HSV Barmbek-Uhlenhorst - FC St. Pauli II 2:3 (1:0)
HSV Barmbek-Uhlenhorst: Hölscher - Bohnhorst, Stüve, Klitzke, Odabas - Weigel, Rodrigues - Lüth, Leinroth (75. Hasenpusch), T. Braun (66. Koschnick) - Algan (84. Pohl) FC St. Pauli II: Schenk - C. Braun, Hinzmann, Krause, Keklikci (55. Martens) - Duve - Alassani, Toksöz, Filipovic - Kurczynski, Becken (52. D'urso) Tore: 1:0 Braun (3.), 2:0 Leinroth (50.), 2:1 Duve (78.), 2:2 D'urso (79.), 2:3 Duve (88.) Schiedsrichter: Krüger (Norderstedt), wirkte unnahbar und unsympatisch, St. Paulis Riege war mit seinen Entscheidungen nicht einverstanden. Beste Spieler: Hölscher, T. Braun, Leinroth - Duve, Toksöz Zuschauer: 450
"Ein Punkt hätte mir eigentlich gereicht", sagte Jörn Großkopf in Anbetracht der Lage, in der BU nach der unglücklichen 2:3-Niederlage nun steckt. Dabei gab der St. Pauli-Trainer zu, dass er so gar nicht mehr mit einer abendlichen Feier gerechnet hatte. Zu gut war BU bis zur 50. Minute aufgetrumpft und war dem Favoriten kämpferisch total überlegen. Wer hätte das gedacht? Thomas Braun hatte bereits in der dritten Minute über links das 1:0 erzielt, als Oliver Leinroth in der 50. Minute auf 2:0 erhöhte, schien ein Strich durch die frühzeitige Meisterschaftsfeier des Gastes gemacht worden zu sein.
"Doch dann hat man gesehen, dass es einen Unterschied ausmacht, ob man drei Mal die Woche, wie wir, oder sechs Mal, wie St. Pauli, trainiert", sagte Thomas Hoffmann nach dem Spiel. Es war irgendwann offensichtlich, dass BU nicht mehr konnte. Thomas Braun signalisierte "Noch zehn Minuten", Oliver Leinroth rief deutlich hörbar "Ich bin tot" und St. Pauli rannte pausenlos gegen einen Mann an: Stephan Hölscher im BU-Tor. Er hielt bravourös. Bis zur 78. Minute konnte er seinen Kasten sauber halten, dann traf Dennis Duve per abgefälschtem Schuss aus etwa 18 Metern - der war unhaltbar. Dass nur eine Minute später der eingewechselte Maurizio D'urso den Barmbeker Schlussmann per Lupfer überwand, passte ins Bild: "In den Schlussminuten kriegen wir immer noch einen rein. Das ist die ganze Saison schon so", beklagte sich Hölscher, der noch lange nach Spielschluss enttäuscht in seinem Strafraum auf dem Rasen saß.
Zwei Minuten vor dem Ende machte Dennis Duve mit dem 3:2 alles klar für St. Pauli. Zuviel des Guten, denn BU hätte sich den Punkt verdient gehabt. "Jeder Punkt hilft uns. Leider ist Wedel jetzt an uns vorbei gezogen und wir haben den Klassenerhalt nicht mehr selbst in der Hand", so Hoffmann. Mut zugesprochen erhielt der barmbeker Trainer vom feierlaunigen Jörn Großkopf: "Wir machen heute einen drauf. Aber BU steigt nicht ab!"
Für Volker Brumm, Manager der gebeutelten Barmbeker, endete ein "Horrorwochenende": Der bekennende St. Pauli-Fan musste nicht nur das 1:8 gegen Bayern ertragen, sein Team wurde auch ausgerechnet vom FC St. Pauli auf einen direkten Abstiegsplatz geschickt. "Mein Albtraum: Bramfeld, Cordi, Paloma und BU steigen ab. Ausgerechnet jetzt, wo wir einen Kunstrasen fertig haben und mal Spieler herholen könnten. Dann könnte man die Liga auch in Oberliga-Speckgürtel-Hamburg umbenennen, weil die meisten Team von weiter Außerhalb kommen." Für St. Pauli endet eine großartige Saison mit der Meisterschaft. Wie von allen prognostiziert. Gratulation an die Elf von Jörn Großkopf.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Mannschaft möglichst lange in der Regionalliga hält. Nach dem letzten Aufstieg, als Tabellensechster, weil der SC Victoria auf sein Aufstiegsrecht verzichtete, endete bekanntermaßen mit dem direkten Wiederabstieg. Das Gefühl ist schon mal ein anderes, sagt Großkopf: "Es ist ein Unterschied ob man als Sechster oder als Meister aufsteigt!"
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