22.02.2004 Ohne Aggressivität und Konzept - 1:2 gegen Kiel von
präsentieren:
Altona 93 - Holstein Kiel II 1:2 (0:1)
Altona 93: Hinz - Rector - Asante, Weber - Sokolowski, Henning (81. Sachs), Tunjic, Meinke (46. Bajramovic), Urbszat (46. Hartmann) - Teixeira, Trochowski Holstein Kiel II: Frahm - Kopuk (63. Trulsen), Köpke, Pukaß, Ilski - Tornieporth (80. Meier), Bruns, Meseberg, Seidel - Michalski (80. Wimmer), Lüttmann Tore: 0:1 Michalski (11.), 0:2 Seidel (47.), 1:2 Tunjic (76.) Schiedsrichter: Baghban (Bergstedt), souveräner Leiter einer an sich auch leicht zu führenden Partie Beste Spieler: Hinz, Hartmann - Tornieporth, Seidel, Meseberg Zuschauer: 470 Besonderes Vorkommnis: Hinz hält Foulelfmeter (Henning an Seidel) von Michalski (07.)
Die Vorzeichen waren eigentlich sehr positiv. Die Ergebnisse vom Sonnabend hatten mit Ausnahme des 2:0 vom SC Concordia in Altona für Freude gesorgt. Keiner der direkten Konkurrenten konnte einen Erfolg einfahren. Somit war die Möglichkeit gegeben, wertvollen Boden im Kampf um die eingleisige Oberliga gutzumachen. Daraus wurde nichts. Dies lag vor allem an einer starken ersten Halbzeit der Kieler und einem unheimlich schwachen Auftreten der Platzherrn. Kaum ein Feldspieler konnte seine Normalform erreichen, was insgesamt zu einer verdienten Niederlage führte.
Ein Beispiel für die AFC-Trägheit an diesem Nachmittag ereignete sich in der siebten Minute. Asante verlor ohne Bedrängnis im Mittelfeld das Leder. Den Konter der Störche konnte Neuzugang Henning nur durch ein Foul an Seidel stoppen, dummerweise im Strafraum. Michalski trat für die Gäste an und scheiterte mit einer “Rückgabe” an Hinz. Die Zuschauer waren durch diesen gehaltenen Strafstoß aufgewacht, die Spieler nicht. Keine vier Minuten später machte es Michalski aus elf Metern besser, dieses Mal volley und aus dem Spielverlauf heraus, Hinz hatte keine Abwehrmöglichkeit. Es dauerte bis zur 38. Minute, bis der AFC zum ersten Mal sich bemerkbar machte. Symptomatisch für das bisherige Geschehen entsprang die Parade von Kiel-Keeper Frahm einer Einzelaktion von Teixeira, der sich am linken Flügel eindrucksvoll durchsetzte, in die Mitte zog und Frahm prüfte.
Mit entschlossenen Gesichtern und zwei neuen Spielern kam 93 aus der Kabine. Hartmann und Bajramovic ersetzten die schwachen Meinke und Urbszat. Entschlossen bedeutet aber nicht unbedingt konzentriert. Bei einem Freistoß pennte die gesamte Defensivabteilung, Ilski konnte ungestört flanken und Seidel am zweiten Pfosten einschieben. Fast im Gegenzug hätte es auf der anderen Seite klingeln müssen. Teixeira hatte sich rechts in den Strafraum gestohlen, zog jedoch selbstverliebt aus spitzem Winkel ab, anstatt die besser postierten Mitspieler im Sturmzentrum zu sehen. Die Partie verflachte danach zusehends. Kiel machte nicht mehr als nötig, gewann die entscheidenden Zweikämpfe und setzte voll auf Konter. Die waren jedoch enorm gefährlich. Lüttmanns Kopfball kratzte Sokolowski von der Linie (68.) und Lüttmann war es kurze Zeit nochmals, der freistehend aus zehn Metern nicht für die Entscheidung sorgte.
Ganz im Gegenteil: Es wurde sogar nochmals richtig spannend. Hartmann fasste sich ein Herz, legte ein Solo auf der rechten Seite hin und fand Tunjic in der Mitte als dankbaren Abnehmer. Es ging nach diesem Treffer ein Ruck durch die Mannschaft, der AFC hatte endlich den Wecker gehört. Es war jedoch zu spät, da Altona in der letzten Viertelstunde sich noch zwei Hundertprozentige erarbeitete, aber eben nicht mehr das Unentschieden. Hartmanns Flanke konnte Wimmer gerade noch vor Trochowski zur Ecke klären (83.). Und in der Nachspielzeit hatte Teixeira zu schnell mit seinem Schicksal abgeschlossen. Ansonsten hätte er mitbekommen, dass nach seinem Nachsetzen Schlussmann Frahm den Ball eben noch nicht unter sich begraben hatte, sondern das Leder vor die Füße von Teixeira springen ließ. Der reagierte allerdings zu spät und scheiterte an Frahm. Ein bezeichnendes Bild für schlafmützige AFCer
Dies war aus der Sicht von Altona erst der Anfang der Wochen der Wahrheit. Denn nun stehen weitere schwere Brocken an. Zuerst folgt die Fahrt nach Büdelsdorf, dann kommt Bergedorf. Es folgen Meiendorf (auswärts), St. Pauli II (heim) und Lurup (auswärts). Sollte der AFC nach diesen Krachern immer noch Vierter des Classements sein, dürfte den 93ern kaum noch der Einzug in die Oberliga zu nehmen sein. Mit der Leistung von der Kiel-Partie wird das aber nur ein Traum bleiben.
Stimmen:
Andreas Prohn (Trainer Altona 93) Es war ein verdienter Sieg der Kieler. Wir haben in der Woche gewarnt vor diesem Gegner, nicht umsonst waren die Holsteiner die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Staffel. Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen, haben den Gegner nicht früh genug gestört. Beide Manndecker hatten große Probleme mit ihren Gegenspielern. Die Laufwege stimmten nicht. Das sind ganz schön viele Dinge, die nicht passten. So kann man kein Spiel gewinnen.
Volker Manz (Trainer Holstein Kiel II) Es war für mich recht einfach in dieser Woche, die Mannschaft auf dieses schwere Spiel bei Altona 93 einzustimmen. Die Niederlage gegen Victoria war ein warnendes Beispiel gewesen. Wir haben heut verdient drei Punkte eingefahren, da wir vor allem im ersten Durchgang die bessere Mannschaft waren. Leider haben wir nicht das 3:0 erzielt, weswegen wir nochmals ins Rutschen kamen. Es ist komisch, dass wir scheinbar fast nur auswärts zu solchen Leistungen fähig sind. Ich hoffe, wir können vor heimischen Publikum ans solche Leistungen anknüpfen. Der AFC braucht sich keine Sorge um die Qualifikation für die eingleisige Oberliga machen, sie sind stark genug.
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