psychologist-fortnight
psychologist-fortnight
hafo.de
hafo.de



Gefällt euch unsere Arbeit?
Unterstützt uns!
Weitere Info

Home

Regionalliga
Ergebnisse
Tabelle

Oberliga HH
Ergebnisse
Tabelle

LL Hammonia
Ergebnisse
Tabelle

LL Hansa
Ergebnisse
Tabelle

Forum
Live
Interview
Tippspiel
Sprüche
Newsarchiv
Tabellenarchiv

Kontakt & Infos
Datenschutz
Redakteur werden
Unterstützen
Sponsoren
Links

Zurück
 
26.04.2011
Rückblick: Condor schoss den Ostervogel ab von Folke Havekost




Von der begnadeten Donald-Duck-Übersetzerin Erika Fuchs stammt auch die letzte Strophe des Gedichts "Der Fluch des Albatros". Weil Donald die Zeilen auswendig hersagen kann, gewinnt er eine Südseekreuzfahrt auf der "Korallen-Königin", bei der natürlich auch Schwarm Daisy und Nebenbuhler Gustav Gans an Bord sind: "Weh mir Frevler, dass ich schoss/ den Schicksalsvogel Albatros./ Dreimal wehe, dass ich traf./ Dafür trifft mich des Schicksals Straf'." Donald bringen diese Zeilen nach einigen Irrungen und Wirrungen schließlich unverhofftes Glück. Aber wer in Hamburg nicht den Albatros traf, sondern den Condor, der war über Ostern wirklich verflucht. Erst spielten die schwarz-gelben Vögel Schicksal in Wedel, als Alexander Krohn die Klassenerhaltshoffnungen des örtlichen TSV mit seinem 1:0-Siegtor doch arg dämpfte. Dann gelang dem Condor richtig fette Beute: ein 3:2 beim designierten Hamburg-Meister St. Pauli II. Wieder traf Krohn, diesmal per Elfmeter, und einen Saisonabschlussplatz im oberen Drittel dürften sich die Raubvögel nun schon fast gesichert haben. Dabei hatte St. Paulis Nachwuchs noch am Karfreitag demonstriert, warum er das Feld mit weitem Abstand anführt. Früh in Führung gehen, den Gegner ein bisschen kommen und hoffen lassen und dann selbst bis zum 3:0-Endstand zurückschlagen - was die braun-weißen Profis auf (Saison-)Dauer dann wohl doch überfordert, gelang der U 23 in Curslack-Neuengamme vor 600 Zuschauern recht souverän. Nun, da man Condor traf, muss die Meisterfeier halt noch ein wenig verschoben werden. Aber die Kreuzfahrt des Großkopf-Teams geht ja auch nicht durch die Südsee, sondern in die Regionalliga Nord/Nordost.

Ähnlich erfolgreich wie der Condor präsentierte sich aus dem Oberliga-Lager nur noch Buchholz 08, bei einem allerdings doch überschaubareren Anforderungsprofil. Im Pokal wurde die Reise zum wackeren Kreisligisten Lauenburg mit einem standesgemäßen 6:0 abgeschlossen, und standesgemäß war auch der 2:0-Sieg bei Oberliga-Schlusslicht Bramfeld. Für Bramfeld geht es nur noch darum, das ablaufende Oberliga-Jahr mit schönen Erinnerungen auszustatten. Und das gelang Karfreitag immerhin Christopher Skalnik, der mit einer direkt verwandelten Ecke kunstvoll den 3:3-Endstand gegen Concordia markierte. Diese Begegnung wird es in der nächsten Saison wohl in der Landesliga Hansa geben, wohin auch der USC Paloma sich langsam orientieren muss. Zwei Osterheimspiele sollten den großen Befreiungsschlag gegen zugegebenermaßen recht große Gegner bringen. Trotz der Reaktivierung von Martin Protzek kam aber nicht einmal ein Tor bei den Bemühungen gegen Norderstedt (0:2) und Victoria (0:0) heraus. Vier Punkte Rückstand haben die Tauben nun, und von den letzten sechs Gegnern residieren gleich fünf in der oberen Tabellenhälfte. Das wird auch für "echte Kerle", wie Coach Frank Hüllmann sie einforderte, kein Ententanz. Auch Kreuzfahrerin Daisy Duck weiß keinen Rat: Wir fürchten, dass Donald allein nicht reichen wird - Paloma braucht ab jetzt auch das Glück von Gustav Gans, dessen Schuss an die Lattenunterkante im Gegensatz zu Protzeks Versuch wohl hinter der Linie aufgesprungen wäre. Aber ob die beiden sich auf dem Platz verstehen würden (Donald und Gustav, nicht Gustav und Protzek)?

