11.06.2011 DFB-Pokal: Zwar zieht Eimsbüttel nicht das ganz große Los von Peter Strahl
Im ETV-Sportzentrum an der Bundesstraße hatte sich die gesamte Mannschaft des Hamburger Oddset-Schild-Gewinners sowie dessen sportliche Leitung und Vorstand versammelt, um die Auslosung bei der ARD zur ersten Runde des DFB-Pokals 2011/12 auf einer Großbildleinwand zu verfolgen. Natürlich gab es Wunschgegner, wie die Bayern oder Dortmund, aber auch der HSV und St Pauli standen auf dem Gabenzettel der Eimsbütteler. Selbst über einen "worst case" wurde gesprochen in Gestalt des SC Paderborn. Nun so schlimm wurde es nicht, da die Ostwestfalen als 18. aus dem Topf der "Gemeinten" gezogen wurde. Da danach auch Mainz und Erzgebirge Aue anderweitig gepaart wurden, steigerte sich die Spannung mehr und mehr, denn schließlich lagen mit den Bayern, 96, HSV, Köln und selbst Stuttgart sowie 1860 noch sechs höchst attraktive Kugeln mittenmang der restlichen zwölf im zweiten Topf. Schließlich als 43. erschien das ETV-Logo in den Händen des Moderators, und die Stille im großen Raum war atemberaubend und blieb es auch, als mit dem Zweitligisten Spielvereinigung Greuther Fürth die 22. Begegnung komplettiert wurde. Nur Enttäuschung ringsherum spiegelte sich jetzt in den vorher so gespannten Minen wieder.
Allein dafür sollte es eigentlich keinen triftigen Grund geben. Denn mit den Fürthern wurde den Eimsbüttelern ein Widersacher zugeordnet, der wie sie gleichfalls über eine reiche Tradition verfügt, die der Rot-Weißen gar erheblich übertrifft. Gegründet 1903 als Spielvereinigung Fürth und bekannt geworden als "Kleeblättler" nach deren Vereinswappen, wurden sie 1914, 1926 und erneut drei Jahre später Deutscher Meister, erreichten 1920 das Endspiel und konnten auch nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1950 in die Vorschlussrunde um den Titel einziehen. 1996 vereinigten sie sich mit dem TSV Vestenbergsgreuth und sind seit der Saison 1997/1998 ununterbrochen in der 2. Bundesliga etabliert, wo sie mit einer Ausnahme stets in der oberen Hälfte der finalen Tableaux ausgewiesen werden und mehrfach nur knapp den Aufstieg verpassten.
Also kein Grund zur Trauer für die Turner, zumal sie sich in der vergangenen Pokalsaison über mangelndes Glück keineswegs beklagen konnten. Überdies kommt möglicher Weise mit dem Ex-Hamburger Christian Rahn, einstiger Nationaler und Bruder von Stephan, ein guter Bekannter in die Hansestadt. Und wer weiß, ob nicht doch was drin liegt zwischen dem 29. Juli und 1. August, zumal Kleeblatt-Manager Rachid Azzouzi zum Eimsbütteler TV meint: "Wir sind froh, dass wir einen Gegner bekommen haben, bei dem wir den Anspruch haben können, die nächste Runde erreichen zu wollen. Aber wir müssen Eimsbüttel als Gegner natürlich ernst nehmen. Trotz allem ist die zweite Runde unser erklärtes Ziel." (Quelle: Homepage Spvgg Greuther Fürth). Nun ähnliches hatten sich Bergedorf, Buchholz und Altona schließlich auch vorgenommen.
Gespielt wird übrigens höchstwahrscheinlich auf dem Tribünen-Sportplatz in der Hohelufter Nachbarschaft.
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