17.10.2010 Aus dem Urlaub in den Olymp! von Henrik Diekert
FC St. Pauli II – SV Curslack-Neuengamme 0:1 (0:0)
FC St. Pauli II: Pliquett – Kraft (46. Vallianos), Hinzmann, Krause, Drobo-Ampem – Toksöz, Kalla – Becken (67. Martens), Filipovic – Kurczynski (56. Alassani), Pichinot SV Curslack-Neuengamme: Böse – Flick, Schmidt, Figge, Sander – Möller (86. Reincke), Zöpfgen, Papke, Wulff – Mahrt (90. Theetz) – Spill (90.+2 Veselinovic) Tore: 0:1 Schmidt (87.) Schiedsrichter: Christian Henkel (VfL Lohbrügge): Hätte wohl zwei Mal Handspiel pfeifen können, ließ es aber. Trotzdem eine gute Leistung. Beste Spieler: Filipovic – Ganze Mannschaft, die von Böse im Spiel gehalten wurde. Zuschauer: 548
Für den Kalauer des Tages sorgte St. Pauli-Manager Hermann Klauck, der, nach dem Torsten Henke erzählt hatte das er gerade fünf Tage an der Ostsee war, Jörn Großkopf auch ein paar freie Tage in Aussicht stellte: „Wenn du mal gewinnst, würde ich dich auch in den Urlaub schicken.“
Großkopf lachte herzhaft über Klaucks Spaß, hatten er und seine Mannen die Oberliga bislang doch nach Belieben dominiert. Da konnte die erste Niederlage dem Coach nicht so recht die Laune verderben. „Meine Jungs sollen Fehler machen, daraus lernen sie, sonst wären sie nicht hier. Das wird uns auf keinen Fall umhauen.“
Wie immer war Sankt Pauli von der ersten Minute an die bessere Mannschaft, der Gegner beschränkte sich auf die Verteidigung. So waren die Kiezkicker im ersten Durchgang vor allem mit Distanzschüssen gefährlich, brachten aber keinen im Tor unter. Frederic Böse hielt eine scharf angedrehte Ecke von Petar Filipovic (17.) und einen Hammer von Jan-Phlipp Kalla aus 20 Metern (21.). Dazu schossen Davidson Drobo-Ampem (20.), Filipovic (40.) und Marlon Krause (42.) jeweils von außerhalb des Strafraums am Kasten vorbei. Lediglich Kristof Kurczynski, von Nils Pichinot wunderbar mit der Hacke angespielt, scheiterte im eins gegen eins-Duell an Curslacks überragendem Torhüter Böse (44.).
Auch gegen Paloma hatte Sankt Pauli erst nach einer Stunde mit dem Tore-Schießen begonnen, doch an diesem Tag wollte der Ball einfach nicht hinter die Linie. Zu Beginn des zweiten Durchgangs schoss Pierre becken freistehend über den Kasten (47.). Die beste Möglichkeit der Partie vergab Nils Pichinot, als Böse seinen Kopfball aus drei Metern Distanz hielt (54.). „Keine Ahnung wie ich den bekommen habe, es war ein Reflex, gesehen habe ich den Ball nicht“, so der siegreiche Keeper nach dem Abpfiff.
Obwohl der eingewechselte Fousseni Alassani (64., 82.) und Filipovic (82.) weitere Hochkaräter hatten, ging Sankt Pauli nicht in Führung, während Curslack in der Schlussphase immer mutiger nach Vorne spielte. Die 87. Minute: Ecke von Matthias Reincke, Christian Spill rutscht der Ball über den Scheitel, und Marcel Schmidt lenkt das Leder mit dem Knie an Benedikt Pliquett vorbei in die Maschen. „Das ist etwas ganz besonderes, das wir ein Tor machen und ich das Knie hinhalte ist überragend. Alle machen Fehler, alles ist möglich im Fußball. Wobei Pauli sonst schon in einer anderen Liga spielt“, freute sich der Torschütze.
Reincke war erst sehr spät eingewechselt worden. Vor allem, weil er, wie auch sein Trainer, die Woche am Meer verbracht hatte. Zur Asthma-Kur auf Föhr.
„Der Sieg für Curslack ist verdient, wir haben es nicht geschafft, das umzusetzen, was uns sonst stark macht. Wir hatten viele Verletzte oder kranke Spieler, darum war es heute ganz gut, dass wir drei Profis einsetzen konnten“, sagte Jörn Großkopf nach der Partie. Ob er auf die auch im nächsten Punktspiel am Dienstag in Niendorf zurückgreifen kann ist fraglich, immerhin spielt die erste Mannschaft parallel ein Freundschaftsspiel in der AJK gegen Altona 93.
„Wir haben über 90 Minuten taktisch diszipliniert agiert, auch wenn wir bei einigen Schüssen von Sankt Pauli Glück hatten“, freute sich Torsten Henke, dessen defensive Taktik kombiniert mit späten Wechseln und viel Zeitspiel Paulis Kicker mürbe machte.
Für einen war es ein ganz besonderes Spiel und eine Niederlage, die ihm schon angekündigt worden war. „Ich war Donnerstag beim Training in Curslack, das meinten die Jungs schon ich sei dran. Typisch das ich ausgerechnet gegen meinen Ex-Verein verliere“, so Nils Pichinot nach der Begegnung mit der Vergangenheit
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