03.05.2011 Charaktertest bestanden - Bramfeld siegt in Rugenbergen von
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SV Rugenbergen – Bramfelder SV 1:2 (0:2)
SV Rugenbergen: Schultz- Scheibe (29. Freundt), Wehrheim, Schmidt, Obe - Beese, Melich, Kiene (45. von Bastian), Dirksen,Grabow – Frost (45. Schröder) Bramfelder SV: Braunagel - Kazmierczak, Akin, Viola , Schwarck – Schulz, Henning, Kiesewetter , Skalnik – Gehr (89. Witte), Vespermann (90. von Karger) Tore: 0:1 Skalnik (5.), 0:2 Gehr (28.), 1:2 Skalnik (69.,ET) Schiedsrichter: Henry Wagner (Grün Weiss Eimsbüttel ), lag oftmals richtig, einige Mal jedoch auch umstrittene und teilweise falsche Entscheidungen. Beste Spieler: Keiner - Braunagel Zuschauer: 85
Das äußerst geringe Zuschaueraufkommen am Sportzentrum Bönningstedt ließ schon vor Beginn der Partie annehmen, dass der Begegnung in der Öffentlichkeit eine eher geringe Bedeutung zugesprochen wurde. Was auf den ersten Blick auch zutrifft, denn die Tabellensituation der beiden Mannschaften ließ nicht unbedingt auf einen Fußballerischen Leckerbissen hoffen. Die Heimmannschaft vom SV Rugenbergen rangierte im Niemandsland der Tabelle, hätte aber die Chance mit einem Sieg gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht aus Bramfeld, auch rechnerisch den Klassenerhalt zu sichern. Bei der Gastmannschaft von der Ellernreihe lag der Fokus eher darauf, sich angemessen aus Hamburgs höchster Spielklasse zu verabschieden. Zwei Ausgangspositionen, die dieser Begegnung doch noch einen gewissen Charme verliehen.
Es war von Beginn an kein besonders ansehliches Spiel, welches den 85 zahlenden Zuschauern geboten wurde. Fehlpässe und Unkonzentriertheiten bestimmten das Geschehen und ließen keinen Spielfluss zustande kommen. Dennis Schultz hatte jedoch offenbar etwas gegen diese Langeweile einzuwenden und verfehlte mit seinem Abwurf Mannschaftskamerad Stefan Wehrheim um einige Meter. Stattdessen flog der Ball direkt vor die Füße von BSV-Akteur Christopher Skalnik, welcher kurze Zeit später, sichtlich überrascht ob dieses Geschenkes jubeln konnte. Skalnik schob den Ball zuvor problemlos an Dennis Schultz vorbei in die Maschen. Das gerade dem erfahrenen Schultz so ein haarsträubender Fehler unterlief,war sinnbildlich für das Auftreten der gesamten Mannschaft. Die Bönningstedter agierten ungewohnt fahrig in einigen Aktionen und konnten auch im Anschluss an das frühe 0:1 nicht in die Spur zurückfinden. Offensivaktionen waren sehr selten zu bestaunen und auch das Pendant zum Angriff, die Hintermannschaft der Palapies Elf, ließ einige Male an ihrer Oberliga-Tauglichkeit zweifeln. Bramfeld nutzte diese Lethargie selten, ließ aber durchaus Wille und Einsatzbereitschaft erkennen. Dieser unbedingte Wille half auch Christoph Gehr in der 28. Minute. Der BSV-Stürmer sprang nach einem Skalnik-Freistoß am höchsten und verlängerte das Spielgerät unhaltbar ins Tornetz. Jubel bei den Gästen, die sich nach der sonntäglichen 0:6 Pleite bei der Zweitvertretung des FC. St.Pauli nun etwas rehabilitieren konnten. Anders sah es bei Rugenbergens Trainer Ralf Palapies aus, dessen Miene nichts Gutes verheißen ließ und welcher nach dem 0:2 prompt reagierte: Für den wirkungslosen Tim Scheibe kam mit Stürmer Anton Freundt ein neuer Mann für die Offensive ins Spiel. Eben jener Anton Freundt hatte schon drei Minuten später die Chance, dem Spiel einen anderen Verlauf zu geben, als er zweimal freistehend vor BSV-Keeper Braunagel vergab. Dies sollte jedoch auch die einzigen Chancen im ersten Durchgang bleiben. Rugenbergen entwickelte in Folge keinen Drang in Richtung des gegnerischen Sechzehners und somit blieb es bei der gerechten Halbzeitführung für die Gäste. Nach einer weiteren Einwechslung der Heimmannschaft, Dennis von Bastian kam in die Partie, eröffnete Schiedsrichter Henry Wagner die zweite Hälfte. Die erhoffte Veränderung im Spiel der Rugenbergener blieb jedoch zunächst einmal aus. Alles blieb beim Alten und der Bramfelder SV konnte seine Führung verteidigen.Gerade die am Wochenende arg ins Wanken geratene Abwehr der Gäste zeigte sich solide und ließ wenige Chancen zu. Es dauerte forthin bis zur 69. Spielminute, ehe sich auf dem Rasen etwas tat. Nach einem Freistoß für den SV Rugenbergen war es der Torschütze zum 0:1, Christopher Skalnik, welcher diesmal unglücklicherweise ins eigene Tor einköpfte. Neue Hoffnung also für den SV Rugenbergen? Es schien so, denn von nun an agierte das Team etwas planvoller und strukturierter. Besonders nach Standartsituationen kamen die Hausherren dem Ausgleich ein ums andere Mal nahe. So köpfte Stefan Wehrheim eine Ecke an den Querbalken und ließ die Gastmannschaft nun um die bereits sicher geglaubten drei Punkte bangen. Auch Bramfelds Schlussmann Georg Braunagel ist es zu verdanken, dass sich der Spielstand in dieser Phase nicht änderte. Einen weiteren Kopfball, diesmal von Maik Grabow, parierte der Torwart herausragend. Diese starke Phase aber konnten die Heim-Akteure nicht in Tore ummünzen und mussten sich so am Ende mit der Niederlage zufrieden geben. Die endgültige Klassenerhalts-Feier muss wohl nochmals verschoben werden. Der Bramfelder SV konnte hingegen das erste Mal seit dem 10.10.2010 ein Oberligaspiel für sich entscheiden und hofft nun auch aus den verbleibenden Spielen der „Abschiedstournee“ noch den ein oder anderen Punkt mitzunehmen.
Stimmen:
Ralf Palapies (SV Rugenbergen): Wir haben die völlig falsche Einstellung an den Tag gelegt, das Spiel nicht angenommen. Wenn man den Klassenerhalt feiern will, muss man den größeren Willen haben Tore zu schießen und Zweikämpfe zu führen. Wir haben diesen Willen nicht gezeigt, sondern Bramfeld und somit haben sie das Spiel verdient gewonnen.
Michael Noffz (Bramfelder SV): Das war heute eine Charakterfrage. Wir wollte uns gut präsentieren und haben dies auch geschafft. Die Mannschaft hat den Charaktertest bestanden.
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