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22.02.2004
Disziplin setzte sich gegen die Undiszipliniertheiten durch von




USC Paloma – Eimsbütteler TV 3:1 (1:1)

USC Paloma: Thormählen - Edelmann - Schlichting, Stendel - Morgado (39. Avarello), Jovic, Hamurcu, Osinski - Ehlers - Marczynski (85. Silz), Kocaman
ETV: Kriesten - Gülay (90. Schwarz) - Yilmaz, Feddern - Agemo, Coban, Tomic, Kreutzer, Friedrich (83. Prostan) - Büyükodabasi, Aksoy (70. Acar)
Tore: 1:0 Marczynski (09.), 1:1 Gülay (28.), 2:1 Marczynski (59.), 3:1 Kocaman (68.)
Schiedsrichter: Kalb (VfL 93), souverän, zückte zwar viele Karten, die aber allesamt ihre Berechtigung besaßen
Gelbe Karten: Stendel, Jovic, Ehlert, Avarello - Friedrich, Tomic
Rote Karte: Coban (76., Nachtreten)
Beste Spieler: Edelmann, Hamurcu, Marczynski - Friedrich
Zuschauer: 150

Neuer Trainer, neues Glück? Es ist nicht das erste Mal, das diese Frage beim USC Paloma gestellt wird. Doch diese Situation unterscheidet sich von den anderen. Frank Hüllmann, er trainierte den USC schon in den Neunzigern, kennt das Umfeld und etliche Spieler von früher. Zudem scheint er die Mannschaft mit seiner Art zu erreichen. Dies war wohl auch der Haupt-Knackpunkt gewesen, warum die Zusammenarbeit mit Ewald Reil nach wenigen Wochen beendet wurde. Spieler und Trainer tickten nicht auf der selben Welle. Und die ersten Anzeichen der Besserung sind bei Paloma auf dem Spielfeld zu bewundern. Gegen den ETV präsentierte man sich wesentlich disziplinierter und homogener als noch in der Hinrunde. So klappte es mit dem ersten Sieg im Jahre 2004 und die Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der Verbandsliga bleiben existent. Dagegen muss sich der ETV so langsam Sorgen machen. Zwar wurde unter der Woche hervorragend trainiert, so Trainer Michael Richter, doch am Spieltag konnte kaum etwas umgesetzt werden.

Paloma erwischte den besseren Start und scheint zurzeit auch den Weggang von Sturm-Ass Kai Koch verkraften zu können. Sein Vertreter besitzt den Marczynski und meldete gleich nach neun Minuten seine Ansprüche an, als er einen kapitalen Fehler in der ETV-Abwehr ausnutzen konnte. Die Gäste erholten zuerst kaum von diesem Rückschlag und konnten sich bei ihrem Keeper Kriesten bedanken, der gegen den allein auf ihn zulaufenden Osinski parieren konnte (15.). Unverständlich, dass Paloma nach gut 20 Minuten das Tempo rausnahm und die Herrschaft im Mittelfeld abgab. Vor allem über die rechte Seite offenbarte Morgado einige Schwächen. Seine Auswechslung noch vor der Pause war keine Überraschung. Beim Ausgleich war er jedoch nicht beteiligt. Nach einem Freistoß köpfte Yilmaz an die Latte und Gülay staubte ebenfalls per Kopf ab. Danach drehte sich die Partie, die ETVer konnten sich eine optische Überlegenheit erarbeiten, ohne allerdings zu weiteren Möglichkeiten zu gelangen.

Die Schwäche von Morgado sollte übrigens ein Grund für den Erfolg der Palomaten werden. Denn Trainer Hüllmann wechselte Avarello ein, der nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser ins Spiel fand. Er machte über den rechten Flügel enorm viel Dampf und war dafür verantwortlich, dass Paloma seit langem mal wieder ein verbessertes Spiel über die Außen vorweisen konnte. Die erneute Führung war jedoch ein Produkt fehlender Deckungsarbeit bei Standardsituationen. Yilmaz vernachlässigte seinen Gegenspieler Marczynski, der nach einer Ecke von Ehlert aus sechs Metern ins Netz köpfen konnte. Im Training ist es selten leichter. Natürlich versuchte die Richter-Truppe danach den Druck zu erhöhen, doch sie lief in ihr Verderben. Oder besser gesagt, sie lief ihrem Verderben hinterher. Avarello bekam den Ball am eigenen Strafraum und setzte zum Solo an. Er überlief die gesamte ETV-Abwehr und forderte mit seinem Schuss Schlusmann Kriesten. Den Abpraller schob Kocaman zur Entscheidung ein.

Danach schwächte sich der ETV selber. Coban ließ sich zu einem Nachtreten hinreißen. So sah es zumindest der Unparteiische Kalb, der ihn des Platzes verwies. Zwei Kopfbälle sorgten zumindest nochmals kurzzeitig für Gefahr auf Seiten der Gäste. Friedrich (72.) und Yilmaz (86.) verpassten den Anschlusstreffer, der allerdings aufgrund der Leistungen im zweiten Abschnitt nicht verdient gewesen wäre.
Paloma wahrte mit diesem Erfolg seine Chancen auf den Klassenerhalt. “Der Sieg war enorm wichtig für uns. Ansonsten hätten wir den Anschluss verloren”, so Libero Edelmann. Der ETV büßte hingegen zwei Ränge ein und musste den SC Condor und den Barsbütteler SV vorbeiziehen lassen. Aus der Winterpause startete man nun mit zwei Niederlagen und der kommende Gegner ist auch nicht verheißungsvoll. Der Dritte aus Schnelsen gibt sich die Ehre bei den eher heimschwachen Jungs vom ETV.

Stimmen:

Frank Hüllmann (Trainer USC Paloma)
Wir sind heute mannschaftlich geschlossen aufgetreten. Es war eine disziplinierte Vorstellung meines Teams. Die Tore sind heute kein Zufall gewesen, wir haben hart dafür gearbeitet. Ich muss sagen, dass die Arbeit mit der Mannschaft sehr viel Spaß macht. Ich kenne ja die Mannschaft in ihren Grundzügen, das ist natürlich ein Vorteil. Sie zieht wunderbar mit.

Michael Richter (ETV)
Wir haben in dieser Woche sehr gut gearbeitet. Doch durch kleine Nicklichkeiten lassen sich meine Spieler immer wieder aus der Ruhe bringen. Da braucht nur irgendjemand etwas über die Eltern erzählen, dann ist es vorbei mit der Konzentration. Das machen natürlich die Gegner sehr geschickt und ich betone, sie machen es auch im legalen Bereich. Insgesamt sind wir zu undiszipliniert, einfach nicht konzentriert genug. Auf diesem Platz musst du den einfachen Ball spielen, doch wir haben versucht, mit Kurzpässen zum Erfolg zu kommen. Dies habe ich aber nicht angesagt.


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