13.03.2011 Raubvögel wehren Angriff auf Rang Sieben ab von
präsentiert:
SC Condor – Germania Schnelsen 1:1 (1:1)
SC Condor: Kleinschmidt – Twardawa, Krohn, Rohbaqsh, Lüdemann – Carlson, Niemann, Pawletta, Raschidy (60. Gyimah) – Flores, Abshagen (74. Niedermeyer). Germania Schnelsen: Grubba – Aktan, Schulz, Reimers, Kaladic – Kamalow – M. Tunjic, Nadler (55. Özbek), Steinhöfel (44. Thiessen) – J. Tunjic, Chmielewski (66. Schnoor). Tore: 1:0 Lüdemann (29.), 1:1 J. Tunjic (34., Foulelfmeter) Schiedsrichter: Zibull (SV Heidgraben), durchwachsene Leistung mit vielen fragwürdigen Pfiffen. Beste Spieler: Keine. Zuschauer: Mehr als 102 zahlende.
Schwarz oder weiß für weiß und schwarz. Bis zum 19. Spieltag galt dieses Motto noch für die Schnelsener Truppe um ihren Coach Jens Paeslack. Beim Tabellennachbarn SC Condor gab es aber nicht mehr zu holen als ein Remis für die Germanen. Schon gar nicht „mit einer Fehlerquote von 80 Prozent“, war auch Paeslack nach dem Abpfiff einsichtig. Er hatte genau wie die rund 130 Zuschauer eine „schwierige Veranstaltung“ gesehen.
Dabei waren zumindest die ersten 45 Minuten gar nicht so unansehnlich auf dem gut bespielbaren grünlichen Geläuf am Berner Heerweg. Bereits nach drei Minuten gerieten die Hausherren das erste Mal ins Wanken: Alexander Krohn war es, der in höchster Not auf der Torlinie retten konnte und damit den Einschuss von Mladen Tunjic entschärfte. Danach gönnten sich beide Mannschaften eine sonntagmorgendlichen Ruhepause, während die Fans am Spielfeldrand mit frühlinghaften Sonnenstrahlen bei Laune gehalten wurden. Nach sage und schreibe 20 absolvierten Minuten wachte dann der SC Condor erstmals auf. Zuvor hatte die Schnelsener Defensive gepennt und Keeper Tobias Grubba einen Pass vom eigenen Mann zehn Meter vor dem eigenen Tor aufgenommen. Krohn setzte den fälligen Freistoß mit links aber rechts am Germanen-Gehäuse vorbei.
Danach ging es im Fünf-Minuten-Takt weiter: Mladen Tunjic brachte Condor-Keeper Sascha Kleinschmidt in Verlegenheit, der Flachschuss rutschte aber nur bis an den Pfosten durch und endete mit einem nicht nennenswerten Eckstoß (24.). Kaveh Raschidys Freistoßflanke von der linken Seite fand den Kopf von Lars Lüdemann, der aus zwei Metern keine Probleme mehr hatte den Ball ins Tor zu köpfen (29.). Mladen Tunjic stellte sich im gegnerischen Sechzehner geschickter an als sein ungestümer Kontrapart Raschidy und servierte seinem Bruder Jürgen damit einen Elfer auf dem Silbertablett, den dieser gekonnt zum 1:1 vergoldete (34.).
Mit dem leistungsgerechten Unentschieden traten die Teams den Gang in die Kabinen an. Meik Ehlert, Trainer der Raubvögel, war angesichts der zu kompensierenden Ausfälle von Matthias Werwath und Florian Neumann (beide grippaler Infekt) bis hierhin zufrieden. Und dennoch: Das war „heute keine Fußballkunst“.
Damit meinte Ehlert besonders auch den zweiten Spielabschnitt. Bis zur 61. Minute passierte gar nichts, ehe John Gyimah mit der ersten Aktion nach seiner Einwechslung Carlos Flores steil schickte. Schnelsens Innenverteidigung Mirko Schulz/ Steffen Reimers schien ausgehebelt und Flores war frei durch. Aber: Das Schiedsrichtergespann hatte es anders gesehen. Abseits lautete die Entscheidung, die zumindest mit einem kleinen Fragezeichen versehen werden durfte. Fünf Minuten vor dem Abpfiff einer immer ereignisloseren Partie hätte dann Stefan Schnoor beinahe noch ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Freistoß des Routiniers strich aber haarscharf links an Grubbas Gehäuse vorbei. Jens Paeslack war ohnehin der Ansicht, dass dieses Spiel „keinen Sieger verdient“ gehabt hätte. „Hätte Condor es cleverer gespielt“, wäre sogar eine Niederlage möglich gewesen für die Germanen, die genau wie Ehlert und Condor zufrieden waren mit einem Punkt. Der SC-Coach sprach seiner Mannschaft im Nachhinein dennoch ein großes Lob aus, hatten die Raubvögel doch die angepeilte Beute „von vier Punkten aus zwei Spielen“ ergattert. Bei Schnelsen nützte auch das „Drücken des Reset-Knopfs“ in der Halbzeit nichts, so dass man „schiedlich friedlich“ mit einem Remis auseinander ging. Nach neun Siegen und neun Pleiten in der bisherigen Oberliga-Saison war das ein ganz neues Gefühl für Paeslacks Germanen.
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