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10.04.2011
Irre Schlussphase in Bergedorf von Andre Matz



FC Bergedorf 85 – Meiendorfer SV 2:2 (0:1)

FC Bergedorf 85: Braun - Schmer, Sobczyk, Brown (61. Landau), Carolus - Rohrberg, Iscan - Kunath, de la Cuesta, Gürel - Örün
Meiendorfer SV: Sävke - Mau, Schumann, Anders, Sterczyk - P. Gasde - Mellmann (55. Mankumbani), Cetinkaya (70. Sara), Sudbrak, F. Gasde (86. Reymann) - Roschlaub
Tore: 0:1 Roschlaub (17.), 1:1 Kunath (77.), 2:1 Iscan (90.), 2:2 Schumann (90.+2, FE)
Schiedsrichter: Ludwig (Rostock), wirkt etwas übergewichtig, war aber immer auf der Höhe, ließ viel laufen (das war gut).
Beste Spieler: Kunath - Roschlaub
Zuschauer: 250

Was haderte Lutz Göttling in den letzten Wochen nicht immer mit dem Schiedsrichter!? Es schien, als haben sich die Unparteiischen gegen den abstiegsbedrohten Club aus dem Hamburger Norden verschworen. Hier ein Pfiff gegen den MSV, da kein Pfiff für den MSV - wenn man Pech hat, dann hat man wohl besonders viel davon.

Heute war endlich mal ein Schiedsrichter vor Ort, der den Mut hatte, in der Nachspielzeit einen Elfmeter (FÜR den MSV) zu geben. "Meine Spieler haben nicht reklamiert, von daher denke ich, dass die Entscheidung korrekt war", so Bergedorfs Trainer Manfred Nitschke. Der Verursacher, Roman Schmer, wurde noch einige Zeit nach Spielschluss daran erinnert, wie man so etwas vermeiden kann: "Ball einfach wegbolzen!" Das ist einfach gesagt, aber wenn der Gegenspieler Nils Roschlaub heißt, kann das schon mal etwas schwieriger werden. "Das hat er geschickt gemacht", lobte auch Göttling seinen Schützling.

Wenn "Roschi" etwas kann, dann ist es das direkte Schießen, ohne Ansatz, Peng, praktisch wie Gary Cooper in "12 Uhr mittags". Das war auch wieder in der 17. Minute zu sehen, als er blitzschnell den Ball auf das Bergedorfer Tor brachte und damit das 1:0 für Gelb-Schwarz erzielte. "Den Komplizierten haut er in den Giebel, den Einfachen muss er aber machen!" ärgerte sich Göttling später über die Szene kurz vor der Halbzeit, als Roschlaub im 1:1-Duell gegen Tobias Braun den Ball um wenige Zentimeter am Gehäuse vorbei schob. Das hätte es sein müssen!
Bergedorf war zu diesem Zeitpunkt schlecht. Einfach schlecht. Manager Andreas Hammer und Nächste-Saison-Trainer Friedhelm Mienert hatten sich das Spiel über einen längeren Zeitraum zwar angesehen, kommentierten die Leistung der Bergedorfer Elf aber mit einem ausweichendem: "Wir haben uns unterhalten und nicht viel vom Spiel gesehen."


Tobias Sävke schaut ungläubig seine Hände an. Der Ball ist im Netz.


Gegen den Ein-Mann-Sturm hätte die Vierer-Kette der Elstern "vielleicht" besser aussehen sollen. "Wir haben nicht gut gespielt, aber gut gestanden", sagte Göttling, und meinte damit die Tatsache, dass Bergedorf nicht wirklich vor dem Meiendorfer Tor statt fand. Eine Ursache eben auch, dass vier Abwehrspieler gegen einen irgendwie zu viel sind. Nitschke reagierte erst nach einer Stunde und brachte für Innenverteidiger Ishmael Brown den offensiven Jan Landau.

Bester Mann bei 85: Wieder mal Yayar Kunath. Übrigens auch ganz bestimmt im Bodenturnen! Nach seinem 1:1 legte er einen Salto mit anschließender Schraube (oder war's umgekehrt? (der Schreiber ist nicht so fit im Turnen)) hin. Astrein. Das Tor selbst war auch sehenswert, aber deshalb, weil dem der Patzer Nr. 1 von Tobias Sävke im Tor des MSV vorher ging. Einen langen Ball aus der Bergedorfer Abwehr boxte Sävke an der Strafraumkante gegen Kunath. Von dort trudelte der Ball Richtung Tor und der Bergedorfer musste nur noch einschieben. Aua!

Mal wieder schien sich das Glück gegen den MSV verschworen zu haben, erst Recht, als die 90. Minute angebrochen war und Sävkes zweiter Patzer folgte. Einen Freistoß von Gökhan Iscan ließ er durch die Hände gleiten - unfassbar! Ungläubig schaute Sävke seine Hände an (siehe auch das Foto) und schüttelte den Kopf. "Ein katastrophaler Fehler", ärgerte sich auch Göttling. Da waren sie wieder, die Meiendorfer Probleme: Gut gespielt, geführt und doch mit leeren Händen dastehend. "In der 90. Minute rechnet man ja nicht mehr damit, dass man so etwas noch einmal umbiegen kann. Da hatte ich für mich schon mit der Situation hier heute abgeschlossen", sagte Göttling über diese letzten Minuten. Aaaaaaber: Da war ja noch Nils Roschlaub. Den an ihm verursachten Strafstoß verwandelte Patrick Schumann sicher und ließ Göttling wenigstens etwas aufatmen. Auch wenn er zugab, dass er nicht wusste ob er sich über den Punkt(gewinn) freuen oder ärgern sollte.

Tobias Sävke wurde von seinen Spielern nach dem Ende noch getröstet und umarmt. "Wir gewinnen und verlieren zusammen", sagte Göttling, "in den nächsten Spielen wird Tobias uns sicher auch mal wieder einen Punkt retten."






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