SC Vorwärts/Wacker Billstedt:: Kruschewski – Kahyaoglu, Bogunovic, Sulinski, Scerbinin – Iwosa, Kreutzer, Osinski – Julardzija (77. Bollweg), Nasimi (60. Vo), Reichenbach SV Börnsen: Lütten – Bitterkleit, Woronow, Bökeler, Brausendorf – Bakan, Fidanakis – Kölpien (60. Busch), Wiegratz, Rasminda – Bode (65. Hamester) Tore: 1:0 Julardzija (9.), 1:1 Bode (16.), 2:1 Bogunovic (43.) Gelb-Rote Karten: Osinski (45.+2, wiederholtes Meckern), Kreutzer (76., Meckern/Foulspiel) Schiedsrichter: Jan-Erik Sternke (SC Eilbek), zeigte innerhalb von zehn Minuten vier gelbe Karten gegen Billstedt (drei davon wegen Meckerns). Aufgrund dieser Linie hatte er im zweiten Durchgang wenig Spielraum, wie beim Platzverweis gegen Kreutzer. Unterm Strich mit einer durchschnittlichen Leistung Zuschauer: 195 Beste Spieler: Iwosa, Bogunovic, Kahyaoglu – keiner
Wilfred Zerbian und das Déjá-vu-Erlebniss. Der Internet-Beauftragte des SV Börnsen dürfte sich beim Auftritt der Greve-Mannen am Öjendorfer Weg an die Partie des FC Voran Ohe beim FC Türkiye einen Tag zuvor erinnert hat. Da Zerbian auch für die Gestaltung des Oher Internetauftrittes zuständig ist, reiste er mit dem FC Voran an die Landesgrenze und erlebte folgendes: In den letzten 20 Minuten spielten die Oher mit zwei Spielern mehr und verstanden es nicht, beim Stand von 1:1 den entscheidenden Treffer zu erzielten. 24 Stunden später am Öjendorfer Weg. Seit der 76. Spielminute spielt der Tabellenführer SC Vorwärts/Wacker Billstedt 04 gegen den SV Börnsen mit ebenfalls zwei Akteuren in Unterzahl und bringt den knappen 2:1-Vorsprung nach Hause.
Schon der Beginn der Begegnung war vielversprechend, weil ereignisreich. Nach elf Sekunden machten die Börnsener Bekanntschaft mit dem Aluminium, als Samin Rasminda den Pfosten traf. Es war wie eine Art Weckruf für die Gastgeber, die folglich das Spiel bestimmten und durch Juro Juardzija erwartungsgemäß führten. Der Oberliga erfahrene Angreifer (ehemals SC Concordia) traf nach einem Querpass von Yannic Reichenbach. Zuvor hatte Piotr Iwosa Wackers linken Außenstürmer mit einem klasse Pass in Szene gesetzt.
Die Börnsener wirkten keineswegs geschockt und antworteten sieben Minuten später. Zafer Bakan erwies sich auf der Gegenseite als ein ebenfalls ausgebuffter Vorbereiter. Seinen Assist schob Benjamin Bode zum Ausgleich ein. Nach jeweils einem Erfolgserlebnis auf jeder Seite entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit wenigen Höhepunkten. Einer davon war der 14-Meter-Schuss von Przemyslaw Osinski, der knapp über das Gehäuse ging (38.). Die nächste schreibenswerte Szene führte zum Endstand. Iwosa brachte einen Freistoß in die Gefahrenzone, wo der kopfballstarke Alexander Bogunovic einschädelte. Die 22 Akteure waren gedanklich schon in den Kabinen; doch einer durfte schon vorher gehen. Der Ex-Palomate Osinski (acht Jahre Oberligaspieler beim USC) sah die Ampelkarte, weil er eigener Auskunft nach „das war doch kein Abseits“ gesagt haben soll. In den vorherigen Minuten saßen beim Schiedsrichter Jan-Erik Sternke die gelben Karten locker. Dennis Kreutzer, Reichenbach, Sulayman Nasimi und eben Osinski wurden binnen kürzester Zeit verwarnt. Mit zehn gegen elf ging es also weiter. Wer einen Börnsener Sturmlauf erwartet hatte, wurde gänzlich enttäuscht. Die Billstedter waren dem dritten Treffer näher als Börnsen dem Ausgleich. Nasimi (53.), der eingewechselte Steven Vo (62.) und Bogunovic (68.) verpassten jedoch. Letztes statistisches Highlight war der Platzverweis gegen Kreutzer. Der VW-Kapitän kam bei einer Grätsche einen Tick zu spät und sah Gelb-Rot. Mit elf gegen neun erspielten sich die Gäste keine hochkarätige Chance mehr. Die letzten Minuten vergingen und Zerbian dürfte mehr und mehr an das am Tag zuvor erlebte gedacht haben.
Stimmen:
Marcel Greve (Trainer SV Börnsen): „Es ist sehr ärgerlich, dass man hierher fährt und erneut nur ganz knapp verliert. Normalerweise ist es so, dass wenn man zum Tabellenführer fährt, nicht unbedingt damit rechnet Punkte mitzunehmen. Nach dem Spiel bin ich sehr enttäuscht, da wir es in doppelter Überzahl nicht verstanden haben ruhigen und gepflegten Fußball zu spielen. Wir haben uns doof angestellt. Mindestens ein Punkt war auf dem Silbertablett serviert und am Ende fahren wir trotzdem mit leeren Händen nach Hause.
Andreas Heeschen (Co-Trainer SC V/W Billstedt 04): „Nachdem wir beim 3:0-Sieg in Ohe ohne gelbe Karte ausgekommen sind, war es heute ein merkwürdiges Spiel. Wenn ich als Spieler weiß, dass ich schon Gelb habe, muss ich mich dann etwas anders verhalten. Andererseits lief die zwei Minute der Nachspielzeit. Da hätte es der Schiedsrichter mit etwas Fingerspitzengefühl bei einer letzten Ermahnung belassen können. In der ersten Halbzeit hat die Körpersprache nicht gestimmt. Dass war in der zweiten Hälfte anders. Die Mannschaft ist taktisch gut geschult und hat in der letzten halben Stunde sehr gut verteidigt.“
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