31.10.2010 Landesliga Hansa: Wettschießen an der Spitze von Andreas Killat
präsentiert:
TSV Sasel – SC Vier- und Marschlande 0:4 (0:3)
TSV Sasel: Sander – Pietruschka, Paasch, Jakubowsky (46. Wasserzier), Herklotz – Zankl, Klinger – Kiesewetter (73. Farhmandnjad), Yamrali, Wohlers – Alavanda SC Vier- und Marschlande: Maack – Stegmann, Oltmann, Benson, D. Herzberg – K. Herzberg, Kosik – Atug (74. Kayser), Marks – Ullrich (64. Tangermann), von Hacht (57. Özdem) Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Ullrich (15./27./29.), 0:4 Özdem (81.) Rote Karte: Klinger (37., Schiedsrichterbeleidigung) Gelb-Rot: Paasch (52./53., Meckern) Besondere Vorkommnisse: Kiesewetter verschießt einen Foulelfmeter (68.) Schiedsrichter: Martin Pfefferkorn (SC Urania): Ohne Worte! Beste Spieler: keiner – Kosik, Ullrich, von Hacht Zuschauer: 150
Sasels Coach Andreas Reinke war schon vor dem Anpfiff nicht gut auf den Schiedsrichter zu sprechen: „Fünf vor Zwei hat er gesagt. Und jetzt steht wir hier und frieren uns die Beine in den Bauch“. Der Referee ließ nämlich trotz seiner strengen Ansage auf sich warten. Die Warnung des Hafo-Redakteurs: „Vorsicht, das ist der Mann, der neulich vier Norderstedter vom Platz gestellt hat ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=4161) verhallte dabei anscheinend ungehört...
Tabellarisch war es ein Spitzenspiel (Dritter vs. Zweiter), doch neun (!) Punkte Rückstand, bei allerdings zwei Spielen weniger, zwangen die Gastgeber schon fast zu einem Erfolg. Entsprechend motiviert ging die Reinke-Elf auch in die Begegnung. Die ersten zehn Minuten kamen die Vierländer kaum aus der eigenen Hälfte und Sasel hatte auch die erste Chance des Spiels: Nach Flanke von Niko Kiesewetter köpfte Florian Klinger Keeper Sebastian Maack in die Arme (8.). Doch danach hatte sich der ungeschlagene Tabellen-Vize sortiert und drückte fortan dem Spiel seinen Stempel auf. Marcel von Hacht setzte sich auf der rechten Seite schön durch und sein (Vor-)Namensvetter Marcel Ullrich bugsierte das Leder mit der Hacke über die Linie (15.). Ullrich spielte sich nun in einem wahren Rausch. Auch seinen zweiten Treffer markierte er mit der Hacke. Nach Pass von Dennis Herzberg leitete „Ulle“ den Ball mit dem Rücken zum Tor gekonnt ins Netz (27.) und nur zwei Minuten später war die Partie bereits entschieden: Aus stark abseitsverdächtiger Position lupfte der SCVM-Stürmer von der Strafraumgrenze über Keeper Holger Sander hinweg zum dritten Mal innerhalb von 14 Minuten zum lupenreinen Hattrick ein (29.).
Sasel haderte mit fast allen Entscheidungen des Spielleiters Martin Pfefferkorn, fühlte sich wegen der vermeintlichen Abseitsposition und den Gelben Karten für Christoph Jakubowsky wegen Meckerns (14.) und Niko Kiesewetter für eine Schwalbe (18.) benachteiligt. Doch es sollte noch dicker kommen: Der unsichere Referee wollte (oder konnte) sich wohl nur mit Karten Autorität verschaffen, schickte kurz vor der Halbzeit Klinger wegen Schiri-Beleidigung mit glatt Rot vom Feld (37.) und Ata Yamrali sah von ihm Gelb (38.) – natürlich wegen Meckerns. Erstaunliche Parallelen zum Oberliga-Spiel Bergedorf-Norderstedt (siehe obigen Link). Vielleicht sollte sich der Unparteiische hier mal selbst hinterfragen.
Den Gästen konnte es egal sein, sie hielten sich geschickt aus solchen Scharmützeln heraus und spulten in der zweiten Halbzeit ihr Pensum runter. Reinke musste in der Pause den Ex-Condoraner Jakubowsky stark Gelb-Rot gefährdet in der Kabine lassen – bis dahin hatte der kantige Innenverteidiger alle 990 (bzw. nun 1035) absolvierten Minuten auf dem Feld gestanden. Doch es half alles nichts. Der noch nicht verwarnte Maximilian Paasch meckerte – Gelb (52.). Der Ball ist noch keine zehn Meter weg, Paasch meckert wieder – Gelb-Rot (53.). „Im Winter hat der Schiedsrichter seine Kartoffeln sicher“, ließ ein TSV-Fan in Anspielung auf die Vier- und Marschländer Agrarwirtschaft seinen Unmut freien Lauf. Gegen neun Saseler taten die Schönteich-Schützlinge nun nicht mehr, als nötig. Dafür setzte sich nochmal der Urania-Pfeifenmann in Szene: Eine astreine Rettungsaktion von Sebastian Maack gegen Diego Wohlers, bei der der Keeper klar den Ball spielte, wertete Pfefferkorn als Foul und gab einen Strafstoß, über den sogar die Saseler Spieler und Zuschauer lachen mussten (68.). Doch passend zum Spielverlauf vergab Niko Kiesewetter die Chance zum Anschlusstreffer, Maack parierte mit den Füßen. Am Ende legte der eingewechselte Mehmet Özdem mit einem satten Linksschuss noch einen drauf (81.). Der Aufsteiger blieb damit nicht nur im 14. Saisonspiel ungeschlagen (9-5-0), sondern ist auch bestens für DAS Topspiel nächsten Sonntag in Fünfhausen gegen Tabellenführer V/W Billstedt gerüstet – auch wenn die heute im Wettschießen sogar 6:0 gegen „Verfolger“ Rahlstedt punkteten.
Stimmen:
Jan Schönteich (Trainer SCVM): Spätestens seit der Steilvorlage bei „blog-trifft-ball“ wussten meine Spieler, was uns hier erwartet, dafür nochmal schönen Dank (Anmerkung der Redaktion: TSV-Coach Andreas Reinke hatte beim Internetportal Härte und Aggressivität angekündigt; siehe http://blog-trifft-ball.de/supigeiles-sasel-andreas-reinke-landesliga-hansa-tsv-sasel-jan-schoenteich-sc-vier-und-marschlande). Mit den ersten zehn Minuten meiner Mannschaft war ich gar nicht einverstanden, aber dann haben wir uns sehr gut in die Partie reingebissen. Wir haben eine Klasseleistung gebracht und verdient gewonnen. Ab jetzt beginnt die Vorfreude auf ein wunderbares Fußballspiel am nächsten Sonntag bei uns vor hoffentlich großer Kulisse (Anmerkung der Redaktion: Gemeint ist das Topspiel gegen Tabellenführer Vorwärts-Wacker Billstedt).
Andreas Reinke (Trainer TSV Sasel): Was soll man da sagen? Hat ja jeder gesehen, was hier heute passiert ist. Es ist sehr schade, dass ein Spitzenspiel so entschieden wird. Gegen solche Schiedsrichterentscheidungen kann man nur relativ schwer gegenhalten. Dafür haben wir uns in der zweiten Halbzeit noch ganz ordentlich aus der Affäre gezogen. Wir haben 0:4 verloren und über alles andere brauchen wir nicht mehr zu sprechen...
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