27.02.2011 Niendorf muss auch weiterhin auf den ersten Sieg gegen Victoria warten von Peter Strahl
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
Niendorfer TSV – SC Victoria 3:3 (1:1)
Niendorfer TSV: Tholen – Maurer, Kocadal, Prange, Schwenke – Möbius, Wilhelm, Herbert (72. Pedroso-Bussu) – Avarello (79. Natusch), Schwoy (84. Semtner) - Schumacher SC Victoria: Wolf – Pomorin (46. Khalil), Theißen, Asante, Lauer – Schulz, Stilz, Rabenhorst, Kaba – Brameier, Hamurcu (90. Kremer) Tore: 1:0 Schwoy (13.), 1:1 Hamurcu (44.), 1:2 Kaba (52.), 2:2 Schwoy (54.), 3:2 Theißen (60., Eigentor), 3:3 Hamurcu (87.) Rote Karte: Theißen (74., grobes Foulspiel) Schiedsrichter: Haase (VfL Pinneberg), dürfte mit der Leistung seine zwei, ihn observierenden, Kollegen zufrieden gestellt haben Beste Spieler Wilhelm, Schwoy, Schumacher - Hamurcu Zuschauer: knapp 200
Saßen beim Hinspiel im August 2010 (0:2) noch die Herren Bert Ehm und Carrel Segner auf den jeweiligen Trainerbänken, so nahmen diesmal Roland Lotz und Ingo Glashoff dortselbst Platz. Beiden schien dennoch der ehmsche Geist im Nacken zu sitzen, auch wenn der Erfolgscoach in persona zurzeit auf den Kanaren urlaubt. Lotz nämlich muss jetzt beweisen, dass seine hervorragenden, gleich in doppelter Ausfertigung bewiesenen, Managereigenschaften auch denen eines Kommandierenden gerecht werden können. Denn in den sechs Jahren auf der Hoheluft von 1996 bis 2002 hieß seine Erfolgsserie lediglich: 11 -4 – 7 – 9 – 9 – 6 und die dreimonatige Tätigkeit an der Brucknerstraße endete im September 2003 auf dem vorletzten Rang des Tableaus der damaligen Verbandsliga. Glashoff hingegen werden die Düfte der Gerüchteküche zu schaffen gemacht haben, wonach „Berti“, der es offenbar nicht lassen kann, demnächst am Sachsenweg anheuern werde. So lastete auf ihm der Druck, endlich einmal das zu erreichen, was seinen vier Vorgängern in bislang 13 Partien nicht vergönnt war: Ein Sieg gegen die anscheinend Übermächtigen von 1895. Doch damit wurde es auch diesmal nichts.
Nach gut zehn eher langweiligen Auftaktminuten, während der die Torwächter beiderlei Couleur keinerlei Gelegenheiten bekommen, den Ball näher zu betrachten, ist es der Niendorfer Neuerwerb aus Wentorf, Tim Schumacher, der unvermittelt vor Dennis Wolf auftaucht, aber nicht an ihm vorbeikommt. Das aber vermag in der 13. Minute Markus Schwoy, als es ihm gelingt, dank seiner famosen Technik eine Hereingabe von Tobias Herbert in die linke untere Torecke weiterzuleiten. Kurz danach scheitert „Edu“ Avarello, der verhinderte Paloma-Lover, gleichfalls am victorianischen Wolf. Danach versucht es Argetim Kaba auf der anderen Seite mit eine flachen Vorlage von links auf Benjamin Brameier, die dieser jedoch verfehlt. Einen Schwoy-Freistoß wiederum setzt der herbertsche Kopf neben den Pfosten. Dabei belassen es die Platzherren zunächst mit der fatalen Folge, dass die Hohelufter, die immerhin ohne ihre Stützen Stephan Rahn, Jasmin Bajramovic sowie Sven Trimborn antreten mussten, besser in die Partie finden. Allein der vormalige Schnelsener Brameier ist kein Goalgetter, anderenfalls hätte er die sich ihm im 5-Meter-Raum bietende Großchance nicht ausgelassen. Eine solche aber vereitelt Oldie Marc Pomorin, indem er den von Schumacher über Keeper Wolf hinweg beförderten Lob noch gerade von der Linie kratzen kann. Im Gegenstoß und kurz vor dem Pausenpfiff ein Fehlpass von „Avaedu“ und dessen Bemühungen, seinen Fauxpas wieder gutzumachen. Dabei bringt er – uneingedenk des Faktes, wie leicht dieser zu fallen pflegt – Roger Stilz ein wenig unsanft im Strafraum von den Beinen. Allein der Pfiff des Herrn Haase ist zu rechtfertigen, wie den Minen der ihn beobachtenden Beurteiler zu entnehmen ist. Den Elfmeter von Ahmet Hamurcu kann André Tholen zwar zunächst noch abwehren, doch dessen Nachschuss muss er schließlich doch zum 1:1 passieren lassen.
Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff der Führungstreffer derer von der Hoheluft. Stilz bedient Brameier, von dort auf Kaba und weiter von der 16er Begrenzung in den Winkel. Doch die Freude über den „Treffer des Tages“ währt nur kurz, da es einem Schwoy-Freistoß nach kaum zwei Zeigerumlaufbahnen mit freundlicher Wolf-Unterstützung gelingt, den Weg ins victorianische Netz zu finden. Kurios auch das fünfte Goal der Partie, das Dennis Theißen - übrigens nicht Kaba, wie es das DFB-Netz und also vermutlich Herr Haase gesehen haben - eigentlich ohne Not, aus sieben Metern ins eigene Gehäuse befördert. Nach weiteren guten Möglichkeiten für Herbert und Avarello, einem Pfostenknaller von Abou Khalil und schließlich Kaba, der Endstand durch einen Kopfball von Hamurcu nach einer Flanke von Neuerwerbung Marcus Rabenhorst (zuvor Oststeinbek).
So müssen die NTSVer auch weiterhin auf ihren ersten Erfolg gegen den Altmeister warten. Dabei lag der erste Dreier an diesem Nachmittag und in dessen Folge ein Tabellensprung um vier Positionen so nahe. Die ersatzgeschwächten Victorianer hingegen konnten sich mit dem einen Punkt wieder der oberen Tabellenhälfte annähern.
Punktspiel-Statistik seit 1919 aus der Sicht des Gastgebers: 14 Spiele – 0 Siege – 4 Remis – 10 Niederlagen – 14:33 Tore
Stimmen:
Roland Lotz (Trainer SC Victoria): Da wir das 3:3 noch in Unterzahl erzielt haben, waren wir auch mit dem Ergebnis zufrieden. Allerdings waren die beiden Treffer, die auf individuelle Fehler zurückzuführen waren, ein wenig unschön. Schließlich hatten wir Zweidrittel, wenn nicht sogar Dreiviertel, Ballbesitz und eine ganze Reihe von Chancen. Der eine Punkt hilft uns aber auch schon ein wenig weiter.
Anmerkung des Schreibers: Die Perspektive macht es eben auch bei einem Fußballspiel.
Ingo Glashoff (Trainer Niendorf): Es war schon ein kurioses Spiel. Beide Mannschaften wussten nicht genau, wo sie stehen würden, da sie seit zwei und mehr Monaten keinen Ball mehr am Fuß gehabt hatten. So waren auch manche Treffer kurios. Ärgerlich natürlich, dass wir zum Schluss noch zwei Punkte verschenkt haben. Wir werden aber weiter daran arbeiten, unser intern gesetztes Ziel schließlich zu erreichen.
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