Der Auch-noch-Abstiegskandidat Meiendorf spielt zurzeit gern gegen Mannschaften aus der unteren Hälfte, um zu zeigen, dass er selbst dort eigentlich nicht hingehört. Sowohl das 2:2 in Rugenbergen als auch das 2:1 bei Concordia weckten keine funkensprühenden Erinnerungen an vergangene (vize-)meisterliche Tage, dienten aber dem vorrangigen Ziel von Trainer Lutz Göttling: Sich aus der Abstiegszone zu befreien. "Es läuft wieder ganz ordentlich", stellt Göttling fest. Wird dieser Lauf in den "Europapokal-Treffen" gegen Wedel (mittwoch auswärts, samstags zuhause) fortgesetzt, kann der Coach bald Vollzug melden und sich in aller Ruhe dem Oddset-Pokal und auch schon mal seiner künftigen Aufgabe SC Victoria widmen. Der Noch-Meister verbrachte denkbar friedliche Ostern und teilte gegen Germania Schnelsen (1:1) und Paloma (0:0) die Punkte. Stephan Rahn, noch Victorianer, bald Germane und in jedem Trikot ein Anwärter auf den Fußballer-des-Jahres-Titel, zeigte gegen seine baldigen Mitspieler erst ein starkes Kalenderjahroberligadebüt, stieß dann aber seinen Noch-nicht-Kollegen Mladen Tunjic um. Albatros und Schicksal näherten sich Rahn in Gestalt von Schiedsrichter Sebastian Born (zeigte ihm Rot) und Kai Steinhöfel (traf bald danach zum 1:1-Endstand) - ein am Ende doch nur durchwachsenes Comeback in der ja auch außerfußballerisch von Wiederkehr geprägten Osterzeit.

Bei Altona 93 stritt man sich über Ostern vielleicht um Eier, aber nicht um Punkte. Einzig das Pokal-Achtelfinale beim TuS Osdorf stand auf dem Programm, dies allerdings erwies sich als weitaus mühsamer, als es den zahlreich mitgereisten Altonaer Anhängern lieb war. Da kehrten sogar böse Erinnerungen an die Vorjahrespokalblamage bei Camlica Genclik wieder, ehe sich der Favorit doch noch 4:2 durchsetzte. Zeitweise sah es beim 0:2-Rückstand jedenfalls so aus, als sollten die AFC-Kicker der Trophäe nie so nah kommen wie, sagen wir: Sergio Ramos, der ja den spanischen Königspokal mit Real Madrid erst gewann und dann fallen ließ. Scherben, die für die bevorstehenden Champions-League-Halbfinals gegen Barcelona Glück bringen sollen? Nein, nein: "Der Pokal sprang, um die ganzen Fans zu sehen", erklärte der Ramos, und wir atmen erleichtert auf: Immerhin sind die Fans noch ganz.

Ganz ohne Erfolgserlebnis blieb über Ostern nur Barmbek-Uhlenhorst. Irgendwann im 20. Jahrhundert sagte man den BU-Kickern, damals langjähriger Landesligist, nach, dass sie zur Eiersuchzeit zuverlässig den Aufstieg in Hamburgs höchste Spielklasse verdaddeln würden. Im Jahre 2011 könnte Ostern einen Schritt zurück in die Landesliga bedeuten. Das 0:1 gegen Bergedorf 85 ließ den Vorsprung auf die Abstiegsränge fast so sehr schmelzen wie die Hamburger Sonne ein Nest von Schokoladeneiern. Nur noch drei Zähler sind es zum Abgrund, und nicht jeder teilt den Optimismus von BU-Verteidiger Oliver Leinroth, der sich nach der Niederlage an einer frohen Botschaft versuchte: "Wir holen noch zwei Siege, das reicht!" Derzeit hat BU 30 Zähler. Hätte Leinroth Recht, würde das gleichzeitig bedeuten, dass die 37-Punkte-Teams aus Oststeinbek und Rugenbergen schon mal ein gemeinsames Klassenerhaltsfeiern auf Mallorca verabreden könnten. Das ruhige Rugenbergen verpasst in Curslack den Sprung auf die oft beschworene 40-Punkte-Marke, Oststeinbek dagegen fuhr beim 2:1 gegen Schnelsen die halbe Miete ein - angesichts der oft recht lauten Zwischentöne beim OSV eine erstaunliche Leistung.

Aber zurück zu BU: Rechnerisch könnte Leinroths Kalkulation vielleicht hinhauen, aber angesichts von noch zwei Heim- und vier Auswärtsspielen sind die auf Reisen notorisch schwächelnden Barmbeker schwer gefordert. Kein Spiel mehr gibt es jedenfalls im Oddset-Pokal: Auch da stach der Trumpf heimische "Anfield Road" nicht, Niendorf zog mit einem 2:0 am Karfreitag recht locker in die Runde der letzten Acht ein. Eben jenes Niendorf hätte BU am Ostermontag einen großen Gefallen tun können. Es wurde dann doch nur ein kleiner für Barmbek und vor allem für sich selbst, indem die Mannschaft von Andreas Laas den 1:2-Rückstand gegen Wedel noch ausglich. Durch einen Kopfball von Sebastian Semtner, der schon im Pokal bei BU getroffen hatte.

Getroffen hat auch der Schreiber dieser Zeilen, musste dabei aber feststellen, dass Semtner mit dem Kopf besser umgehen kann als er mit seinem Fuß. Der Versuch, einen ins Aus trudelnden Ball anzunehmen, um ihn Niendorfern und Wedelern wieder zum Spielen zukommen zu lassen, endete in der Zerstörung der zu nah postierten und noch ziemlich gefüllten Bierflasche eines Wedeler Anhängers. Bringen solche Scherben nun Glück oder nur Durst? Nun, immerhin war es kein Albatros Pilsener, und "Königspokal" wäre für eine Halbliterbierflasche vielleicht auch ein ganz kleines bisschen übertrieben. Die Schlagzeile "Erst sahen die Wedel-Fans ihre Trümmertruppe - dann standen sie vor einem Scherbenhaufen" hat sich der Autor aber lieber verkniffen.


Google
Web hafo.de

© 2003- 2024
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de.
Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.

@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam
CSS ist valide!