TSV 4:0 (1:0)
SC Condor: Kleinschmidt - Lüdemann, Pawletta, Rohbaqsh, Grudzinski – Neumann, Werwath – Carlson (73. Raschidy), Krohn (77. Niemann) – Flores, Abshagen (64. Griese) Wedeler TSV: Gyateng – Waseq, Yilmaz, Cords, Hayran – Ngalula – Haye (62. Bayram), Algan, Kranich – Cetinkaya (62. Dönmez) , Kayin Tore: 1:0 Werwath (27.), 2:0 Krohn (72., FE), 3:0 Neumann (80.), 4:0 Griese (86.) Rote Karte: Gyateng (70., Foul an Flores) Besondere Vorkommnisse: Feldspieler Daniello Cords (Wedel) geht in der 70. Minute für den vom Platz gestellten Gyateng ins Tor Schiedsrichter: Yalcin Arlioglu (TuS Hamburg): Bis zur 70. Minute einwandfrei. Die Rote Karte gegen Gyateng war jedoch zu hart (70.), die Entscheidungsfindung zum 4:0 (86.) war slapstickreif. Beste Spieler: Rohbaqsh – keiner Zuschauer: 110
Auf dem Papier war es ein Abstiegsduell, doch auf dem Platz zeigten beide Teams lange nichts davon. „Keine harten Zweikämpfe, keine Fouls, keine lauten Worte. Das war ja wie ein Freundschaftsspiel“, meinte Meik Ehlert hinterher und sein Gegenüber Frank Pagenkopf bestätigte: „Es fehlte die Laufbereitschaft und der Willen. So haben wir in der Oberliga nichts verloren“. Die erste Halbzeit war für die Zuschauer gähnend langweilig, nur Jan Pawletta mit einer verunglückten Kopfballrückgabe auf Keeper Sascha Kleinschmidt (25.) und Mathias Werwath mit dem Führungstreffer (27.), nach schöner Flanke von Söhren Grudzinski, sorgten für Highlights.
Nach dem Pausenwechsel brachte Alexander Krohn wie schon Pawletta seinen eigenen Torhüter ins Schwitzen, doch sein Querschläger ging knapp neben’s Tor (51.). Wedel war hingegen viel zu harmlos, um die Gastgeber in Verlegenheit zu bringen. Doch auch die Raubvögel zeigten über weite Strecken kein Oberliga-Format. Erst, als Schiedsrichter Arlioglu ein Foul von Wedels Schlussmann Nick Gyateng an Carlos Flores mit der Roten Karte ahndete (70.), war die Partie in trockenen Tüchern. Krohn verwandelte den Strafstoß sicher unten rechts, „Ersatztorwart“ Daniello Cords hatte keine Chance. Cords musste als Feldspieler ins Tor, da Wedel ohne zweiten Keeper angereist war. Stammtorhüter Sinanudin Omerhodzic laboriert noch an einem Bänderriss, muss nun aber wohl nächste Woche im Kellerduell gegen Meiendorf auf jeden Fall ran („Mit einem Tape-Verband wird es schon gehen“, so Pagenkopf).
In den Schlussminuten schraubten die Condoraner das Ergebnis noch in ungeahnte Höhen. Das hatten die Gäste - trotz schwacher Leistung - nicht verdient, denn ein so groß war der Unterschied heute nicht. Cords ließ einen harmlosen Freistoß von Kaveh Raschidy nach vorne abprallen – Florian Neumann kickte den Ball gedankenschnell aus drei Metern mit dem Knie zum 3:0 ins Tor (80.). Kurios dann der vierte Treffer: Nach schöner Vorarbeit von Florian Niemann köpfte Malte Griese (beide erst kurz zuvor eingewechselt) den Ball deutlich sichtbar ins Tor. „Keeper“ Cords fischte das Leder erst hinter der Linie wieder raus und alle Wedeler gingen mit hängenden Köpfen Richtung Mittellinie (86.). Doch der blutjunge Linienrichter Daniel Zipkat nahm die Fahne wieder runter, nachdem er zuvor noch klar auf Tor erkannte. Arlioglu hatte nichts gesehen und wollte die Partie schon weiterlaufen lassen. Erst, als Ehlert lautstark protestierte, nahm er mit seinem Assistenten Rücksprache und gab den Treffer doch noch. Griese stürmte anschließend mit einminütiger Verspätung über den halben Platz und feierte seinen ersten Saisontreffer überschwänglich.
Stimmen:
Frank Pagenkopf (Trainer Wedeler TSV): Viel fällt mir zu dem Spiel nicht ein. Wir haben heute nicht annähernd das abgerufen, was wir in den letzten zwei Wochen gezeigt haben. Wir stehen heute nach dem Spiel da, wo wir schon vor vier Wochen gestanden haben, nämlich ganz am Anfang. Wir haben heute mit dem Hintern das umgestoßen, was wir uns in den letzten drei Wochen erarbeitet haben. Das ist für mich unerklärlich, da ist auch die frühe Anstoßzeit keine Entschuldigung. Das war heute mehr als enttäuschend. Ich habe keinen gesehen, der auch nur annähernd Normalform hatte. Wer nicht Laufen will und keinen Einsatz zeigt, der hat in der Oberliga nichts zu suchen. Der Schiedsrichter hat sich bei der Roten Karte unserer Leistung angepasst. Danach war das Spiel gegessen. Es war ein unerklärlicher Leistungsabfall zu den letzten Spielen.
Meik Ehlert (Trainer SC Condor): Wenn man 4:0 gewinnt, ist man natürlich zufrieden. Es war das zweite Spiel in Folge, was wir zu Null gewonnen haben und das freut mich sehr. Nach dem 2:0 war das für uns in Überzahl ein Leichtes. Aber ich war heute nicht mit allem zufrieden. Für ein Heimspiel haben wir deutlich zu wenig gemacht. Aber über die drei Punkte freue ich mich und wir können am Donnerstag etwas beruhigter zu Vicky fahren.
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