Altona 93: Hinterkopf – Ansorge (46. Albry), Savelsberg, Kappler, Bergmann – Hinze (59. Akgül), Clausen – Smereka, Nadj, Rodrigues Oliveira – Sabir (46. Bektas). SC Concordia: Ahmadi – Asante-Sefa, Ngole, Otto, Paulsen – Kappler, Yasar – Behrends (88. Fahrenholz), Franz – Marcinkiewicz, Sobek (75. Bambur). Tore: 1:0 Clausen (10.), 1:1 Franz (47.), 1:2 Sobek (74.), 1:3 Marcinkiewicz (79.). Gelb-Rote Karte: Bergmann (78., wiederholtes Foulspiel). Schiedsrichter: Jan Clemens Neitzel (Eintracht Norderstedt), pfiff das ein oder andere Mal unverständlich, dafür aber unparteiisch. Beste Spieler: Keiner - Marcinkiewicz Zuschauer: ca. 300.
„Wir haben zurecht gewonnen, weil Altona in der zweiten Hälfte zwei oder drei Gänge zurückgeschaltet hat“, erklärte Concordia-Coach Andreas Führer im Anschluss an 90 Minuten berühmt berüchtigtem „Sommerfußball“. Dabei ging es munter und aus Sicht der Hausherren gut los in der/ auf der/ an der Adolf-Jäger-Kampfbahn zu Altona. Jacques Rodrigues Oliveira sorgte mit zwei Standardsituationen in den ersten fünf Minuten für viel Gefahr vor dem Cordi-Gehäuse. Zunächst war sein Freistoß aus halbrechter Position auf den zweiten Posten allerdings ein Stückchen zu hoch für den aufgerückten Jan Savelsberg (2.), kurz darauf schoss Sebastian Clausen aus drei Metern nach Rodrigues-Ecke den heute einmal mehr überzeugenden Concordia-Verteidiger Junior Ngole an. Was nach Handspiel aussah, wurde richtigerweise nicht als Elfmeter geahndet.
Nach exakt zehn absolvierten Minuten hatte dann Tibor Nadj einen Geistesblitz und düpierte mit seiner geschlenzten Hereingabe die gesamte Hintermannschaft der Gäste aus dem Marienthal. Clausen war’s egal und köpfte völlig außer Acht gelassen zur 1:0-Führung für die Truppe von Thomas Seeliger ein. Es dauerte eine Weile, bis es wieder Spannendes zu berichten gab im Duell der beiden Traditionsclubs. Tim Sobeks Schussversuch, nachdem ihm Martin Marcinkiewicz die Kugel bestens serviert hatte, konnte allenfalls als Halbchance gewertet werden (39.). Ohne selbst für Torgefahr zu sorgen kontrollierte Altona das Geschehen, war feldüberlegen, aber auch zu selbstgefällig.
Die Quittung folgte prompt nach Wiederanpfiff! Denn Concordia kam um Einiges motivierter aus der Kabine als die AFC’ler und als in der ersten Halbzeit. Der agile Kevin Franz wurde steil von Marcinkiewicz geschickt und schlenzte den Ball letztlich aus fünf Metern halblinker Position über Maximilian Hinterkopf hinweg zum Ausgleich ins Tor (47.). Eigentlich wollte 93-Coach Seeliger seinerseits ein offensives Ausrufezeichen setzen: mit Onur Bektas und Madjid Albry brachte er zwei frische Stürmer für die zweite Hälfte. Eine Reaktion der Hausherren blieb aber auch nach dem Gegentreffer aus. Cordi wusste dies anfangs jedoch nicht weiter auszunutzen.
Bis die fünf spielentscheidenden Minuten anbrachen: Erst markierte Sobek das 2:1 für Concordia (74.), dann folgte Mirco Bergmanns Platzverweis nach wiederholtem Foulspiel an Pascal Asante-Sefa (78.) und schließlich fiel nach dem fälligen Freistoß das vorentscheidende 3:1 für die Concorden durch einen Marcinkiewicz-Kopfball (79.). Die Führer-Schützlinge konnten ihr Glück kaum fassen. „Emotionslos“, fand dagegen Seeliger den Auftritt der Seinen. „Wir waren heute einfach schlecht“, erklärte der bediente Altonaer Coach nach dem Abpfiff. Er fand Concordias Leistung aber auch „nicht stark“. Altonas Fokus liegt nun umso mehr auf dem Pokalviertelfinale am Dienstagabend gegen Landesligist SV Halstenbek-Rellingen. „Das Weiterkommen ist das Allerwichtigste für uns“, sagte Seeliger in aller Deutlichkeit.
Aus Sicht von Concordia sind das Luxusprobleme. „Wir sind natürlich abhängig von den anderen Mannschaften“, drückte Führer daher auf die Euphoriebremse. „Immerhin haben wir es aber wieder etwas spannender gemacht“, freute sich der Coach der Concorden dennoch. Mit St. Pauli II, Eintracht Norderstedt und Oststeinbeker SV steht die Führer-Elf jedoch vor denkbar schweren Aufgaben. „Mindestens sechs Punkte wollen wir holen. Vielleicht müssen es zum Klassenerhalt aber sieben oder mehr werden“, weiß Führer. Ein Hoffnungsschimmer könnte die „Bedeutungslosigkeit“ der Partien für die Gegner sein, bei denen es (genau wie für Altona) im Prinzip um nichts mehr geht in der Liga.
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