13.03.2011 HEBC zieht Camlica in den Abstiegsstrudel hinein von
präsentiert:
HEBC – Camlica Genclik 4:0 (2:0)
HEBC: S. Wolgast – C. Papadopoulos, T. Wolgast, Martini, Prostran (66. Osmanov) – Ryziotis (74. Schönwandt), Ferck – Hermes, Müller, May (66. Gramsch) – Ismajli Camlica Genclik: Gücyeter – Cigir, Baran, Eroglu, Mensah – Cagin, Cetinkaya (63. Solukcu) – Bektas (46. Ibis), Cardoso, Yildirim – Karakus Tore: 1:0 Ismajli (31.), 2:0 May (42.), 3:0 Ismajli (50.), 4:0 Martini (64.) Rote Karte: Eroglu (59., grobes Foulspiel) Besondere Vorkommnisse: Camlica ab 75. Minute nur noch mit 8 Feldspielern, da Ibis verletzt den Platz verlassen hat und keine Auswechslung mehr möglich war Schiedsrichter: Lars Althans (TuS Dassendorf), unaufgeregt mit einer klaren Linie Beste Spieler: Ismajli, Hermes, Ferck - keiner Zuschauer: 120
Endlich rollte das runde Leder auch wieder auf dem Reinmüller. Drei Monate nach dem letzten Auftritt auf dem heimischen Platz konnten die lila-weißen das Projekt Klassenerhalt gegen die Kicker von Camlica Genclik wieder aufnehmen. Ein Blick auf das Tableau zeigte die Wichtigkeit des heutigen Spieles, immerhin konnten die Hausherren ihre Gäste mit einem Sieg mit in den Abstiegskampf zerren. Ein „6-Punkte-Spiel“ wie es gerne genannt wird.
Von Beginn an forcierten die Mannen von Poen Alarcón ihre Angriffsbemühungen, ohne jedoch den entscheidenden Pass an den Mann bringen zu können. Zu sehr war die Anspannung und Unsicherheit zu spüren. Entgegen der Ansagen ihres Coaches wurde zu sehr der komplizierte Pass in die Spitze gesucht, anstatt den Ball direkt an den Nebenmann zu passen. Die „Junioren“ versuchten kompakt zu stehen, um dann blitzartige Konter zu setzen. Diese Taktik ging jedoch nur zu hälfte auf, da auch ihre Vorwärtsbewegung von Ungenauigkeiten bestimmt war. Zudem traten die Kicker von der Hagenbeckstraße stark ersatzgeschwächt an. Auf der Bank fanden nur zwei Kicker ihren Platz und das Gehäuse wurde durch den eigentlichen Feldspieler Harun Gücyeter bewacht. Um eines jedoch vorweg zu nehmen, an seinen Fangkünsten kann die Niederlage nicht festgemacht werden. Mit der einen oder anderen Unsicherheit im Repertoire machte er seine Sache unter dem Strich recht ordentlich.
Der Führungstreffer, und somit Bannbrecher fiel folgerichtig per Zufall. Rick Ferck versuchte eine Reingabe direkt zu nehmen, traf den Ball jedoch nicht richtig. Nutznießer war Adem Ismajli, der am zweiten Pfosten lauerte und die Kugel über die Linie stocherte. Mit diesem Führungstreffer im Rücken stabilisierten sich die Hausherren und drückten auf den zweiten Treffer. Nach einem weiten Einwurf von Christos Papadopoulos sperrte Ismajli den Weg klasse für seinen Mitspieler Patrick May frei. Dieser schob, nach Doppelpass mit dem rechten Pfosten, die Pille zur beruhigenden Pausenführung ein.
Nach Wiederanpfiff ersetzte Soner Ibis den glücklosen ex-HEBCler Okan Bektas, der bei seiner Rückkehr an den Reinmüller keinen glücklichen Tag erwischt hatte. Umso glücklicher und erfolgreicher das Zusammenspiel der Protagonisten des zweiten Treffers. In der Reihenfolge Papadopoulos – May – Ismajli sorgte es auch für den dritten Treffer, der zum größten Teil auf das Konto von May ging. Dieser ließ seinen Gegenspieler und den Keeper aussteigen um dann den Ball quer auf Ismajli zu legen, der locker einschieben konnte. Der Frust der Gäste entlud sich in einem Frustfoul des Kapitäns Ugur Eroglu an Stefan Hermes. Hermes war bereits auf seiner Seite durchgebrochen, als ihn Eroglu brutal umtrat. Folgerichtig blieb Schiedsrichter Lars Althans nur die Möglichkeit des carton rouge. Den Schlusspunkt konnte Enno Martini mit einem sehenswerten Kopfballtreffer setzen.
Für die Eimsbütteler war der heutige Sieg von großer Bedeutung, da sie einen weiteren Kontrahenten in die Abstiegszone ziehen konnten. Mit dem gleichen Engagement können Sie am nächsten Freitag auch die dritte Vertretung des HSV in das unruhige Fahrwasser namens Abstiegszone ziehen. Die Gäste, benannt nach einem Istanbuler Hügel, brauchen in dieser Verfassung schon ein Wunder um den Klassenerhalt zu schaffen. Bezeichnend für das Auftreten des Teams war der Abgang des eingewechselten Stürmers Ibis der knapp 15 Minuten vor Spielende das Feld verließ. Mit einer angeblichen Verletzung ging er in die Kabine und duschte sich, anstatt seinen Mitspielern zumindest von draußen moralische Unterstützung zu geben.
Stimmen:
Tamer Tuncer (Trainer Camlica Genclik): Wir haben verdient verloren. Wir haben leider einen ganz schlechten Tag erwischt und somit schlecht gespielt. Erst in den letzten dreißig Minuten haben wir uns vernünftig gewehrt. Natürlich haben wir Personalprobleme, aber es ist kein Grund so aufzutreten. Ab jetzt sind wir im Abstiegskampf drin.
Poen Alarcón (Trainer HEBC): Wir wussten das der Gegner nach den vergangenen Niederlagen angeschlagen ist. Dieses wollten wir ausnutzen und die wichtigen Zweikämpfe gewinnen. Das ist uns ganz gut gelungen. Bemängeln muss ich jedoch die fehlende Konsequenz in der letzten halben Stunde. Da muss ich den Torerfolg mehr wollen und nicht ins klein-klein verfallen. Unter dem Strich ist ein vier zu null Sieg jedoch top.
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