Vor Spielbeginn stand die Eintracht aus Norderstedt noch mit leeren Händen da. Die Verantwortlichen des SC Condor halfen aber gerne mit Handtüchern aus, die die Schleswig Holsteiner für ihre Mannen vergessen hatten. In einem trotz der äußeren Umstände guten Spiel gab es danach allerdings keine Präsente mehr von Seiten der Hausherren, wenngleich die Einträchtigen am Ende froh sein konnten, dass das Team von Meik Ehlert ihnen kein Tor eingeschenkt hatte.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt entwickelte sich entgegen der Erwartung ein durchaus munterer Kick. SCC-Stürmer Carlos Flores hatte nach schönem Doppelpassspiel mit Florian Neumann die frühe Führung auf dem Fuß. Norderstedts Keeper Marcel Kindler hatte jedoch seine Finger im Spiel, so dass das Spielgerät ins Toraus flog (13.). Nur fünf Minuten später brannte es dann auf der Gegenseite. Ivan Sa Borges Dju scheiterte aber genauso am glänzend parierenden Sascha Kleinschmidt wie sein Sturmpartner Moritz Mandel im Nachschuss. Eine Szene mit Symbolcharakter. Denn wann immer es brenzlig wurde in einem der beiden Sechzehner, waren nur die Temperaturen eiskalt, nicht aber die Angreifer.
Erhitzte Gemüter gab es zeitweise aber trotzdem. So holte sich Eintrachts Onur Kazim Ulusoy nach gut einer halben Stunde den Gelben Karton ab. Noch vor dem Halbzeitpfiff „durfte“ er schließlich auf der Bank Platz nehmen. Norderstedts Trainer Andreas Prohn machte im Nachhinein keinen Hehl daraus, dass es für seinen Mittelfeldmann ansonsten ohnehin nicht lange weitergegangen wäre, Ulusoy war nämlich stark Gelb-Rot gefährdet. Für ihn ins Spiel kam Jordan Brown.
Den Eintrachtlern fiel im zweiten Abschnitt nicht mehr sehr viel ein. Das mag auch daran gelegen haben, dass Condor-Coach Meik Ehlert anscheinend die richtigen Worte in der Kabine gefunden hatte. Besonders Flores blühte jetzt auf. Aber sowohl als Vorbereiter für den aus kurzer Distanz scheiternden Florian Niemann, als auch als Vollstrecker (58.), blieb ihm eine erwärmende Jubeltraube verwehrt. Den Frust hierüber bekam kurz danach Devin Cengiz zu spüren, der vom SCC-Angreifer gelbwürdig gefoult wurde. Für den letzten Aufreger der Begegnung sorgte zehn Minuten vor dem Spielende Norderstedts Mandel, der vom eingewechselten Kolja Tirums bestens bedient wurde. Kleinschmidt war aber erneut auf dem Posten und hielt mit seiner sehenswerten Parade einen Punkt für Condor fest.
Es gab zudem einige weitere Parallelen zwischen den Kontrahenten: Beide sicherten sich einen Zähler, das Eckenverhältnis war ebenfalls ausgeglichen (3:3) und Condor sowie Norderstedt bauten durch dieses Remis ihre Serien ungeschlagener Spiele weiter aus. Und wo wir gerade bei den Gemeinsamkeiten sind: Die letzte Oberliganiederlage kassierte Condor am 03. Oktober gegen Buchholz (1:3). Die Eintracht ging letztmalig am 19. September leer aus. Sie dürfen drei Mal raten, wie der Gegner beim damaligen 2:4 hieß…
Stimmen:
Andreas Prohn (Trainer Eintracht Norderstedt): Es war ein Spiel mit viel Tempo und Zweikämpfen ohne Ende. Wir haben schwer rein gefunden, am Ende geht das Unentschieden aber in Ordnung. Uns hat teilweise die Zuordnung gefehlt und wir hatten einige Totalausfälle.
Meik Ehlert (Trainer SC Condor): Grundsätzlich war ich mit der Einstellung zufrieden - mit der Chancenverwertung weniger. Wer hier das eine Tor macht, gewinnt am Ende.
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