Eigentlich waren nach dem Schlusspfiff alle zufrieden. Die Mannen von Raspo Elmshorn hatten sich respektabel verkauft und wurden wohl von der stärksten Mannschaft der Staffel nicht auseinandergenommen. “Ich bin mit der kämpferischen Leistung und der eingehaltenen Grundordnung auf jeden Fall einverstanden”, so Raspo-Trainer Schneider nach seiner ersten Niederlage mit seinem neuen Verein. Auf Seiten des SC sah man ebenfalls in zufriedene Gesichter. Durch den souveränen 2:0-Erfolg feierten man einen guten Einstand ins Spieljahr 2004 und ganz nebenbei übernahm Concordia die Tabellenspitze, die man noch letzte Woche an die Jungs aus Meiendorf abgegeben hatte.
Und doch gab es mindestens einen Menschen, der mit dem Verlauf dieses Nachmittags nicht allzu glücklich sein konnte. Raspo-Keeper Ludewig musste seinen Dienst ungewöhnlich früh einstellen. Nach einer Notbremse gegen Hamurcu zeigte Schiedsrichter Hielscher kurz vor der Halbzeit nicht nur auf den Elfmeterpunkt, er zückte obendrein auch die rote Karte für Ludewig. Asmus rückte dafür zwischen die Pfosten, Angreifer Kiala musste das Spielfeld verlassen. Asmus machte auch sofort eine gute Figur, doch das reichte nicht. Bei Tramms Elfmeter war er mit den Fingerspitzen dran, es fehlten jedoch einige Zentimeter. 120 Sekunden später machte er es besser. Nach einem Hammer von Lentz war Asmus zur Stelle und rettete den knappen Rückstand in die Pause.
Insgesamt beherrschte Cordi das Geschehen eindeutig, ließ hinten nichts anbrennen und dominierte im Mittelfeld. Die Platzherrn reagierten mehr als das sie agierten. Doch dies machten sie nicht schlecht. Sie verschoben geschickt, sodass die Gäste schon ihre Probleme besaßen, sich überhaupt Gelegenheiten zu erarbeiten. Allerdings blieben eigene offensive Aktionen Mangelware, oder besser gesagt, sie fanden so gut wie nicht statt.
Eine Spitzenmannschaft weiß hingegen, wann man zuschlagen muss. Kurz nach der Halbzeit profitierte der starke Hamurcu von einer Unachtsamkeit in der Raspo-Defensive und markierte die Vorentscheidung. Oder besser die Entscheidung, denn die Elsmhorner konnten in Unterzahl noch weniger vorne ausrichten und waren arg bemüht, die Niederlage in Grenzen zu halten. Mit Glück und Können gelang es dem Team von Trainer Schneider, das 0:2 “über die Bühne zu kriegen”. Mit Fortuna im Bunde war Torhüter Asmus als ein Heber von Pedroso-Bussu nur an die Latte prallte (67.). Ansonsten passierte nicht viel. Concordia schaukelte den Dreier besonnen nach Hause und durfte sich nach dem Schlusspfiff über hervorragende Nachrichten freuen. Meiendorf, St. Pauli II und Büdelsdorf mussten sich jeweils mit einem Unentschieden begnügen. Die Tabellenspitze konnte zurückgewonnen werden “Der Abend ist für mich im positiven Sinne gelaufen. Jetzt wird eine Flasche Wein aufgemacht”, freute sich Cordis Obmann Rollo Stein über die Vorkommnisse. Es könnte ein richtungsweisendes Wochenende gewesen sein.
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