22.04.2011 Pokal: Eine Stunde lang beherrscht Bezirksligist TuS Osdorf die Partie von Peter Strahl
und Hans-Jürgen Hillers
TuS Osdorf – Altonaer FC 93 2:4 (1:0)
TuS Osdorf: Svraka – Massoud, B. Blume (53. T. Krause), Blitzner, Ilaraca – Trovo (76. Zorzi), B.Krause, Duah, Soebagio (63. Hassani) – Herbrand, S. Blume Altonaer FC 93: Hinz – Nadj, Ansorge (90. + 6 Bugrov ), Kappler, Savelsberg, Ucan – Clausen - Smereka, Nadj, Hadid (90. + 2 Bergmann) – Albry, Sall (90. + 4 Sabir) Rote Karte: T. Krause (90 + 3, ungebührliches Verhalten) Gelb-Rote Karte: B. Krause (90.+ 9, wiederh. Foulspiel) Tore: 1:0 S. Blume (16.), 2:0 S. Blume (47.), 2:1 Clausen (60.), 2:2 Hadid (67.), 2:3 Clausen (87.), 2:4 Smereka (90. + 1.) Schiedsrichter: Oehms (TuS Finkenwerder), das Spiel hätte einen Höherklassigen verdient Beste Spieler: alle gaben ihr Bestes – Clausen Zuschauer: >780
Die Osdorfer hatten in den letzten Jahren schon so manchen Fünftligisten auf ihrem Pokalgewissen. So wurde dann am Blomkamp davon geträumt, die Altonaer der Reihe der dortigen Cuplooser hinzuzufügen. 60 Minuten sah es auch ganz so aus, als könnten sich die neuerlichen Träume erfüllen. Doch danach verließen die Siebtligisten peu à peu die Kräfte. Kein Wunder gegen einen Gegner, der zumindest trainingsmäßig die Grenzen zum Semiprofessionalismus tangiert.
Erst einmal ist davon von den ganz in Schwarz gekleideten Altonaern nichts zu bemerken. Im Gegenteil mehr Ballbesitz für die Osdorfer, und in der zwölften Minute für sie die bereits erste große Chance. Patrick Herbrand von rechts auf Jeffry Soebagio, dessen Kopfball aber von Keeper Oliver Hintz sicher in Verwahrung genommen wird. Das gleiche Schicksal erleidet kurz darauf auch der Header von Sascha Blume. Beim dritten Anlauf aber wird den Einheimischen schließlich Erfolg beschieden. Dank seiner Riesenstatur gelingt es dem zuletzt Erwähnten den auf dem trockenen Grand aufspringenden Ball gegenüber dem heraus eilenden Oliver Hinz geschickt abzuschirmen und ihn anschließend aus der Drehung im verlassenen Hinz-Gehäuse sicher zu verstauen. Knapp eine halbe Stunde ist gespielt, fast das 2:0, René Massoud zu S. Blume, der auf Herbrand und von dort maximal 99 Zentimeter über das Quergebälk.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit zunächst der 93er Mustafo Hadid nach einem Zuspiel von Madjid Albry, jedoch gleichfalls ein wenig zu hoch. Zwei Minuten später gar das 2:0 für die Einheimischen. Den von Emmanuel Duah zurückgelegten Ball knallt S. Blume aus gut 20 Metern full power, unhaltbar für Hinz, ins obere Dreieck. Allein für den Oberligisten scheint dieser Treffer das Zeichen zu sein, nun wirklich zur Sache zu gehen. So muss Albry nur deshalb einem Erfolgserlebnis entsagen, weil sich TuS-Goalie Semir Svraka ihm entschlusskräftig in die Schussbahn wirft. Nach einer Stunde ist der Anschlusstreffer dennoch nicht zu vermeiden. Abdou Sall bedient Vollstrecker Sebastian Clausen mittels Hacke. Sieben Minuten später Mustafa Hadid, vor knapp zwei Wochen Spiel entscheidender Torschütze für die Nationalelf von Afghanistan auf Sri Lanka, per Kopf aus kurzer Distanz nach einer Sall-Verlängerung. Der Ausgleich ist da, und ganz Altona fällt sich in die Arme. Auch Überstunden scheinen sie nicht machen zu wollen. Doch zunächst kann Svraka sich gegen einen Albry-Kick behaupten und Hinz auf der anderen Seite sich mit Mühe eines Duah-Flachschusses erwehren. Doch als bereits Biere für die Verlängerung geordert werden, erweist sich die heimische Defensive als uneinig. Clausen nutzt die Gelegenheit aus kürzester Distanz. Das 2:4 schließlich durch einen Alleingang an drei (Noch-)Bezirksligisten vorbei von Patrick Smereka wird der bemerkenswerten Leistung der "Kleinen" nicht gerecht und sorgt schließlich noch für einige Aufregung vor und hinter der Seitenlinie.
Der Termin für die Auslosung zum Viertelfinale steht noch in den Sternen, wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht – wie ursprünglich geplant - am kommenden Dienstag erfolgen. Die Osdorfer braucht dieser Termin zwar nicht mehr zu interessieren, doch Grund zum Grähmen haben auch sie nicht: Eine vermutlich in der Vereins-Historie noch nie erzielte Rekordeinnahme und noch besser, da ungeteilt, ein Bierumsatz im vierstelligen Bereich werden sie schnell über ihr Ausscheiden aus dem Wettbewerb hinweg trösten.
2:3 durch Sebastian Clausen
Stimmen:
Thomas Seeliger (Trainer Altona 93) Das war heute definitiv ein schweres Stück Arbeit. Osdorf hat zur Pause auch verdient geführt, weil es einfach aktiver war als wir es waren.. Mit dem zweiten Treffer hatten sie dann auch noch Glück. Zur zweiten Halbzeit hatten wir uns dann auch was vorgenommen, und später konnten die Osdorfer auch kräftemäßig nicht mehr mithalten. So fielen dann auch die Tore, zumal wir weitere Fehler vermeiden konnten.
Sven Rasmus (Trainer TuS Osdorf) : Ich glaube nicht, dass wir heute der Mannschaft unterlegen sind, die den besseren Fußball gespielt hat. Die Altonaer haben zwar in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz gehabt, aber fast nur mit langen Bällen agiert. Beim 2:3 war es allerdings so, dass ihm ein Foul vorher gegangen war. Es hätte für uns einen Freistoß geben müssen, dann wäre es nicht gefallen. Trotzdem, ein Riesenkompliment an meine Jungens. Sie haben hervorragend gefightet und in der ersten Halbzeit den klar besseren Fußball gespielt.
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