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07.05.2011
Nur Norderstedts Stürmer sind effektiv von Peter Strahl




Autor: Christopher Herbst


SV Curslack-Neuengamme - Eintracht Norderstedt 0:2 (0:1)

SV Curslack-Neuengamme: Böse - Kock, Figge, Schmidt, Flick - Sander (65. Theetz), Möller, Khalili, Mahrt (80. Höricke) - Spill (75. Veselinovic), Reincke
Eintracht Norderstedt: Kindler - Siedschlag, Ribeau, Lindener, Lipke - Monteiro, Koch (40. Cengiz), Trefzger, Brown (87. Weihe) - Scharkowski (65. Tirums), Ljubisavljevic
Tore: 0:1 Scharkowski (40.), 0:2 Ljubisavljevic (90.)
Schiedsrichter: Christopher Haase (VfL Pinneberg), die Gastgeber fühlten sich mehrfach benachteiligt, doch entscheidende Fehler machte der unauffällige Referee in der einfach zu leitenden Partie nicht
Beste Spieler: Reincke - Siedschlag, Trefzger
Zuschauer: 150

Als Sinisa Veselinovic 30 Minuten nach Abpfiff durch die Vereinsgaststätte ging, sprach Torsten Henke das aus, was alle Zuschauer während der Partie gedacht hatten. „Sinisa – wie konntest du DEN nicht machen?“ Der vorwurfsvolle Blick des Coaches traf den Stürmer durchaus berechtigterweise. Denn der kurz zuvor eingewechselte frühere Wedeler hatte in der 81. Minute aus fünf Metern Distanz komplett freistehend den Ball an den Pfosten gedroschen. Es war eine sinnbildliche Szene für den Unterschied zwischen Eintracht Norderstedt und dem SV Curslack-Neuengamme. Die Gäste, derzeit auf einem guten Weg in Richtung eines positiven Saisonabschlusses, erarbeiteten sich den Erfolg dank ihres treffsicheren Sturmduos. Dabei hatte der Norderstedter Trainer Andreas Prohn einen Angriff aufgeboten, den es in dieser Konstellation zuvor nicht gegeben hatte. Neben Senkrechtstarter Nick Scharkowski stand mit Milos Ljubisavljevic ein zweiter 19-Jähriger in der Anfangsformation – ein bemerkenswerter Kontrast zur Curslacker Offensive mit Altmeister Matthias Reincke und dem zumindest oberliga-gestählten Christian Spill.

Die Gäste aus Garstedt überzeugten allerdings speziell in der ersten Halbzeit mit konsequenter Offensive, enormer Laufarbeit und variablem Passspiel. Zeitweise wurde der Tabellendritte an die Wand gespielt und hatte Mühe, die Lücken in der Abwehr rechtzeitig zu schließen. Schon in der 9. Minute hätte Ljubisavljevic treffen müssen, als Frederic Böse bereits geschlagen war, der serbische Youngster indes anstelle des verwaisten Tores nur den Pfosten traf. Auch Scharkowski (20.), Timo Trefzger (21.), wiederum Scharkowski (23.) oder Rafael Monteiro (29.) vergaben beste Gelegenheiten. Jordan Brown „krönte“ die Drangphase dann mit einem Schuss an die Latte von der Strafraumgrenze. Auf Curslacker Seite hatte Christian Spill zwar durchaus mehrere aussichtsreiche Szenen, doch es mangelte ihm entweder an Spritzigkeit oder an der nötigen technischen Finesse, um die kurzzeitigen Aussetzer der Gäste nutzen zu können. Ein 0:0 zur Pause wäre dennoch schmeichelhaft gewesen. Etwaige Diskussionen erübrigten sich, als Nick Scharkowski seine persönliche Erfolgsgeschichte weiter schrieb. Sein Führungstreffer aus der 40. Minute, als er Mathias Figge stehen ließ und per Flachschuss in die lange Ecke verwandelte, war das dritte Tor des etatmäßigen A-Junioren in seinem dritten Einsatz. Kein Wunder, dass er mittlerweile fest eingeplant ist für die ab Sommer wieder einmal personell umgebaute Eintracht.

Torsten Henke gelang es allerdings nach dem unterdurchschnittlichen 45-minütigen Vortrag, eine sichtbar engagiertere Elf in den zweiten Durchgang zu schicken. Während Norderstedt dem hohen Tempo Tribut zollte und passiver wurde, ergaben sich reihenweise Gelegenheiten zum Ausgleich. Doch abgesehen vom erwähnten Lapsus des Sinisa Veselinovic hatte auch Christian Spill keinen ruhmreichen Tag erwischt – seine ansonsten zu Recht attestierte Kaltschnäuzigkeit war nicht zu sehen. Und als Gästekeeper Marcel Kindler dann doch schon geschlagen war, warf sich sein neuer Abwehrchef Matthias Ribeau auf der Linie in einen Schuss von Kevin Höricke (85.) und verhinderte das 1:1. Die Bestrafung folgte, als Milos Ljubisavljevic Sekunden vor dem Abpfiff mit einem Solo plus coolem Finish an Frederic Böse vorbei den Auswärtssieg sicherte.

Eintracht Norderstedt überzeugte, da die technische Überlegenheit in Effektivität überging. Es bleibt somit dabei, dass die Prohn-Elf tendenziell ihre besten Auftritte gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel abliefert. Dem SV Curslack-Neuengamme fehlten neben der Abschlussschwäche auch die Überraschungsmomente. Ohne Christian Spill in Normalform und mit Matthias Reincke eher in Vorbereiterfunktion fehlte die Torgefahr seitens anderer Akteure.

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Stimmen:

Andreas Prohn (Trainer Norderstedt):
Der Sieg war hochverdient. Die erste Halbzeit war sehr gut, was die Offensive angeht. Wir haben sehr guten Fußball gesehen von einer jungen Mannschaft.

Torsten Henke (Trainer Curslack):
Ich sehe es etwas anders. In der ersten Halbzeit waren wir noch gut bedient, da war Eintracht Norderstedt besser. Aber in der zweiten Halbzeit hatten wir hervorragende Möglichkeiten. Durch Veselinovic hätte das 1:1 fallen müssen.


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