Wie schnell doch wieder die Zeit vergeht. Gerade hat die Saison begonnen und schon sind die ersten Entscheidungen wieder gefallen. St. Pauli II steht als Meister der Oberliga genauso fest, wie der Bramfelder SV als erster Absteiger. Ersatz ist auch schon gefunden: SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt und die SC Vier- und Marschlande werden die Oberliga in der nächsten Spielzeit bereichern und spielen an diesem Wochenende schon mal den Landesliga-Meister aus. Das Topspiel der Woche steigt also ganz klar am Öjendorfer Weg. Ebenfalls dabei im nächsten Jahr: Der VfL Pinneberg und Halstenbek-Rellingen. Während die Landesligen für diese Spielzeit die Tore schließen, läuten in der Oberliga die Glocken zum Endspurt. Drei Spieltage stehen noch an und die können für einige Teams noch einmal richtig entscheidend werden. Fünf Mannschaften müssen noch zittern. Freuen wir uns also auf ein spannendes Finale.
Zugegeben, Oststeinbeks Abstiegssorgen sind ziemlich hypothetisch. Mit einem Sie aber wären nicht mal mehr das. Acht Punkte Vorsprung sind es derzeit auf Platz 15, der eben ausgerechnet vom Gegner BU eingenommen wird. Heißt im Umkehrschluss: gewinnen die Gäste muss der OSV noch mal zittern. Dass die Barmbeker zumindest ansatzweise das Potential für die Oberliga haben, bewiesen sie vergangene Woche gegen St. Pauli. 2:0 führte das Team von Thomas Hoffmann, doch am Ende gab es wie so oft eine Niederlage. Zudem könnten böse Stimmen behaupten, dass den Oststeinbekern auf den letzten Metern noch einmal die Nerven durchgehen. Schon gegen Bramfeld verlor man überraschend mit 1:2. Stürmer Alexander Pohlmann verletzte sich zum Überfluss auch noch so schwer, dass die Saison für ihn gelaufen ist. Doch lassen wir die Kirche im Dorf. Für einen Oststeinbeker Abstieg müsste schon eine ganze Menge schief laufen. Das 1:1 wird dem OSV am Ende wohl auch besser gefallen als den Gästen.
Schiedsrichter: Stephan Timm (SC Egenbüttel)
Germania Schnelsen (8.) vs. SV Curslack-Neuengamme (3.)*** – Freitag, 19:30 Uhr (Hinspiel 2:3)
Riekbornweg, 22457 Hamburg
Schon jetzt lässt sich sagen, dass Germania Schnelsen sicher zu den positiven Eindrücken dieser Saison zählt. Als Aufsteiger kurz vor Saisonende Platz acht zu halten ist eine tolle Leistung. Langsam aber scheint den Schnelsenern die Luft auszugehen. Aus den letzten acht Partien gab es nur einen Sieg. Beim Spiel gegen den SVCN wird ihnen auch der rot-gesperrte Jürgen Tunjic fehlen, der mit zehn Treffern Schnelsen gefährlichster Angreifer ist. Das wird den Gäste sicher zu Gute kommen, kämpfen sie doch im Fernduell mit Buchholz um den Titel des Vizemeister. Gegen Norderstedt gab es vergangenes Wochenende eine ziemlich ernüchternde 0:2 Heimpleite. Ein Sieg ist also Pflicht. Im Hinspiel übrigens feierte Stefan Schnoor sein Debüt für die Germania, konnte die knappe Niederlage damals aber nicht verhindern. Vermutlich wird ihm das auch diesmal nicht gelingen.
Schiedsrichter: Sebastian Berger (SV Lemwerder, Bremen)
Entscheidet Rugenbergen den Kampf um Platz zwei? Vergangene Woche bezwang der SV den TSV Buchholz mit 2:1. Diesmal empfängt man Altona. Zwei Top-Heimspiel hintereinander. Da freut sich der Kassenwart. Auch sportlich haben sich die Rugenbergener bereits aller Sorgen entledigt und können eine weitere Saison Oberliga planen. Sorgen muss sich auch Altona derzeit nicht machen. Im Pokalhalbfinale ist man zu Gast beim Überraschungsteam des ETV und kann sich Hoffnungen auf das Endspiel machen. Nur in der Liga ging es zuletzt ein bisschen auf und ab. Daheim verlor man gegen den SC Concordia sogar mit 1:3. Doch schon da lag der Fokus offenbar ganz auf den Pokal. Wird sich der AFC also jetzt wieder auf die Liga konzentrieren? Rugenbergen jedenfalls ist ein gutes Ergebnis immer zuzutrauen. Gegen Altona wird es ein Sieg – vielleicht.
