12.04.2011 Schnelsen und Norderstedt trennen sich Remis von
TuS Germania Schnelsen – Eintracht Norderstedt 2:2 (1:1)
TuS Germania Schnelsen: Grubba – Chmielewski, Schulz, Rottstedt, Aktan – Özbek (66. Özel), Kamalow (45. Schnoor), Nadler, Thiessen – M. Tunjic (57. Westbrock), J. Tunjic Eintracht Norderstedt: Kindler – Siedschlag, Ribeau, Trefzger, Westermann (45. Lindener) – Ljubisavljevic, Weihe (81. Cengiz), Koch, Lipke – Tirums, Sa Borges Dju Tore: 1:0 Thiessen (25.), 1:1 Sa Borges Dju (40.), 1:2 Lindener (60.), 2:2 Thiessen (73., FE) Schiedsrichter:Ladiges (FC St. Pauli) meist ein sicherer Leiter in einer nicht einfach zu händelnden Partie Beste Spieler: Grubba, Thiessen – Tirums, Sa Borges Dju, Lipke Zuschauer: 100
Wer sich am Dienstagabend aufmachte, um der Partie zwischen Germania Schnelsen und Eintracht Norderstedt beizuwohnen, der musste schon einige gute Gründe haben. Windige Böen, zeitweise gepaart mit Regen und Temperaturen, die gefühlt den Nullpunkt anstrebten, sprachen für einen eher unangenehmen Aufenthalt am Rieckbornweg. Was als Begründung blieb war die Begegnung zweier Mannschaften, welche in dieser Rückrunde nicht so richtig in Fahrt kommen wollen und scheinbar, passend zum Wetter, wie eingefroren im Niemandsland der Tabelle feststecken.
Nachdem der Unparteiische John David Ladiges die Begegnung freigab, begann zunächst eine Phase des vorsichtigen Abtastens. Der Ball bewegte sich hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen und es schien, als ob die Akteure auf dem (Kunst-)Rasen noch nicht weiteres mit dem Spielgerät anzufangen wüssten. Viele kleine Fouls und Nickligkeiten bestimmten das Geschehen und so lief zunächst nicht besonderes viel, bis auf die Nasen einiger Zuschauer. Es war Björn Nadler, der sich in der 11. Minute ein Herz fasste und aus 20 Metern auf den Kasten von EN-Keeper Marcel Kindler zielte. Doch der schwache Abschluss war kein Problem für den Routinier. Eine gewisse Signalwirkung hatte der Schuss aber dennoch. In Folge agierten die Schnelsener zielstrebiger und spielstärker. Eine Chance von Jürgen Tunjic, die Kindler ebenfalls vor dem anstürmenden Özbek parieren konnte sowie eine gute Möglichkeit von Norderstedts Benjamin Lipke sorgten nun für mehr Bewegung und Tempo in der Partie. Ein Tempo, welches nun vorrangig Germania Schnelsen angab und so dauerte es nur noch bis zur 25. Minute, ehe die Hausherren jubeln durften. Nach Zuspiel von Burak Özbek zog Dennis Thiessen aus gut 16 Metern ab und ließ Kindler mit einem platzierten Schuss ins rechte Toreck keine Abwehrmöglichkeit. Folgend waren es nun die Gäste aus Norderstedt, welche versuchten das Spiel nach vorne strukturvoller zu gestalten. Sichere Kombinationen im Mittelfeld schafften der Mannschaft von Trainer Andreas Prohn ein ums andere Mal Freiräume, die Lipke (29.) sowie Tirums (30.) jedoch nicht in Tore ummünzen konnten. Dies tat der Spielfreude der Gäste jedoch keinen Abbruch und so konnte Ivan Sa Borges Dju zehn Minuten später, nach Vorlage von Kolja Tirums, eine missglückte Abseitsfalle ausnutzen und zum 1:1 Ausgleich einnetzen. Schnelsen agierte nun in dieser Phase des Spiels sehr passiv und schaffte es ein ums andere Mal nicht, die agilen Offensivkräfte der Norderstedter im Zaum zu halten. Die Halbzeitpause kam den Germanen somit gerade recht um einmal tief Luft zu holen und neue Kräfte und Konzentration für die zweite Halbzeit zu sammeln.
