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22.02.2004
Barsbüttel dreht die Partie noch um von



VfL 93 – Barsbütteler SV 2:4 (2:0)

VfL 93: Holtz – Scheer, Özkan, Schmidt – Aksu, A.Saliuku (ab 64. Stepat/ ab 81. T.Dulak), Ergün, L.Saliuku, Henricy – Maxhuni, Marcinkiewicz
Barsbütteler SV: Arendt – Thoele, Pries, Brüning – Maric (ab 46. Wengorra), Kleine, Tiedje, Smaga (ab 46. Carl), Bezbradica – Jockers, Gottschling
Tore: 1:0 Marcinkiewicz (20.), 2:0 Maxhuni (41.), 2:1, 2:2 Bezbradica (50./74.), 2:3 Carl (83.), 2:4 Wengorra (88.)
Gelb-Rote Karte: Ergün (78., Meckern)
Beste:Schmidt, Maxhuni – Tiedje, Gottschling, Wengorra
Schiedsrichter: Neumann (Fortuna Langelohe)
Zuschauer: 100


Neben einem gesunden Sachverstand müssen Trainer oftmals auch einen guten Riecher beweisen. Lutz Göttling, Trainer des Barsbütteler SV, besitzt diese Eigenschaft derzeit ohne Zweifel besonders ausgeprägt. Nach einer eher bescheidenen Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit und einem 0:2-Rückstand, brachte er mit dem Seitenwechsel mit Dennis Carl und André Wengorra zwei frische Kräfte und stellte taktisch um. Gleich beide Akteure konnten am Ende einen Treffer zum letztlich verdienten 4:2-Erfolg beim VfL 93 beisteuern. Doch damit nicht genug. Neuzugang Zlatko Bezbradica, der in der Winterpause vom Ligakonkurrenten VfL Lohbrügge gekommen war, konnte sich auch in seinem zweiten Einsatz für die Barsbütteler in die Torjägerliste eintragen. Wohl dem, der einen Trainer mit einem solch goldenen Händchen hat.
Der VfL 93 konnte sein hohes Anfangstempo nicht halten und verspielte leichtfertig einen sicher geglaubten Sieg. Dazu leistete sich die Mannschaft, als es nicht mehr lief, erneut die ein oder andere Undiszipliniertheit. So dürfte es wohl eher nichts mehr werden mit dem in den letzten Wochen wieder in Reichweite gerückten Klassenerhalt.

Der VfL begann offensiv und drängte sofort auf ein frühes Tor. Allen voran Arthur Maxhuni war von der noch unsortierten Barsbütteler Abwehr nicht in den Griff zu kriegen und konnte sich immer wieder gefährlich in Szene setzen. Seine größte Gelegenheit hatte er gleich in der Anfangsphase, als er den Ball aus kurzer Distanz knapp übers Tor jagte (6.). Die logische Konsequenz des anhaltenden Drucks der Hausherren war die 1:0-Führung. Martin Marcinkiewicz zirkelte den Ball von der Strafraumgrenze aus der Drehung wunderschön in den rechten oberen Winkel (20.). Die Gäste konnten im Anschluss daran lediglich durch zwei Standardsituationen auf sich aufmerksam machen. Die Freistöße von Tiedje und Gottschling blieben aber ungefährlich. Anders der VfL. Von der linken Seite schlug des öfteren Björn Henricy gefährliche Flanken in den Strafraum der Gäste, doch sowohl Schmidt als auch Maxhuni konnte die Führung noch nicht ausbauen (31./33.). Dies gelang Maxhuni dann aber kurz vor der Pause. Als Matthias Arendt noch gerade damit beschäftigt war, seine Mauer zu postieren, zog der Albaner bereits ab und platzierte das Leder links unten im Netz zum 2:0 (41.).

Auch die bereits erwähnten Umstellungen von Lutz Göttling hätten jedoch wohl nichts genutzt, wenn erneut Maxhuni seine Großchance zum dritten Treffer für den VfL genutzt hätte (48.). Doch praktisch im Gegenzug nutzten dafür die Gäste ihre erste herausgespielte Torchance. Der eingewechselte Wengorra hatte sich über die rechte Seite durchgesetzt und Zlatko Bezbradica brauchte das Leder nur noch über die Linie zu schieben (50.). Danach drückte Barsbüttel immer mehr aufs Tempo. Der VfL setzte auf Konter, konnte sich aber erstaunlicherweise keine einzige Torchance mehr erarbeiten. Für die Gäste vergaben zunächst Dirk Tiedje (53.) und zweimal Carl noch gute Gelegenheiten (60./66.), und auch ein Kopfball von Hardy Brüning sprang nur knapp am Gehäuse vorbei (68.). Besser machten es dann erneut zwei andere. Wieder flankte der glänzend aufgelegte Wengorra, und Bezbradica markierte per Kopf den mittlerweile hochverdienten Ausgleich (74.). Vier Minuten später holte sich Cem Ergün aus lauter Frust eine völlig dumme und unnötige Gelb-Rote Karte ab und machte seiner Mannschaft das Leben damit erst richtig schwer. Die Gäste nutzten ihre nun auch zahlenmäßige Überlegenheit aus und drängten auf den Sieg. Carl traf erst noch mal den Pfosten (80.), doch dann markierte er schließlich nach einem langen Ball von Tiedje und einer Kopfballvorlage von Brüning aus kurzer Entfernung die Führung (83.). Zwei Minuten vor Schluss krönte dann auch noch Wengorra seine Leistung zum 2:4 (88.).


Stimmen:

Lutz Göttling (Trainer Barsbütteler SV):
Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Hälfte war der VfL 93 die klar bessere Mannschaft und wenn Maxhuni nach der Pause das 3:0 gemacht hätte, wäre das Spiel gelaufen gewesen. Danach haben wir nur noch auf ein Tor gespielt und die nötigen Tore geschossen. Über die gesamten neunzig Minuten gesehen, war es dann auch verdient. In der ersten Halbzeit waren wir zu passiv und haben zu weit von den Leuten weggestanden. Nach der Systemumstellung in der Halbzeit, hat es dann besser gepasst.

Jürgen Domzalski (Trainer VfL 93):
Wir müssen in der ersten Halbzeit höher führen – das war unser Manko heute. Außerdem müssen wir durch Maxhuni das 3:0 machen. Danach hat unser Mittelfeld aufgehört, zu spielen. Ich weiß nicht, warum die Aufgaben danach nicht mehr richtig wahrgenommen wurden. Barsbüttel hat zwar umgestellt, aber spielentscheidend war, dass unser Mittelfeld nicht mehr richtig gearbeitet hat. Wir waren schon im Siegestaumel, das war der Fehler. Vermutlich hätten wir auch ohne den Platzverweis verloren.




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