3:0 gegen Victoria, 3:0 an der Brucknerstraße in den letzten zwei Begegnungen ließen nach dem indiskutablen Start ihrer Lieblinge wieder Hoffnung beim Meiendorfer Anhang aufkommen.
Diese scheint auch berechtigt nach deren heutigem furiosen Auftakt. Allein die Glashoff-Auswahl, ohne die verletzten, gleichwohl auf dem "Zettel" stehenden, Markus Schwoy sowie Frank Saaba überstehen den superb getretenen Freistoß von Kevin Mellmann sowie die Riesenmöglichkeit von Dennis Sudbrak mit Glück und Geschick. Doch bereits nach neun Minuten ist es vorbei mit der Herrlichkeit der Heimmannschaft. Nach einem Riesenpatzer von Marcel Chau hat der schnelle Ole Natusch nur wenig Mühe, die Kugel im Netz von Tormann Tobias Sävke zu versenken. Kaum sechs Zeigerumdrehungen danach die zweite große Möglichkeit für Davide Pedroso-Bussu nach vorherigem Zusammenspiel zwischen Malte Wilhelm und Natusch. Nur DBP, wie er aus Zeitersparnisgründen in den Gazetten neuerdings genannt zu werden pflegt, vergibt nahezu unbedrängt. Aber auch "Mister Meiendorf" oder Nils Roschlaub mit bürgerlichem Namen bringt an diesem Tag nicht viel zustande. Zunächst ist Marcel Maurer ein wenig eher als er am Ball (24. Minute), dann vermag er mit einem gut getretenen, von Mike Griesch unnötig verursachten, Eckball nichts Rechtes anzufangen (28.), und zehn Minuten später, als Griesch durch Tändelei eine gefährliche Situation heraufbeschwört, entschwindet sein Schuss in Richtung Ahrensburg. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff fahren die Gäste einen vorbildlichen Konter über vier Stationen, allein sowohl DPB als auch Natusch vermögen ihn nicht erfolgreich zu beenden. Kurz darauf noch eine Hereingabe von Tobias Herbert, die Natusch jedoch in die auffangbereiten Sävke-Arme befördert.
Auch der zweite Spielabschnitt beginnt mit einem raffiniert getretenen Mellmann-Freistoß auf Ömer Güven, welchen André Tholen nur per Fußabwehr unschädlich machen kann. Knapp zehn Minuten später das 0:2. DPBs Zuspiel landet am Elfmeterpunkt bei Sebastian Semtner, der es gegen Sävke gut abschirmt und aus der Drehung heraus an den rechten Innenpfosten setzt, von wo es gemächlich seinen Weg in die gegenüber liegende Ecke nimmt. Für die endgültige Entscheidung zeigt schließlich der Bussu-Bär himself verantwortlich, obwohl er erst einmal in zwei Situationen wenig Gemeinschaftssinn demonstriert und besser postierte Kollegen ins Leere laufen lässt, was ihn für die oben angeführten Besten ungeeignet macht. Nach gut einer Stunde jedenfalls nutzt er ein wilhelminisches Zuspiel flach und erfolgreich. Von den Platzherren hingegen ist nicht viel Berichtenswertes zu sehen. So lenkt ein kleiner Promenadenpinscher auf der Tribünenseite vor allem das Augenmerk der Zuschauer auf sich. Denn vor ihnen rauf- und runterlaufend erweist er sich viel mehr auf Ballhöhe als die Schwarz-Güldenen. Von denen ist dann auch nur noch ein Pfostenschuss von Cem Cetinkaya der Erwähnung wert sowie in der Schlussminute ein Patrick-Schumann-Schuss aus kurzer Torentfernung in die Nähe der Eckfahne.
Der zweite Niendorfer Erfolg in der gemeinsamen Historie dürfte nun auch dazu geeignet sein, endlich mal am Sachsenweg den bisherigen einzigen Dreier vom 30. September 2006 http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=2238 durch "Carsten der Wittiber" in der Nachspielzeit zu verdrängen, nachdem sich der MSV in einer mehr Wasserball ähnelnden Begegnung hoch überlegen gezeigt hatte. Was aber mit den nun wieder auf dem Strich wandelnden "Göttlingern" zurzeit läuft, vermochte sich dem Schreiber nach diesen 90 Minuten nicht zu erschließen.
Punktspiel-Statistik nach 1945 aus der Sicht des Gastgebers: 11 Spiele – 6 Siege – 3 Remis – 2 Niederlage – 24:15 Tore 9 Spiele auf erstem Level und 2 in der Saison 1959/60 in der Bezirksklasse – Staffel Alster - (dritter HH-Level)
Stimmen:
Ingo Glashoff (Trainer NTSV) Aus technischen Gründen können die wie stets eindrucksvollen Sätze des Coaches nicht wieder gegeben werden. Soviel jedenfalls sei aus der Erinnerung gesagt, er überschätzte den Wert des Resultates keineswegs.
Lutz Göttling (Trainer MSV): Letzte Woche 3:0, heute 0:3. Gleich zu Beginn hatten wir zwei sehr gute Möglichkeiten. Dann aber kam der katastrophale Fehler von Marcel Chau, mit dem wir dem Gegner in die Karten gespielt haben. Weitere Möglichkeiten haben wir gleichfalls nicht genutzt und so haben wir verdient verloren. Nun müssen wir versuchen, nächste Woche in Curslack drei Punkte wiederzuholen.
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