Bramfelder SV: Völtzke – von Karger, Kazmierzcak, Viola, Witte (65. Kiesewetter) – Boldt (87. Thiede), Henning, Schwarck, Skalnik (80. Berg) – Gehr, Vespermann SV Curslack-Neuengamme: Böse – Wulff, Schmidt, Figge, Kock – Mahrt, Zöpfgen, Papke (39. Reincke), Möller – Spill (82. Flick), Veselinovic (70. Sander) Tore: 0:1 Veselinovic (47.) Gelb-Rote Karte: Kiesewetter (90., Foul / Meckern) Rote Karte: Henning (54., Ellenbogenschlag gegen Möller) Schiedsrichter: Jens Braun (Niendorfer TSV), alles wie gehabt: souverän und entspannt. Der erste Platzverweis gegen Henning war allerdings etwas hart, weil keine Absicht vorlag. Die Ampelkarte gegen den lamentierenden Kiesewetter wohl vertretbar. Beste Spieler: Vespermann, Viola – Möller, Kock Zuschauer: 100
Eine Viertelstunde war gespielt an der Bramfelder Ellernreihe. Nach einem Freistoß von Christopher Kock köpfte Christopher Mahrt freistehend vorbei. Warum erwähnen wir diese Szene? Weil es innerhalb den ersten 15 Minuten der Begegnung bereits die siebte (!) gute Torchance der Gäste vom SV Curslack-Neuengamme war. Zuvor vergaben Sven Möller (4.), Christian Spill (6.,9., 13.), Sinisa Veselinovic (10.) und Patrick Papke (12.). Der Führungstreffer für den SVCN war mehr als überfällig, doch das Runde wollte nicht ins Eckige. In der 38. Minute wäre das Spielverlauf beinahe auf den Kopf gestellt worden. Bramfelds Marcel Boldt, der sich über gute Einsätze in der „Zweiten“ für höhere Aufgaben empfohlen hatte, zog aus spitzem Winkel vorbei und wenige Augenblicke später erzielte Zöpfgen mit einem verunglückten Klärungsversuch fast ein Eigentor.
120 Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatten die Curslacker mehr Erfolg als noch in der ersten Hälfte. Nach einem Eckball von Zöpfgen und einer Verlängerung von Mathias Figge traf Sinisa Veselinovic aus fünf Metern. BSV-Coach Michael Noffz ärgerte sich maßlos über den Gegentreffer, da seine Spieler klare Zuteilungen bei einer Standardsituation missachteten und so ins Hintertreffen gelangen. Die nächste bedeutende Szene ereignete sich in der 54. Minute. Carsten Henning und Möller befanden sich in einem Zweikampf um den Ball. Plötzlich sank der Curslacker Mittelfeldspieler schreiend zu Boden. Möller wurde von Hennings Ellenbogen im Gesicht getroffen, für Schiedsrichter Jens Braun war es eine Tätlichkeit und somit mit dem roten Karton zu ahnden. „Für so eine Aktion kann ich keine gelbe Karte zeigen. Der Curslacker Spieler wurde deutlich getroffen und hat auch eine Schwellung davon getragen“, sagte der Referee auf Anfrage. Henning bewertete die Situation wie folgt: „Ich habe nicht bemerkt, dass ich ihn getroffen habe. Wenn es der Fall war, dann war es auf keinen Fall Absicht. Ich bin kein Spieler, der einen Gegner verletzten will.“ Wie dem auch sei. Jedenfalls ging es mit Zehn gegen Elf weiter. Für Bramfeld war es so etwas wie ein Weckruf. Denn nach der Hereinnahme von Philipp Kiesewetter und der Umstellung auf Dreier-Abwehrkette hatte der BSV plötzlich etwas mehr vom Spiel. Hochkarätige Chancen konnten sich die Hausherren allerdings nicht erspielen, so dass es beim 0:1 blieb.
Für Curslack war es der erste Auswärtssieg nach drei Niederlagen in der Fremde in Serie. Weitere Auftritte in der Fremde (Wedel, Concordia und Buchholz) binnen kürzester Zeit werden noch folgen. Übrigens: Der Triumph in Bramfeld war für CN-Trainer Torsten Henke der erste als Spieler und Trainer überhaupt. „Ich hatte schon gedacht, dass ich hier nie gewinnen würde“, freute sich „Henko“, der in der kommenden Saison wohl zu keinem Punktspiel beim Bramfelder SV antreten muss.
Stimmen:
Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Ich war schon überrascht, dass Bramfeld sich in einem Heimspiel so tief hinten reingestellt hat. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben es aber versäumt aus den vielen Chancen die Führung zu erzielen. Nach der verletzungsbedingten Auswechselung von Patrick Papke habe ich mich mit Matthias Reincke für die offensive Variante entschieden, weil wir hier unbedingt gewinnen wollten. Die Rote Karte für Bramfeld hat uns nicht gut getan. In Überzahl haben wir das Ergebnis nur noch verwaltet und mussten deshalb noch etwas Zittern. Der Sieg ist verdient und wichtig für den Kopf, nachdem wir zuvor drei Auswärtsniederlagen in Folge kassiert haben.
Michael Noffz (Trainer Bramfelder SV): Der Sieg für Curslack-Neuengamme ist verdient, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Besonders in der Anfangsphase hatten die Gäste ja einige gute Möglichkeiten. Was uns fehlt, ist das Erfolgserlebnis. Mit einem Mann weniger haben wir besser gespielt, als zuvor mit elf Spielern. Darauf lässt sich aufbauen. Die Rote Karte gegen Carsten Henning ist überzogen. Überhaupt hatten wir in der jüngsten Vergangenheit einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen gegen uns. Daran hat es heute aber dennoch nicht gelegen. Für uns ist es wichtig, dass wir uns weiterhin gut präsentieren und uns nicht abschießen lassen.
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