SV Curslack-Neuengamme – FC Bergedorf 85 1:3 (0:1)
SV Curslack-Neuengamme: Böse – Wulff, Blättermann (80. Veselinovic), Figge, Kock (65. Theetz) – Mahrt, Papke, Zöpfgen, Möller – Spill, Reincke FC Bergedorf 85: Braun – Pettersson, Sobczyk, Schmer, Ildir – Kunath (86. Yasar), Rohrberg, Iscan, de la Cuesta (76. Gürel), Carolus – Landau Tore: 0:1 Iscan (44.), 0:2 Landau (82. Gürel), 1:2 Theetz (90. Möller), 1:3 Gürel (90.+2 Landau) Schiedsrichter: Kruse (TuS Hamburg): Erste Halbzeit sehr gut, zweite in Ordnung Beste Spieler: keiner – Iscan, Landau Zuschauer: 217
Wer nicht wusste, wo das Derby zwischen Curslack und Bergedorf stattfand, hatte vermutlich Schwierigkeiten den Platz am Gramkowweg zu finden. Neben der empfindlichen Kälte sorgte vor allem stellenweise äußerst dicker Nebel für schwierige Bedingungen. Nicht ohne Grund lobte SVCN Trainer Torsten Henke auch alle Beteiligten, dass zumindest der Platz in gutem Zustand war. „Geholfen hat uns das aber nicht“ fügte er hinzu.
Die Gastgeber wirkten von Beginn an zurückhaltend, obwohl sie nicht nur die vergangenen vier Heimpartien gewannen, sondern stets auch drei Treffer erzielten. Stattdessen waren die Bergedorfer wacher und spielfreudiger. Curslack wurde in der Anfangsphase regelrecht in die eigen Hälfte gedrängt, was aber gleichzeitig auch die erste große Torchance des Spiels eröffnete. Patrik Papke fing einen Bergedorfer Angriff ab und spielte sofort auf Stürmer Christian Spill, der die aufgerückte Abwehr überlief. Spill, der in den genannten vier Heimspielen immer traf, wollte im direkten Duell gegen FC Keeper Tobias Braun den Ball ins kurze Eck schieben, traf aber nur das Außennetz (16.). Nicht nur die Zuschauer, auch die Mitspieler und Spill selbst waren erstaunt, dass der sonst so treffsichere Stürmer hier nicht traf. „In der Situation haben wir natürlich großes Glück gehabt“ fand auch Gästetrainer Manfred Nitschke nach dem Spiel.
Kurzzeitig schien es, als hätte sich Curslack gefangen, doch die Hoffnung währte nur kurz. Bergedorf blieb besser und kam jetzt auch zu Chancen. Den Schuss von Yayar Kunath konnte Frederic Böse halten (20.), der Fernschuss von Sascha de la Cuesta ging knapp über das Tor (22.). Die Heimmannschaft kam gegen sehr sicher stehende Bergedorfer nur noch selten zu Torgelegenheiten. Exemplarisch dafür die Chance von Christopher Mahrt. Dieser hatte sich auf der rechten Seite festgelaufen und entschied sich letztlich zu einer Flanke in den leeren Strafraum. Abgefälscht aber konnte Braun den Ball nur mit Mühe über die Latte lenken (28.). Kurz vor der Halbzeit allerdings war es soweit. Gökhan Iscan zog aus 25 Metern ab und setzte den Ball unhaltbar unter die Latte zur verdienten Bergedorfer Führung (44.).
In der ersten Halbzeit leistete sich Curslack zu viele Fehlpässe und leichtfertige Ballverluste. Das blieb auch zu Beginn der zweiten Halbzeit so. Böse spielte den Ball aus seinem Strafraum direkt zu Jan Landau (der Nebel?), der auf Bekim Carolus weiterleitete. In höchster Not konnte schließlich Mathias Figge klären (51.). Danach beruhigte sich die Partie, wobei die Gäste noch immer defensiv gut agierten. So war es letztlich wieder ein Konter im eigenen Stadion, der die nächste Curslacker Chance bot. Spill war plötzlich wieder einmal durch die Abwehr geschlüpft und entschied sich diesmal gegen den herauslaufenden Braun für einen Lupfer. Es war aber nicht der Tag des Christian Spill, denn der Ball ging auf die Latte (66.). Curslack nun aber bissiger und tatsächlich entstand trotz der Kälte noch einmal so etwas wie Derby-Stimmung. Die nächste Gelegenheit bot sich dem eingewechselten Marco Theetz, dessen Kopfball aber knapp über das Tor ging (76.). Die Gastgeber mussten nun immer mehr wagen und die Räume öffnen. Das bot den Elstern im Gegenzug Konterchancen. Fatih Gürel kam an der Mittellinie an den Ball und lief allen Bewachern davon. Auch er traf nur die Latte, hatte aber das Glück, dass der Ball zurück zu Jan Landau prallte, der das 0:2 besorgte (82.). Die Sache schien eigentlich gelaufen aber plötzlich wollten es die Curslacker noch einmal wissen.
Bergedorf zog sich immer weiter zurück und wartete auf Konter. Curslack versuchte zwar mit Pressing zum Erfolg zu kommen, verlor aber weiterhin zu leicht die Bälle. Erst in der 90. Minute fand der Pass von Sven Möller Mitspieler Marco Theetz im Strafraum und diesmal nutze er die Chance (90.). Ausgerechnet Theetz, der in den vergangenen Wochen eher durch sein Verhalten neben dem Platz von sich reden machte und zwischenzeitlich auch aus dem Kader gestrichen wurde. „Seit unserer Aussprache gehört Marco wieder voll zum Team. Ich hatte sogar überlegt ihn von Beginn an zu bringen“ erklärte Torsten Henke die Situation. Doch die ganze Freude nützte nichts. Nach dem Anstoß war Curslack erneut zu unkonzentriert und so konnte diesmal Landau für Gürel zum 1:3 auflegen (90+2).
Die Gäste hatten zu spät mit dem Fußballspielen begonnen und insofern auch verdient verloren. Auch die Elstern aber waren froh als Schiedsrichter Thomas Kruse abpfiff. Damit konnten endlich alle ins Warme flüchten.
Stimmen:
Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Das war ein verdienter Sieg für Bergedorf, sie waren heute die bessere Mannschaft. Wir haben leider unsere erste gute Chance nicht genutzt und solche Kleinigkeiten können ein Spiel entscheiden. Später sind wir besser geworden und haben nicht aufgegeben aber fahrlässig das dritte Tor kassiert.
Manfred Nitschke (Trainer FC Bergedorf 85): Für uns war das ein schöner Tag. Wir haben von Beginn an das Spiel bestimmt und das gegen einen wirklich starken Gegner. In der zweiten Hälfte war das Spiel zerfahrener und wir haben leider unsere Konterchancen nicht immer konsequent durchgezogen.
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