HSV Barmbek-Uhlenhorst: Hölscher - Bonhorst, Klitzke, Stüve, Odabas (46. Pohl) - Leinroth, Rodrigues (87. Kapur) - Lüth, Algan, Möller-Riepe - Hasenpusch Eintracht Norderstedt: Kindler - Siedschlag, Ribeau, Lindener, Lipke - Trefzger, Warnick, Cengiz (84. Browarczyk) - Monteiro (73. Scharkowski), Sa Borges Dju (62. Brown), Ljubisavljevic Tore: 0:1 Ljubisavljevic (52.), 1:1 Hasenpusch (58.) Schiedsrichter: Thomas Kruse (TuS Hamburg), klasse Leistung mit vorzüglicher Anwendung der Vorteilsregel. Einzig beim Platzverweis gegen Trefzger hätte er den Provokateur und Mittäter Bonhorst (traf Trefzger im Gesicht) auch mit dem Roten Karton bestrafen müssen Rote Karte: Trefzger (89., Tätlichkeit) Beste Spieler: Hasenpusch, Klitzke - Ljubisavljevic, Kindler Zuschauer: 330
Mindestens fünfmal wurde der Hafo-Berichtersattter vor und während der Partie befragt, wie denn das Vormittagsspiel des USC Paloma gegen Bergedorf 85 ausgegangen sei. Die Wenigen, nicht auszureichend informierten Anhänger des Vereins von der Steilshooper Straße hofften nicht nur aufrund der geographischen Lage und der damit verbundenen Rivalität auf eine Niederlage der Tauben. Doch das überraschend deutliche 4:1 der Ex-Hüllmann-Crew gegen die fußballerisch hoch eingeschätzten Elstern verdutzte viele. Technische Qualitäten sind eben nicht alles. Um Spiele zu gewinnen, da bedarf es Charakter und die richtige Einstellung zu seinem teilweise überbezahlten Hobby. Vor allem, um am einem Sonntagmorgen um 10.45 Uhr auf dem letzten Grandplatz der Oberliga Hamburg zu bestehen.
Nun zu dem letzten Heimspiel vom HSV Barmbek-Uhlenhorst in der Serie 2010/2011. Möglicherweise wird es für mindestens eine Spielzeit das letzte Duell um Oberliga-Punkte "mitten in der Stadt" gewesen sein. Jedenfalls schickte Coach Thomas Hoffmann eine motivierte Truppe ins Geschehen, die mit einem immer häufiger angewendeten 4-2-3-1-System alles versuchen sollte. Auf Seiten der Gäste setzte Matthias Dieterich (vertrat Andreas Prohn) auf eine 4-3-3-Formation. Dass auf dem wohl schlechtesten Rasenplatz der fünften Liga Hamburgs kaum großartig zu bewundernde Spielzüge stattfinden würden, ist hinlänglich bekannt. Daher versuchten es die Platzherren durch Ablagen auf die Außen und hohe Hereingaben ins Abwehrzentrum. Ein Chancenplus aufgrund der Gelegenheiten der Herren Markus Hasenpusch (5.), Sebastian Klitzke (11.) und Sebastian Möller-Riepe (15., 17.) sprang zwar heraus. Mehr aber auch nicht. Zuviel wurde dem Boden und dem Zufall überlassen. Der BU-Andrang ließ folglich nach und die Gäste kamen immer besser ins Spiel. Binnen von vier Minuten verpassten Ivan Sa Borges Dju (40., 32.) und der beste Nordestedter Milos Ljubisavljevic drei dicke Dinger.
In der Halbzeitpause fielen endlich Tore. Im sechsten Aufeinandertreffen des "Barmbeker Pöbels" und der "Norderstedter Arroganz" gab es unter den Augen der ebenfalls befreundeten "Buchholzer Heidefighter" einen 11:10-Sieg der Norderstedter. Im übrigens steht es im ewig jungen Duell der Fanclubs nun 4:2 für die Arroganz.
Im zweiten Durchgang gab es innerhalb von sieben Minuten gleich zwei Treffer zu bestaunen. Ljubidavljevic traf nach einem Solo-Lauf zum 0:1 (52.). Für den Ausgleich und gleichzeitigen Endstand sorgte Hasenpusch nach Freistoß von Faik Algan per Kopfball aus Nahdistanz. In weiteren Spielverlauf versuchte es BU mit Krampf und wenig durchdachten Aktionen. Die Norderstedt dagegen bekam auf dem ohnehin engen Platz reichlich Platz und hätten den Sieg eher verdient gehabt als die Barmbeker. Doch weder die Youngster-Angreifer, noch der routinierte Sören Warnick (76., zielte aus fünf Metern am fast leeren Tor vorbei) traf ins Rechteck. Am Ende ein schmeichelhaften Unentschieden für Barmbek-Uhlenhorst, die nun auf Schützenhilfe und bestenfalls einen Sieg bei Germania Schnelsen angewiesen sind. Am kommenden Freitag erwartet die Oberliga Hamburg wahrlich ein Herzschlagfinale!
Stimmen:
Matthias Dieterich (Co-Trainer Eintracht Norderstedt, vertrat den berufsbedingt abwesenden Andreas Prohn): Ich glaube, man hat gesehen, dass die Mannschaft Gas geben wollte. Das gebietet sich allein aufgrund der sportlichen Fairness. Am Ende sprang ein Punkt heraus. Nicht mehr und nicht weniger. Dieses Spiel war eine Einstellungs- und Charakterfrage. Ich bin der Meinung, dass man den guten Charakter der Mannschaft gesehen hat und wir uns - im Gegensatz zu anderen Teams - nichts Negatives nachsagen lassen müsen.
Thomas Hoffmann (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst): Alles in einem ist es ein glücklicher Punkt für uns, denn Eintracht Norderstedt war insgesamt die bessere Mannschaft. Wir haben alles versucht, waren in unseren Möglichkeiten aber auch beschränkt und müssen letztlich mit dem Remis zufrieden sein. Am kommenden Wochenende gehe ich davon aus, dass uns ein Sieg bei Germania Schnelsen zum Klassenerhalt reicht. Denn Altona und Buchholz werden die Saison kaum so austrudeln lassen, wie andere Mannschaften es getan haben.
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