Sie liegen lange zurück, die herrlichen Cupzeiten der Eimsbütteler. So wie die, als sie 1925 das Endspiel um den Nordpokal gegen die derzeit ebenfalls von ruhmreichen Erfolgen träumenden Holsteiner aus Kiel erreichten, oder die Erinnerung an die Spiele im Tschammer-Pokal, dem Reichspendant zum DFB-Pokal, wo die vormaligen Turner bei Hertha BSC sowie dem Dresdner Sportclub antreten mussten, oder aber Borussia Dortmund genau wie Werder Bremen am Lokstedter Steindamm zu Gast hatten.
Dennoch, was die Rothemden in dieser Spielzeit im Oddset-Pokal erreicht haben, könnte eines Tages gleichfalls historisches Interesse erwecken. Nicht nur deren höchst bemerkenswerten Ergebnisse würden dann den Wissbegierigen in Erstaunen setzen, sondern auch, wie sich die der Landesliga angehörenden ETVer gleichsam als „Court-Allrounder“ erwiesen haben.
Nach dem 1:1 „after extratime“ und nachfolgendem 7:6 im Elfmeterschießen gegen Oberligist SC Condor auf angemietetem Geläuf am Schnelsener Riekbornweg, war in der zweiten Runde am Lokstedter Steindamm auf Naturrasen auch für die Emporkömmlinge des Bramfelder SV mit einem 1:2 das Ende der Pokalfahnenstange erreicht. Es folgte ein 4:2 im Penalty-Shootout auf staubigem Aschenplatz an der Max-Brauer-Allee bei den gleichklassigen Teutonen von 1910, ehe dann in Runde 4 auch die in der höchstem Hamburger Spielklasse ditschenden Rugenbergener auf dem Kunstrasen an der Bundesstraße ein 1:2 hinnehmen mussten.
Auf eben dieses Geläuf sind nun zum Achtelfinale die Bergedorfer Fußballcluberer von 1885 geladen, gegen deren Vorgänger die Eigner noch eine Pokalrechnung offen haben. Konnten doch die seinerzeitigen ASVer am 19. Februar vor 27 Jahren in Runde 4 nach einem 5:4 im Elferkick die unter der Fuchtel des mittlerweile verstorbenen „Kalle“ Stark stehenden Platzherren aus dem Wettbewerb kartoffeln.
Nun, wer am Dienstagabend Zeuge des „Wunder von Mailand“ geworden ist, der sollte guter Hoffnung sein, dass es den Eimsbüttelern gelingen wird, mit den 85ern auch den vierten Oberligisten zu eliminieren, um damit in die Geldränge des Sponsors einziehen zu können. Über einen späteren Berlin-Auftritt will sich der Schreiber gegenwärtig aber noch keine Gedanken machen Dafür sollte immer noch Zeit bleiben.
Terminlich braucht die Veranstaltung keine Konkurrenz zu befürchten, so dass eigentlich auch ein gesteigertes Zuschauerinteresse und entsprechend geöffnete Kassen vorhanden sein müssten.
Es lohnt sich jedenfalls, „Eimbüttel“ im Pokal zu gucken, meint hafo.de und empfiehlt deshalb seinen Lesern dieses Match aufs Dringendste.
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