Noch vor dem Spiel gaben sich Spieler und Verantwortlich des SC Vorwärts-Wacker hoch motiviert, die Hinspielniederlage gegen Sasel wieder gut machen zu wollen. Was folgte, war ein Spiel mit vielen Chancen aber ohne Punkte.
„Eigentlich kam Sasel nur drei Mal gefährlich vor unser Tor“, kommentierte VW-Co-Trainer Andreas Heeschen das Spiel nach Abpfiff. Tatsächlich hatte sein Team deutlich mehr vom Spiel – doch das nützt im Fußball bekanntlich wenig. Zum ersten Mal zeigte sich Sasels Ugur Alavanda in der neunten Minute. Mit schnellen Bällen wurde das Billstedter Mittelfeld überbrückt und am Ende konnte Timo Teßen im Strafraum auf den Torschützen querlegen. Alavanda ließ sich nicht lange bitten und traf zur Gästeführung (9.). Da nützte auch Bernd Kruschewskis lautstarke Beschwerde wegen eine vermeintlichen Abseitsposition nichts mehr. Während sich der TSV fortan aufs kontern beschränkte, war Billstedt bemüht eigen Chancen herauszuspielen. Doch sowohl Yannic Reichenbach (18.) als auch vor allem Oskar Sulinski (27.) vergab aussichtsreiche Möglichkeiten. Erst wenig später schien der Bann gebrochen. Eine offensichtlich einstudierte Eckball-Variante führte zum Erfolg. Steven Vo führte von rechts aus und spielte Reichenbach an, der außerhalb des Strafraums wartete. Dieser setzte Sulayman Nasimi in Szene, der wiederum aus der Drehung schoss und Torhüter Holger Sander keine Chance ließ.
Kurz nach der Halbzeit schien sich endgültig alles zum Guten zu wenden. Dennis Kreutzers Freistoß verlängerte Reichenbach per Kopf zur Führung ins Tor (47.). Nur Minuten später hätte Sulinski bereits auf 3:1 erhöhen können. Aus 20 Metern versuchte er es direkt, doch Sander im Tor parierte glänzend. In der Folgezeit verflachte das Spiel und erwachte erst nach 70 Minuten wieder. Denn plötzlich war der Ball wieder im Tor. Großes Getümmel im Billstedter Strafraum und Yamrali nickte den Ball ins Tor. Jetzt wurde es noch einmal unruhig. VW wollte die erneute Führung, wirkte aber keinesfalls sicher im Spielaufbau und vergab weiterhin gute Möglichkeiten. Kim Liebermann scheiterte an Sander (84.) und Christian Meier traf nur die Latte (88.). Das immerhin machten die Gäste besser.
Eiskalt konterte Sasel die aufegrückten Billstedter aus. Erneut war es Teßen, der Torschütze Alavanda bediente. Trainer Andreas Reinke freute sich über den Treffer gar so sehr, dass er über das Feld zu seinen Spielern lief. Auch Alavandas Platzverweis, nachdem er sich das Trikot ausgezogen hat, trübte die Stimmung nicht mehr.
Für den Meisterfavoriten Billstedt mehr als ärgerlich, zumal Kontrahent SCVM auch nicht gewinnen konnte.
Stimmen:
Andreas Heeschen (Co-Trainer SC Vorwärts Wacker): „Das Ergebnis widerspricht dem Spielverlauf. Die sind drei Mal vor dem Tor und machen drei Treffer. So etwas darf uns zuhause natürlich nicht passieren. Wir hätten einfach frühzeitig für die Entscheidung sorgen müssen und nicht noch nervös werden nach der eigenen Führung.“
Andreas Reinke (Trainer TSV Sasel): „Wir wären hier auch schon mit einem Unentschieden zufrieden gewesen. Billstedt hatte natürlich mehr vom Spiel und mehr Ballbesitz aber wir haben das clever gespielt und das Glück auf unserer Seite. Gerade den Konter am Ende haben wir richtig gut gemacht.“
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