TSV Buchholz 08: H. Titze - Kettner, Bowmann, Gege, Laßeur - S. Titze (74. Niefert), Prielipp - Müller, Buzhala (22. Thede) - Gillich, Mathies (57. Rodrigues) FC St. Pauli II: Schenk - Lechner, Wacker, Brückner, Krause - Duve Toksöz - Vallianos , Filipovic (82. Martens) - Becken (84. D'urso), Alassani (66. Meyer) Tore: 0:1 Vallianos (13.), 0:2 Vallianos (61.) Schiedsrichter: Hübner (Braunschweig), gute Leistung des Niedersachsen in Niedersachsen Beste Spieler: Gillich - Toksöz, Brückner, Vallianos Zuschauer: 733
Preisfrage: Was hat jemand, der direkt mit dem Zug aus dem Skiurlaub kommt mit jemandem gemeinsam, der direkt aus der Nachtschicht kommt? Richtig: Beide stehen auf dem Fußballplatz gegen St. Pauli!
Skiurlauber Philip Mathies stand immerhin 57 Minuten auf dem Platz und lief sich die Lunge aus dem Leib, Nachtschichtler Steffen Prielipp wusste Trainer Thomas Titze sogar so zu gefallen, dass der ihn gar 90 Minuten auf dem Platz ließ. Und das, obwohl Titze vorher schon angekündigt hatte, ihn maximal eine Halbzeit spielen lassen zu können. Erst als das Auswechselkontingent erschöpft war, lag Prielipp mit Wadenkrämpfen danieder. Die hatten ihm die spritzigeren St. Paulianer abgefordert, die auch im ersten Buchholzer Heimspiel 2011 (18 Wochen ohne Heimspiel) Herr im TSV-Hause waren. Kein Wunder, St. Pauli hatte vergangene Woche nur am Mittwoch nicht trainiert, Buchholz hingegen im Pokalkrimi bei Victoria am Dienstag sogar noch 120 Minuten absolviert. Also kurz abgehandelt: Der Sieg geht in Ordnung. Er geht sogar mehr als in Ordnung, denn das einzige TSV-Rezept "langer Hafer nach vorne" klappte nicht ein einzigers Mal. Mathies und Arne Gillich liefen zwar vorne viel herum, aber entweder war Deran Toksöz auf der "6" zur Stelle, oder Hauke Brückner lief den Buchholzern den Rang ab. Beide verdienten sich Bestnoten bei St. Pauli.
Und vorne? Dort machte Vasileios Vallianos im Alleingang alles klar. Beim ersten Tor (T. Titze: "Das war abseits") drosch er den Ball mit voller Wucht in den linken Winkel, beim zweiten narrte er Keeper Henrik Titze, indem er den Ball aus spitzem Winkel zwischen Pfosten und Torhüter vorbeispitzelte. "Das war so beabsichtigt", sagte der Grieche später, der schon in Schnelsen doppelt getroffen hatte. Es scheint seine persönliche Erfolgsrückserie zu werden.
Es war kein Spiel der Torchancen, das sei an dieser Stelle gesagt. Buchholz hatte eine halbe (im ersten Durchgang verpasste André Müller eine Hereingabe von Philip Mathies über links), St. Pauli eineinhalb (das 1:0 und das 2:0), sonst waren wenig bis gar keine Hochkaräter dabei.
Dass dieses 0:2 nun entscheidend für die Meisterschaft gewesen sein könnte, weisen naturgemäß alle Beteiligen auf Braun-Weißer Seite von sich. "Wir wollen da oben bleiben", weiß Trainer Jörn Großkopf jedoch zu berichten, der seine Mannschaft insgesamt lobte und Deran Toksöz sieht noch viele Spiele auf St. Pauli zukommen: "Und die müssen wir auch erst noch gewinnen. Den Punktevorsprung möchten wir gerne beibehalten."
Am Ende bleibt (wieder einmal) die Erkenntnis, dass St. Pauli in dieser Saison Fußball vom anderen Stern spielt. Bleibt zu hoffen, dass ein Aufstieg in die nächsthöhere Klasse mit einer längeren Verweildauer verbunden sein wird, denn mal ehrlich: Wer zweifelt denn noch daran, dass St. Pauli aufsteigt? Meister hin oder her :)
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