26.03.2011 Ganz in Weiß: Condor schwebt davon von Andreas Killat
Meiendorfer SV – SC Condor 1:3 (1:1)
Meiendorfer SV:Sävke – Mau, Anders, Schumann (81. Chau), Güven – F. Gasde, Sara (69. P. Gasde) – Mankumbani, Sudbrak, Roschlaub – Cetinkaya (66. Mellmann) SC Condor:Kleinschmidt - Twardawa, Pawletta, Rohbaqsh, Lüdemann – Werwath, Neumann – Niedermeyer (87. Carlson), Niemann (89. Raschidy), Abshagen (71. Eren) – Flores Tore: 1:0 Anders (8.), 1:1 Neumann (25., FE), 1:2 Lüdemann (79.), 1:3 Eren (89.) Besondere Vorkommnisse: MSV-Coach Lutz Göttling wird wegen fortgesetzten Reklamierens auf die Tribüne geschickt (57.) Schiedsrichter: John-David Ladiges (FC St. Pauli): Er sorgte mit seinen Entscheidungen für Stimmung auf der Tribüne. Wahrlich kein Heimschiedsrichter, Cetinkaya bekam mehrfach keinen Freistoß. Beste Spieler: Sudbrak, Mankumbani – Rohbaqsh, Twardawa, Neumann Zuschauer: 412
Beide Vereine sind noch recht jung: Meiendorf wurde 1949 gegründet, der SC Condor 1956. Und dennoch gab es heute bereits das 60. (!) Punktspiel-Duell zwischen beiden Teams, da sich die Klubs über die Jahrzehnte hinweg immer wieder in der gleichen Klasse über den Weg liefen (Premiere feierte die Begegnung übrigens 1962/63 in der Bezirksklasse Ost). In den letzten Jahren konnten sich die Zuschauer dabei stets über viele Tore freuen: 6:3, 4:1, 5:0, 3:3, 5:1 lauteten die Resultate an der B75. Und auch heute gab es wieder vier Treffer zu bejubeln. Allerdings für die meisten Fans auf der „falschen“ Seite, denn nach 12 Jahren der Erfolglosigkeit (zuletzt 1998/99 mit 1:0) trumpften die „Raubvögel“ groß auf und konnten endlich mal wieder in Meiendorf gewinnen.
Kurz vor dem Anpfiff musste Abwehrkante Alexander Krohn mit einer Adduktorenverletzung passen, für ihn rückte Florian Neumann in die Startformation, der ganz in Weiß angetretenen Raubvögel (Ehlert: „Die Trikots sind ein Geschenk unseres Betreuers Michael Vogt, mit denen haben wir den Wandsbek-Cup gewonnen“). Gleich die erste Standardsituation brachte den Führungstreffer für die Gastgeber: Den Freistoß von Dennis Sudbrak köpfte Max Anders völlig unbedrängt ein (8.), da hatte Florian Niemann kräftig geschlafen. Doch trotz des vermeintlich beruhigenden Treffers kam die Göttling-Elf nicht richtig in Schwung, spielte seltsam verhalten. Dies nutzte der SCC nach knapp zwanzig Minuten aus, doch der Freistoßtreffer von Yama Rohbaqsh (21.) fand wegen Abseits von Marcel Abshagen keine Anerkennung. Eine sehr fragliche Entscheidung, die den Spielverlauf jedoch nicht entscheidend veränderte, da Carlos Flores an alter Wirkungsstätte nach einem schönen Dribbling von Fabian Gasde von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Elfmeter versenkte Neumann flach unten links zum Ausgleich (25.).
Nach dem Seitenwechsel war es wieder der MSV, der wie schon zu Beginn der ersten Hälfte den besseren Start erwischte: Sebastien Mankumbani drang in den Strafraum ein, Keeper Sascha Kleinschmidt eilte heraus, kam aber nicht an den Ball und so hatte Sudbrak zehn Meter vor dem Tor freie Bahn – aber Rohbaqsh rettete auf der Linie (54.). Ähnliches auch eine gute Viertelstunde später: Einen Kopfball von Fabian Gasde kratzte Mike Niedermeyer von der Linie (71.) und den Nachschuss von Nils Roschlaub klärte Kleinschmidt mit einer Glanzparade zur Ecke! Diese sträfliche Chancenverwertung nutzte Condor eiskalt, Lars Lüdemann köpfte (fast so unbedrängt wie zuvor Anders) auf Flanke von Mehmet Eren zum 1:2 ein (79.) und Eren selbst machte mit dem dritten Treffer alles klar (89.). Der SCC bleibt damit auf der Erfolgsspur, nur eine Niederlage in den letzten 13 Spielen (8-4-1) hievten Condor nun schon auf Platz 4.
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 60 Spiele, 25 Siege, 8 Remis, 27 Niederlagen; 104:94 Tore
Stimmen:
Meik Ehlert (Trainer SC Condor): Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit der Leistung meiner Mannschaft allerdings nicht. Nach dem 0:1 hatten wir große Probleme, sind aber gut in die Partie zurück gekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir das gesamte Glück der letzten Wochen aufgebraucht, zweimal auf der Linie geklärt und am Ende etwas glücklich gewonnen.
Lutz Göttling (Trainer Meiendorfer SV): Wenn wir heute gewonnen hätten, wären wir das zweitbeste Rückrundenteam gewesen. So aber schweben wir weiter in großer Abstiegsgefahr, da unsere Konkurrenten gewinnen. Das 1:0 war ein Geschenk, danach kam zu wenig. Das war harm- und körperlos. In der zweiten Halbzeit hatten wir die Mehrzahl der Chancen, aber der Gegner macht die Tore. Condor war nur viermal vor dem Tor, wir dagegen haben unsere Gelegenheiten nicht sehr clever zu Ende gespielt. Der Schiedsrichter war unglaublich, aber das staut sich schon seit Wochen auf, ständig werden wir benachteiligt.
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