Wer den Pokalwettbewerb liebt, weil dortselbst auch mal ein Kleiner Gelegenheit bekommt, einem vermeintlich Großen oder gar ganz Großem ein Bein zu stellen, der kam am Dienstagabend an der Bundesstraße voll auf seine Kosten, musste dafür aber nahezu zwei ein viertel Stunden ausharren.
Denn ganz offenbar hatte sich die Erfolgsserie der ETVer bis in die Heide herumgesprochen, und den Platzherren war der gute Tabellenplatz ihrer Widersacher auch nicht entgangen. So war die Partie über weite Strecken von gegenseitigem Respekt geprägt, bei der die 08er versuchten mit weiten Bällen und Freistößen von Arne Gillich zum Erfolg zu gelangen, während die Hausherren und Kunstrasen-Spezialisten um ein gepflegtes, von hinten aufzubauendes Spiel bemüht waren, aber an der guten Defensive ihrer Gegenüber nicht vorbeikamen oder einen Haken zu viel schlugen. So sorgten bis zur 40. Minute lediglich zwei gilliche Freekicks einer- und zwei Distanzschüsse von Luciano Filipe-Dias und Hanney Zigta andererseits für etwas Abwechslung im Geschehen auf dem Geläuf. Dann aber war es Marian Grühn der aus 28 Metern einfach mal darauf hielt und Erfolg hatte, André Alves-Lopes im ETV-Gehäuse schien von der tief stehenden Sonne geblendet zu sein, jedenfalls reagierte er viel zu spät auf den hohen Ball und ließ ihn passieren. Anschließend griff er zwar zu seiner Kopfbedeckung, doch hätte er das vielleicht eher tun sollen. Am 0:1- Rückstand zur Pause vermochte auch der zu hoch ansetzende Jeffrey Polaske kurz zuvor nichts zu ändern.
So bestand in den Pausengesprächen dann auch weitgehender Konsens, dass sich der Oberligazweite mit seiner starken Abwehr die Führung nicht mehr nehmen lassen würde. Bis etwa eine Viertelstunde vor dem geplanten Ende ging diese Rechnung auch auf, ohne dass sich auf dem Feld gegenüber den ersten 40 Minuten Wesentliches ereignete. Doch dann hatte plötzlich Serdar Bahtiyar den erlösenden Einfall mit einem Pass in den freien rechten Raum, den Simon Mensah zu nutzen verstand. um den Ball vor dem heraus stürzenden Henrik Titze ins lange Eck weiterzuleiten. Fast mit dem zweiten Abpfiff noch eine Riesenmöglichkeit für den eingewechselten André Müller. Allein ein Katastrophenball des Bergedorfer Hoffnungsschimmers Ibrahim Barry vergab der Heidjer leichtfertig.
Auch die halbstündige Prolongation vermochte am Spielstand nichts mehr zu verändern, da Polaske knapp daneben zielte, Müller in die Torwartarme piekte, genauso wie es Filipe-Dias tat, und schließlich ein Mensah-Volley über die Querlatte strich.
Doch wie schon gegen Condor und bei Teutonia 10 erwiesen sich die "Eimbütteler" erneut als sichere Elfmeterschützen und durften anschließend den Einzug ins Vorschlussrundenspiel gegen Altona 93 gebührend feiern. Dieses Los wurde ihnen übrigens unter der Aufsicht des Spielausschuss-Beisitzers Holger Jachtner zuteil, der kurz darauf auf dem Platz zusammenbrach und reanimiert werden musste. Hafo.de wünscht dem allseits bekannten Funktionär rasche und vollständige Genesung.
Stimmen:
Thomas Titze (Trainer TSV Buchholz 08) Der Coach war nach dem Spiel sehr schnell entschwunden. Dennoch erscheint vorstellbar, was er gesagt hätte, sofern er dazu Gelegenheit gehabt hätte: "Ich ahnte schon, was kommen würde, wenn ein bestimmter Hafo-Mann am Spielfeldrand auftaucht. So war es dann auch diesmal wieder."
Dennis Mitteregger (Trainer Eimsbütteler Turnverband) : Buchholz ist oben in der Oberliga dabei. Gegen einen solchen Gegner muss man erst einmal bestehen. Das hat meine Mannschaft gut gemacht. Der Gegner hat zumeist über lange Bälle und über Freistöße zu kommen, während wir versucht haben, wenn auch nicht über 120 Minuten, den Ball immer mal wieder laufen zu lassen. Das ist uns ganz gut gelungen. Der Treffer der Gäste resultierte aus einem Sonntagsschuss mit einem Sonnenproblem, während wir den Treffer gut herausgespielt haben. Alles in allem dürfte unser Erfolg nicht unverdient sein.
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