Wirft man einen Blick auf die Tabelle, sieht man das der SC Condor tatsächlich noch die Möglichkeit hat, in den Kampf um die Vizemeisterschaft einzugreifen. Dafür war die Niederlage beim USC Paloma aber ziemlich suboptimal. So spielen beide Teams in diesem Jahr wohl nur noch um die goldene Ananas, was ja zumindest die Nerven schont. Spannend bleibt aber die Frage, welchen Einfluss der Niendorfer Pokalerfolg vom Dienstag hat. Ist das Team um Trainer Andreas Laas voller Euphorie oder doch müde und unkonzentriert? Einen 4:1 Erfolg beim SC Vier- und Marschlande muss aber auch ein Oberligist erst einmal hinbekommen. Hinzu kommt die latente Heimschwäche der Raubvögel (erst vier Sieg). Der NTSV gewinnt in Farmsen.
„Eigentlich könnte die Saison für uns jetzt erst losgehen“, sprach Meiendorfs Trainer Lutz Göttling nach dem 2:0 gegen Vicky. Doch die Wahrheit leider ist, die Saison ist auch für Meiendorf fast vorbei. Dazu passt auch, dass man nach dem Aus in Billstedt alle Pokalhoffnungen begraben musste. Insofern konzentriert sich Lutz Göttling und ganz Meiendorf nun das ultimative Saisonziel zu erreichen: Platz sieben. Während der eine Klub versucht sich vom schwarzen Loch im Mittelfeld in die Grauzone hochzuarbeiten, geht es für die Palomaten um die sportliche Oberligaexistenz. Grund genug, für die Vereinsleitung kurzer Hand den Trainerstab angeführt vom langjährigen Trainer Frank Hüllmann zu beurlauben. Das Ergebnis gegen Condor zumindest gab ihnen recht. Doch ist dieses Lebenszeichen auch von Dauer? Zumal im Spiel gegen den MSV mit Tom Pöhls und Marcel Gottschalk gleich zwei Spieler gesperrt sind. Für die Liga wäre der Abstieg sicher ein Verlust, alleine schon wegen der üblichen Anstoßzeiten. Doch Meiendorf erwies sich zuletzt als Heimstark und behält die drei Punkte an der Bundesstraße.
So furios die Saison der Bramfelder mit dem Auswärtssieg in Meiendorf begann, so schnell ging es auch nach unten. Inzwischen hat man sich an der Ellernreihe vermutlich damit abgefunden, dass es in der nächsten Saison wieder nach Schwarzenbek statt an die Hoheluft geht. Grund genug, die vorerst letzten Stunden Oberliga noch einmal zu genießen und vielleicht doch noch mal für Aufsehen zu sorgen. Mit dem Abstieg hatten die Gastgeber in dieser Saison erwartungsgemäß nichts zu tun. Seit Oktober bewegt sich das Team in der Tabelle stets zwischen den Rängen sechs und acht. Zuletzt gab es sogar drei Siege in Folge zu feiern. Da geht der Blick vielleicht doch noch mal etwas weiter nach oben. Zumindest in der Zukunft könnte Norderstedt wieder in die Spitze vorstoßen. Die jungen Wilden Nick Scharkowski und Milos Ljubisavljevic zeigten nicht nur mit ihren Treffern gegen Curslack-Neuengamme, dass im Team von Andreas Prohn Potential steckt. HAFO erwartet daher einen Ausbau der Norderstedter Siegesserie.
Schiedsrichter: Marcel Hass (Germania Schnelsen)
FC St. Pauli II (1.) – SC Concordia (17.) – Sonntag, 14:00 Uhr (Hinspiel 4:0)
Waidmannstraße, 22769 Hamburg
Den Sieg der Concorden am vergangenen Wochenende auf der AJK hatten sicherlich nur ganz eiserne SC-Fans erwartet. Dass das Team von Trainer Andreas Führer sogar nach Rückstand gewann, zeigt nur deutlicher, dass Cordi zwar angeschlagen ist, aber noch nicht am Boden liegt. Von den vergangenen sechs Spielen verlor Cordi nur eines (1:2 gegen Meiendorf). Da kommt der Meister gerade recht. Vielleicht denken die braun-weißen ja schon an das nächste Jahr und nehmen die Partie gegen Concordia nicht ganz so ernst. Darauf vertrauen sollte man aber nicht. Schon im Hinspiel zeigte St. Pauli den Gästen deutlich ihre Grenzen auf und gewannen im Sportpark klar. Doch Cordi könnte mit einem Erfolg zumindest theoretisch erstmals seit dem zwölften Spieltag wieder die Abstiegsränge verlassen. Das zumindest sollte doch Motivation genug sein. Im Sinne der Spannung im Abstiegskampf wäre ein Sieg der Gäste hilfreich, doch kommen wird es dazu nicht.
