SC Vorwärts/Wacker - SC Vier- und Marschlande 1:5 (1:1)
SC Vorwärts/Wacker: Kruschewski - Kahyaoglu, Bogunovic, Sulinski, Scerbinin - Kreutzer - Liebermann, Iwosa, Nasimi (63. Osinski) - Reichenbach (84. Meier), Vo (63. Julardzija) SC Vier- und Marschlande: Junker - Stegmann, Erb, Benson, Füllenbach - Ullrich, K. Herzberg, Kosik (88. Marks), Cebulla - Özdem (72. Atug), von Hacht (90. Witthöft) Tore: 0:1 Özdem (8.), 1:1 Liebermann (25.), 1:2 Ullrich (56.), 1:3 Kosik (81.), 1:4 Kosik (82.), 1:5 von Hacht (87.) Schiedsrichter: Christian Henkel (VfL Lohbrügge): ließ viel laufen und lag bei den meisten Entscheidungen richtig. Einziger Schönheitsfehler der guten Leistung des Gespannes war das nicht geahndete Handspiel von Atug (87.), welches zum letzten Treffer führte Beste Spieler: keiner - Ullrich, Cebulla, Kosik, von Hacht Zuschauer: 350
Die Spielplanersteller des Hamburger Fußball-Verbandes scheinen es geahnt zu haben. Für den 30. und letzten Spieltag wurde nämlich keine geringere Partie, als die des SC Vorwärts/Wacker Billstedt gegen den SC Vier- und Marschlande als letzte Paarung in den Terminkalender benannt. Was niemand vorher geahnt haben dürfte: V/W gegen den SCVM war das Duell Zweiter gegen Erster. Oberliga-Aufsteiger gegen Oberliga-Aufsteiger. Beide Mannschaften standen vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Christian Henkel (bestreitet seine Abschiedssaison und wird zum Ende seiner langen Laufbahn mit der Spielleitung des Oddset-Pokal-Endspiels belohnt) nahezu in Bestbesetzung auf dem wunderbar bespielbaren Rasen bereit und hatten die Versetzung in Hamburgs höchste Spielklasse bereits in der Tasche. "Wir hätten im Hinblick des Pokal-Halbfinalspiels gegen Niendorf am Mittwoch (18.45 Uhr, Öjendorfer Weg) gerne zwei bis drei Spieler geschont. Doch weil wie die Meisterschaftschance nutzen wollen, konnten wir dies nicht tun", sagte Billstedts Co-Trainer Andreas Heeschen.
In der ersten Spielhälfte entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Keine der beiden Mannschaften erspielte sich über Übergewicht, wenngleich sowohl V/W als auch der SCVM ihre Stärken ausspielen konnten. Am Besten betrachten konnte man dies bei den jeweiligen Erfolgserlebnissen. Schon nach acht Minuten der erste Streich des SC Vier- und Marschlande. Marcel von Hacht bediente Sturmpartner Mehmet Özdem (wechselt übrigens zur neuen Spielzeit nach Billstedt), dieser wiederum lupfte über den verdutzten VW-Keeper Bernd Kruschewski zum 0:1. Schon am Jubel der Gäste war zu erkennen, dass sie sich einiges vorgenommen haben für diese Begegnung. Nur drei Minuten später stellte von Hacht unter Beweis, warum einige höherklassige Vereine ein Auge auf ihn geworfen haben. Seine Unbekümmertheit und die enorme Schnelligkeit verhalf der Nummer neun des SCVM beinahe zum 0:2. Im Laufduell gegen Oskar Sulinski setzte sich von Hacht mit wenig Mühe durch, doch am hellwachen Kruschewski gab es voerst kein Vorbeikommen. Was hatte Billstedt entgegenzusetzen? Eine Standardsituation! Piotr Iwosa flankte auf den zweiten Pfosten, wo gleich mehrere VW-Spieler freistehend herumliefen und einer von ihnen (Kim Liebermann) per Kopf erfolgreich war.
Im zweiten Durchgang (Billstedt stellte mittlerweile vom 4-1-3-2 auf 4-3-3 um) versuchten die Gastgeber die Partie zu kontrollieren. Mehr als zweitweise Vorteile im Ballbesitz sprang aus dem Vorhaben nicht heraus. Vielmehr hatten die Platzherren einige Konterchancen gegen sich, die die Marschländer in fantastischer Manier zu nutzen wussten. Zunächst traf Marcel Ullrich per Traumtor nach schnell vorgetragenem Angriff über Christian Cebulla (56.). Dann avancierte Mannschaftskapitän Matthäus Kosik urplötzlich zum Goalgetter, als er die Partie binnen einer Minute entschied. Den Schlusspunkt setzte dann der starke von Hacht höchstpersönlich. Joker Beytullah Atug nahm den Ball mit dem Hand mit und erspielte sich dadurch einen entscheidenen Vorteil. Es war die einzige nennenswerte Fehlentscheidung des Gespannes. Nutznießer war von Hacht, der mühelos einschob. Am Ende feierte der SCVM ausgelassen und hob eine Kopie der Bundesliga-Meisterschale in die Luft. Ein toller Erfolg für Trainer Jan Schönteich, der es allen Kritikern am Deich bewies und den Fusionsverein erstmalig in die fünfte Liga führte.
Stimmen:
Jan Schönteich (Trainer SC Vier- und Marschlande): Ich kann nicht genügend Hüte ziehen vor dieser jungen Mannschaft. Für uns war es wichtig, nach dem verlorenen Pokalspiel gegen Niendorf nicht auch noch die Meisterschaft herzuschenken. Es ist schon ein Unterschied, ob man als Meister oder Zweiter hochgeht. Wir sind ein verdienter Titelträger und es macht mich mächtig stolz.
Andreas Heeschen (Trainer SC Vorwärts/Wacker): Die Meisterschaft wäre für uns neben dem Pokal-Halbfinale ein Zubrot gewesen. Weil wir dieses Ziel auch erreichen wollten, konnten wir nicht einfach - wie vielleicht gewünscht - zwei bis drei Spieler schonen. Glückwunsch an den SC Vier- und Marschlande, die verdient Meister geworden sind.
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