Ohne eigenes Zutun waren die Norderstedter am Abend vor dieser Begegnung gerade um einen Tabellenplatz geklettert, nachdem der Noch-Meister bei Condor 0:1 verloren hatte, und sich dadurch in der Tordifferenz gegenüber den Schützlingen von Andreas Prohn geringfügig verschlechtert hatte. So führten sie nun das mittlere Drittel des Tableaus an und trafen auf einen Gegner, der sich ebenfalls als Anführer bezeichnen durfte, aber eben nur des unteren Tertials. Allerdings hatten auch die Niendorfer am Sonnabend Unterstützung erfahren dürfen, nachdem ihnen der Meiendorfer SV mit einem 3:0 gegen Wedel die Unterelbischen vom Hals gehalten hatte.
Bei der durchaus ansehnlich geführten Partie an der Ochsenzoller Straße machen sich aber über weite Strecken keine Platzierungsunterschiede bemerkbar. Im Gegenteil die ersten beiden besseren Chancen gehören den Gästen und ihrem Angreifer Davide Pedroso-Bussu. Bei einem Zuspiel von Jonas Schwenke zeigt er sich aber noch desorientiert, und sein Flachschuss aus 18 Metern trifft auf einen aufmerksamen Keeper Marcel Kindler. Dennoch hat er sein Erfolgserlebnis, als er auf Ole Natusch vorlegen und ihm so seinen siebten Saisontreffer ermöglichen kann. Danach aber scheinen die Einheimischen zu erwachen, haben Möglichkeiten für Stefan Siedschlag und Milos Ljubisavljevic, ehe es Letzterem nach einer guten halben Stunde gelingt, Außenverteidiger Tim Heyse auszuspielen und den Ausgleich zu markieren. Nach einem Flachschuss von Ivan Sa Bjorges Dju, mit dem er aber André Tholen nicht überwinden kann, sowie einer ein wenig zu eigensinnigen Aktion von Markus Schwoy, geht es dennoch mit einem 2:1 in die Halbzeitpause. Verantwortlich dafür zeichnet Nick Scharkowski aus der Norderstedter Jugendabteilung, der als Empfänger der Passfolge John Brown - Philipp Koch einzulochen vermag.
Auch im zweiten Spielabschnitt präsentieren sich die Garstedter erst einmal wieder von ihrer besten Seite. Allein Scharkowski knallt aus bester Lage eine Siedschlag-Flanke überweg und Sa Bjorges Dju schafft es nicht, obwohl unbedrängt, an Tholen vorbeizukommen. Viel besser macht es da der just eingewechselte Frank Saaba, der sich sowohl Timo Trefzgen, als auch John Browns entledigt und danach flach in die lange Ecke einschlenzt. Doch die Freude der Sachsenwegler ist schnell verflogen, da Daniel Prange Brown im Strafraum zu Fall bringt und Senior Siedschlag den zu Recht gegebenen Elfer clever verwandelt. Nach zwei spiegelbildlich sich gleichenden Distanzschüssen von Schwoy und Scharkowski, verbunden mit starken Goalie-Auftritten drängen die Gäste mit aller Energie. Schwoys Freistoß aus 20 Metern trifft aber nur das Quergebälk, P-Bs Abschluss geht knapp darüber genau so wie der Kopball von Ole Natusch. Dennoch scheint den Bemühungen der Laas-Eleven nach einem weiteren Saaba-Treffer Anerkennung zu Teil zu werden, nur Referee Hittig bemerkt bei der Ballannahme ein Handspiel. Fast mit dem Schlusspfiff allerdings noch eine Rettungsaktion von Prange bei einem Ljubisavljevic-Kick.
Die Enttäuschung nach diesen 90 Minuten ist allen Niendorfer Spielern, aber auch ihrem Trainer, deutlich anzumerken. Doch warum eigentlich? Acht Punkte Abstand zum Abstiegsstrich und einem qualitativ in etwa gleichen Restprogramm der darunter Stehenden geben keinen Anlass zu überhöhten Sorgen. Auch die spielerische Leistung beim heutigen Auftritt nicht. Für die Norderstedter ist die Saison hingegen bereits gelaufen, dort braucht nur noch die kommende Spielzeit zu interessieren.
Stimmen:
Andreas Laas (Trainer Niendorfer TSV): Eigentlich wollten wir heute 39 Punkte erreichen. Aber Verletzungen und die Doppelbelastung mit den Pokalspielen haben uns unser Ziel nicht erreichen lassen. Selbst ein dritter Treffer ist uns nicht gelungen. Darüber bin ich natürlich enttäuscht.
Andreas Prohn (Trainer Eintracht Norderstedt): Das Auftreten meiner Mannschaft in der Anfangsphase, aber auch gegen Ende, hat mir nicht gefallen. Darüber muss gesprochen werden. Zwischendurch war es ganz ok. Alles in allem dürfte das Ergebnis aber in Ordnung gehen.
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