Eintracht 03 Norderstedt: Kindler - Siedschlag, Ribeau, Lindener, Hoppe – Monteiro, Cengiz, Trefzger, Lipke - Sa Bjorges Dju (57. Scharkowski), Ljubisavljevic Bramfelder SV: Hrncic – Kazmierczak, Simon, Viola, Schwarck (69. Witte) – Schulz, Kiesewetter (32. Akin), Henning (76. Berg), Skalnik – Gehr, Vespermann Tore: 0:1 Vespermann (46.), 1;1 Lipke (48.) Gelb-Rote Karte: Schulz (89., wiederholtes Foulspiel) Besonderes Vorkommnis: Coach Andreas Prohn wird auf die Tribüne geschickt (67., ungebührlicher Ton gegenüber einem vermeintlichen Simulanten) Schiedsrichter: Hass (TuS Germania Schnelsen), wurde nur selten mit problematischen Situationen konfrontiert. Ob der Führungstreffer aus einer Abseitsposition erzielt wurde, muss offen bleiben. Beste Spieler: Siedschlag - Skalnik Zuschauer: knapp 100
Sich an das letzte Heimspiel der Norderstedter in der vergangenen Saison und ein großartiges 5:0 gegen Oststeinbek erinnernd, entschloss sich der Berichterstatter kurzfristig, wieder einmal der Anlage an der Ochsenzoller Straße einen Besuch abzustatten. Aber auch zwei Siege in den letzten beiden Spielen des einzigen bereits feststehenden Absteigers machten ihn neugierig. Um es aber vorwegzunehmen: doll war es nicht, was er dann über 90 Minuten zu sehen bekam. Allein der hafo.de-Leser kann zufrieden sein, bekommt er auf diese Weise doch einen lückenlosen Überblick über das sonntägliche Geschehen in der Oberliga Hamburg geboten.
In dessen Garstedter Part bereits nach drei Minuten Stefan Siedschlag mit einem Freistoß ein Ausrufezeichen zu setzen versucht, was - richtungsmäßig gesehen - allerdings nicht ganz gelingt. Auch mit dem anschließenden Kombinationspiel der 03er will es nicht so recht klappen, da mancher Ball sein gedachtes Ziel nicht findet oder aber sich ungewohnte technische Mängel offenbaren. So bietet sich erst etwa eine Viertelstunde später dem Bramfelder Mirko Schulz eine gute Gelegenheit, das Ziel verfehlt er jedoch gleichfalls. Aus heiterem Himmel – wie es so schön heißt – macht es in der 24 Minute der einstige Norderstedter Christoph Gehr schon besser, da er von der rechten Seite schon mal den langen Pfosten trifft. Neun Minuten später ist es erneut Siedschlag, der mit einer gut getimten Flanke Ivan Sa Bjorges Dju in Szene setzen will, doch Milos Ljubisavljevic vereitelt die Absicht durch unbedachtes Dazwischengehen. Keeper Marcel Kindler hingegen zeigt sich präsent bei einem Ruhenden Ball aus 20 Metern von Christopher Skalnik. Kurz vor dem Pausenpfiff rückt auch Außenverteidiger Patrick Hoppe in das Augenmerk der Zuschauer, als der A-Jugendliche, der aus der Distanz allerdings wie ein C-Junior wirkt, Ljubisavljevic mit einem langen Ball bedient, die weitere Station in Gestalt von Sa Bjorges Dju sich aber als zu wenig konzentriert erweist.
Viel besser macht es vom Wiederanpfiff weg Dustin Vespermann, der ein Gehr-Zuspiel zunächst an die Längsstange setzt und danach im Nachsetzen zum 0:1 über die Linie drückt. Nur zwei Minuten später schon der Ausgleich durch Benjamin Lipke nach einer Vorlage von erneut Siedschlag. Wer nach dieser Tor-Doublette auf weitere Treffer hofft, wird allerdings enttäuscht. Ein Zuspiel von Schulz legt Vespermann per Kopf über das Quergebälk und ein Distanzkick von Devin Cengiz wird Beute von Tormann Denis Hrncic. Nett anzusehen auch eine Vorlage per Hacke von Marcel Schwarck, wenn auch in die falsche Richtung. So kann plötzlich und unerwartet Ljubisavljevic Raphael Monteiro bedienen, der Mann mit dem so wohl klingenden Namen, knallt die gute Occasion jedoch überweg. In der 70. Minute hingegen vermag der BSV-Goalie einen Monteiro-Schuss nur mit großer Mühe zur Seite abzublocken, die anschließende Hereingabe von Lipke aber verpasst der fast auf der Torlinie stehende Ljubisavljevic. Da in der letzten Viertelstunde Lipke mit seinem Volley am Torhüter nicht vorbeikommt, Cengiz nach einem Abwehrfehler von Skalnik zu hoch ansetzt und schließlich auch der eingewechselte Nick Scharkowski aus elf Metern daneben schießt, bleibt der 1:1-Spielstand unverändert.
Während Noch-BSV-Coach Michael Noffz meinte, dass sich seine Mannschaft gut präsentiert habe und sich folglich alles in Allem auch zufrieden zeigte, ließ der Schreiber bei seiner Suche nach dem auf die Tribüne verwiesenen Norderstedter Trainer die ihm sonst eigene Intensität vermissen. Schließlich war ihm klar, dass Andreas Prohn einiges an seiner Mannschaft und am Spielverlauf auszusetzen haben würde.
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