Diese gesammelten Kräfte mussten jedoch zu Beginn des zweiten Durchgangs erst einmal dafür gebündelt werden, dass den Norderstedtern kein weiterer Treffer gelang. Nachdem auch diese Gefahr gebannt war, neutralisierten sich die beiden Teams weitesgehend. Gähnende Langeweile gepaart mit Kälte waren jedoch nur von kurzer Dauer. Die kombinationsgewaltigen Gäste waren nun wieder präsenter und konnten sich ein optisches Übergewicht erspielen. Germania, die in der Defensive statt Abwehrhünen Steffen Reimers, Mirko Schulz aufboten, kamen einige Male in Schwierigkeiten. Eine dieser Momente konnte der zur Halbzeit ins Spiel gebrachte Steven Lindener zur 2:1 Führung (60.) für den Gast aus Norderstedt nutzen. Eine zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung. Auch nach dem Führungstreffer war es weiter die Prohn-Elf, die den Ton angab. Ein Ribeau-Kopfball (69.) verfehlte nur knapp sein Ziel. Eben jener Matthias Ribeau war es auch, der nur kurze Zeit später eine Hauptrolle spielen sollte. Etwas unkontrolliert holte der frührere Luruper Germanias Stürmer Jürgen Tunjic von den Beinen (72.). Schiedsrichter Ladiges war sich seiner Sache sicher und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Wer nun gedacht hätte, dass Altmeister Stefan Schnoor sich den Ball zurechtlegen würde, sah sich getäuscht. Dennis Thiessen, dem seine gute Leistung anscheinend Selbstvertrauen gab, legte sich den Ball zurecht und verwandelte den Strafstoß sicher. Germania nun auf das Siegtor drängend, ließ jedoch die entscheidende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss vermissen. Stefan Westbrock scheiterte nahezu freistehend, jedoch mit gehörig Gegnerdruck vor Kindler (77.). Man könnte den Spielverlauf als Sinnbild für die aktuelle Saison der beiden Mannschaften sehen. Beiden Teams gelang es über einen kurzen Zeitraum die Kontrolle zu übernehmen und sich eine Übergewicht zu erspielen, insgesamt wechselten sich Stärke- und Schwächephasen jedoch ab. Diese mangelnde Konstanz der beiden Teams zieht sich quasi durch die gesamte laufende Saison. Die Schlussphase gehörte somit folgerichtig wieder den Gästen, die es aber nicht vollbrachten den Siegtreffer zu erzielen. Sa Borges Dju (85.) sowie Koch mit einem Freistoß (88.) verfehlten das Tor jeweils um ein gutes Stück.
So blieb am Ende eine Punkteteilung, von der keiner so richtig profitieren kann. Ein Sieg für Eintracht Norderstedt wäre, aufgrund der höheren Spielanteile sowie der immer wieder aufblitzenden fußballerischen Klasse sicherlich nicht ungerecht gewesen.
Stimmen:
Jens Paeslack ( Trainer TuS Germania Schnelsen): Für uns war das ein glücklicher Punkt. Wir hatten zwar einige Tormöglichkeiten, aber auch in der Defensive lief einiges nicht rund. Ein weiteres Gegentor wäre nicht verwunderlich gewesen, zumal wir zeitweise fast darum gebettelt haben.
Andreas Prohn ( Trainer Eintracht Norderstedt): Für uns ist das Ergebnis unterm Strich zu wenig. Wir haben eine gute Reaktion auf das schlechte Spiel in Wedel geliefert. Gerade in der Offensive war das eine vernünftige Leistung. Wir hätten nach der 2:1 Führung den Sack zumachen müssen. Ich bin jedoch nicht unzufrieden mit dem Auftreten der Mannschaft.
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