Ist Concordia noch zu retten? Gerne hätte man auf diese Frage im Sportpark Hinschenfelde um kurz vor halb zehn des Freitagabends eine klarere Antwort gefunden als ein wenig optimistisches Schulternzucken in Reihen der Gastgeber. Wenigstens „ist die Mannschaft nicht tot“, keimte in Concordias Trainer Andreas Führer immerhin kurzfristig neue Hoffnung im Abstiegskampf auf. „Der eine Punkt bringt uns aber natürlich nicht viel weiter“, war Führer ebenso schnell wieder auf dem bitteren Boden der Tatsachen angekommen.
Bitterer Boden ist auch ein gutes Stichwort für das stellenweise grüne Geläuf, auf das die Concorden ihre Gäste aus Curslack zum wochenendeinleitenden Kick luden. Curslack hatte wenig zu verlieren, deshalb „haben wir heute auch ein bisschen etwas ausprobiert“, verriet ein insgesamt nicht unzufriedener Torsten Henke nach dem Abpfiff. Gemeint hat er das 4-2-3-1-System, in dem unter anderem der „Zehner“ Patrik Papke heute als rechter Außenverteidiger agierte.
Bis auf Christopher Mahrts Halbchance sieben Minuten vor dem Pausenpfiff hatten beide Seiten aber nichts zu bieten. „Die erste Halbzeit war gar nichts“, rechtfertigte Cordi-Coach Führer mit seiner Aussage, das Gros der Zeilen dieses Spielberichts auf den zweiten Spielabschnitt zu verlagern.
Hier gab es insgesamt zehn Chancen zu begutachten – fünf für Concordia und fünf für Curslack-Neuengamme. Das torlose Remis nach 90 Minuten würdigt die starke Leistung beider Torhüter: SVCN-Tormaschine Christian Spill scheiterte allein drei Mal vor dem Cordi-Kasten (63., 80., 82.). Der ausbleibende Torerfolg lag zum einen an mangelnder Genauigkeit und zum anderen am gut aufgelegten Schlussmann Shahin Ahmadi.
Auf der Gegenseite hielt sein Pendant Frederic Böse seinen Kasten ebenfalls souverän sauber. Isaac Ngole (64.) und Bertrand Bingana (75.) hatten das 1:0 auf dem Fuß, Böse aber jeweils seine Finger im Spiel. In einer ansonsten fairen Partie, flog Curslacks Sven Sören Zöpfgen dann kurz vor dem Ende mit glatt Rot vom Feld (86.). Ob es eine Tätlichkeit, ein grobes Foulspiel oder einfach nur eine einen Tick zu hart beurteilte Entscheidung des starken Referees Yilmaz war, bleibt letztlich jedoch ungeklärt. „Ich glaube man hätte es auch mit dunkelgelb ahnden können“, war sich auch Heimtrainer Führer hinterher nicht sicher in der Beurteilung der Situation.
Ohnehin hat der Trainer des SC Concordia dieser Tage andere Sorgen. Was der eine Punkt gegen den Abstieg noch wert sein kann, wird die Zeit zeigen müssen.
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