Schiedsrichter: Sven Ehlert (Groß Flottbeker SV)
FC Bergedorf 85 (6.) – SC Victoria (10.) – Sonntag, 15:00 Uhr (Hinspiel 1:3)
Das hat sicher wehgetan. Mit 5:1 verloren die Bergedorfer am Wochenende in Wedel. Trainer Manfred Nitschke sprach hinterher von „Mittsommernachtsfußball“. Der FC hat damit gar als einziges Team und den TOP 10 ein negatives Torverhältnis – auch schon ein Kunststück. Da kommt so ein Ex-Meister wie Vicky vielleicht gerade recht, um noch einmal neuen Schwung zu bekommen. Im Vorjahr immerhin gewannen die Bergedorfer gegen Victoria mit 2:0. Doch letztlich geht es für beide Mannschaften in diesem Jahr um nix mehr. Das beim SC der große Wille offenbar auch nicht mehr vorhanden ist, zeigt auch die Statistik: von den letzten fünf Spielen gewann Vicky keines. Einigen wir uns deshalb auf ein eher entspanntes Unentschieden.
Seppenser Mühlenweg 44, 21244 Buchholz in der Nordheide
Vermutlich gab es in der Nordheide schon den einen oder anderen, der überlegt hat, wie das so wird, wenn im Spätsommer der FC Bayern kommt oder zumindest Rot-Weiß Oberhausen. Dass Buchholz tatsächlich beim ETV im Pokal Viertelfinale ausscheidet hielten die meisten wohl nicht für möglich. Jetzt geht es für Buchholz „nur“ noch um Platz zwei in der Liga. Deutlich besser dürfte die Stimmung beim Wedeler TSV sein, obwohl man ganze 12 Ränge hinter den Gastgebern steht. Mit dem fulminanten 5:1 gegen Bergedorf sprangen die Mannen um Berkan Algan zum allerersten mal überhaupt in dieser Spielzeit aus den Abstiegsrängen. Gezittert werden muss zwar vermutlich bis zuletzt aber ein Erfolg in Buchholz wäre ein weiterer großer Schritt. Allerdings holte man auch in der starken Rückrunde die meisten Punkte auf heimischen Platz. HAFO tippt auf einen Buchholzer Erfolg.
Schiedsrichter: Michael Zibull (SV Heidgraben)
Folgendes haben wir aus der Landesliga Hansa im Angebot:
Sportpark Hinschenfelde, Walddörfer Straße 247, 22047 Hamburg
Für mindestens ein Jahr verabschiedet sich Voran Ohe mit dem Spiel bei TSV aus der Landesliga. Vier Saisonsiege haben zum Klassenerhalt nicht gereicht. Beim TSV hat man zwar die Klasse gehalten, ist aber mit der Saison auch nicht wirklich zufrieden. Die Befürchtung liegt also nahe, dass beide Teams nur noch einmal ihr Spiel runterspielen. Hoffen wir, dass es zumindest einen guten Saisonabschluss gibt und sich beide Mannschaften bald zu fröhlicheren Anlässen wiedersehen. Diesmal aber gewinnt der Gastgeber.
Schiedsrichter: Brian Averhoff (TSV Seestermühe)
SC Vorwärts-Wacker Billstedt (2.) vs. SC Vier- und Marschlande (1.)*** – Sonnatg, 15:00 Uhr (Hinspiel 0:0)
Öjendorfer Weg 80, 22119 Hamburg
Viel schöner kann man sich doch ein Saisonfinale gar nicht vorstellen. Der Sieger ist Meister. Aufgestiegen sind beide schon und jetzt geht es nur noch um den Titel. Doch schon beim Hinspiel erwartete man allgemein ein Topspiel und heraus kam leider, wie so oft, ein maues 0:0. Diese Woche aber verlief für beide Teams gänzlich unterschiedlich. VW gewann auf heimischen Platz gegen den Favoriten aus Meiendorf und steht damit im Oddset-Pokal Halbfinale. Der SCVM verlor trotz Führung am Ende klar mit 1:4. Selbstbewusstsein gegen Trotzreaktion. Den Gästen würde ein Punkt zum Titel reichen. Billstedt also ist gefordert anzugreifen. HAFO bittet beide Teams zum Abschied noch einmal ein würdiges Meisterfinale zu präsentieren – mit dem Besseren als Sieger.
Schiedsrichter: Christian Henkel (VfL Lohbrügge)
*** = den geneigten Leser erwartet ein Hafo-Bericht
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.