SV Rugenbergen: Schultz - Beese, Vollmer, Schmidt, Obe - Chmielewski, Melich, Dirksen, Grabow (79. Lohrke) - v. Bastian, Freundt Altona 93: Hinz - Clausen, Savelsberg, Straub, Kappler - Tahirslaj (79. Bektas), Cengiz, Makome-Mabouba, Leuthold (73. Carallo) - Akgül, Hadid Tore: 1:0 Freundt (9.), 1:1 Hadid (43.), 1:2 Tahirslaj (61.), 1:3 Schmidt (78., Eigentor) Schiedsrichter: Yilmaz (FC Türkiye), gewohnt souverän in einer einseitigen Partie ohne große strittige Szenen Zuschauer: 250 Beste Spieler: Schultz - Makome-Mabouba, Cengiz, Akgül
Dient Bönningstedt als Blitzableiter, wird Altona zum Spitzenreiter: Eine Woche nach der Pokal-Blamage beim Kreisligisten Vatan Gücü zeigte Altona 93 ein anderes Gesicht und startete mit einem souveränen Auswärtssieg in die Punktrunde. "Wie die Mannschaft nach dem Gegentor zurückgekommen ist und den Ball hat laufen lassen, war schon sehr gut", zeigte sich Altonas neuer Trainer Oliver Dittberner nach seinem Premieren-Sieg zufrieden. Vor allem nach dem Seitenwechsel zeigte sein Team, dass mit Altona 93 in den nächsten Wochen und Monaten besseres verbunden werden soll als ein frühes Pokal-Aus.
In einer insgesamt unspektakulären ersten Halbzeit hatte es dagegen lange so ausgesehen, als würde die Altonaer Malaise sich fortsetzen. Den schnellen Rückstand durch Anton Freundt (nach schöner Vorarbeit durch Dennis von Bastian), als "wir uns als Gruppe schlecht verhalten haben" (Dittberner), steckten die Gäste erst nach gut 20 Minuten weg - um fortan allerdings das Geschehen zu dominieren. Schon hier ließ sich jedoch vermuten, dass Zielwasser nicht übermäßig im Altonaer Reisegepäck verstaut worden war. SVR-Keeper Dennis Schultz zeichnete sich mehrfach gegen Sezgin Akgül aus. Zum Glück für die Gäste versenkte Mustafa Hadid (43.) kurz vor der Halbzeitpause das Runde doch noch ins Eckige.
Nach Wiederanpfiff gab's Einbahnstraßen-Fußball. Altona trug überlegt seine Angriffe vor, Rugenbergen reagierte nur - und das oft unzureichend. "Da sind wir komplett auseinander genommen worden", räumte SVR-Trainer Ralf Palapies ein. AFC-Keeper Oliver Hinz hatte nur noch bei hohen Freistoßflanken zu tun und konnte ansonsten in Ruhe beobachten, wie sich die spielerische Überlegenheit seiner Vorderleute allmählich auch im Ergebnis niederschlug. Einen weiten Ball auf den sträflich allein gelassenen Akgül nutzte dieser zu einem Querpass auf Neuzugang Arsim Tahirslaj (61.), der nur noch zum 1:2 einzuschieben brauchte. Altona bestimmte weiter das Geschehen, und als Mustafa Hadid (67., 70.) gleich zweimal den dritten AFC-Treffer versäumt hatte, kam SVR-Verteidiger Dennis Schmidt (78.) den Altonaern zur Hilfe: Eine Hereingabe von Devin Cengiz lenkte er unglücklich ins eigene Netz.
So einen Nackenschlag kann man am besten gebrauchen, wenn's ohnehin nicht läuft. Rugenbergen steckte völlig auf, Altona besaß - und vergab - nun Chancen beinahe im Minutentakt: Leuthold (82.), Hadid (85.), Akgül (87.), Makome-Mabouba (88.) und Cengiz (89.) hätten das Ergebnis in die Höhe schrauben können, wenn nicht müssen. "Wir können froh über Dennis Schultz im Tor und das Altonaer Unvermögen im Abschluss sein, sonst wäre es ein Debakel geworden", befand Palapies, den der Einbruch seiner Mannschaft inklusive der Führungsspieler alarmierte: "Wir müssen ganz schnell den Hebel umlegen, damit wir Ende August nicht komplett der Musik hinterherlaufen."
Die Minuten nach dem 1:3 wurden für die Altonaer zu einem Trainingsspiel - mit dem die meisten wohl eher eine Woche zuvor an der Slomannstraße gerechnet hätten. Doch Pokal war gestern, jetzt zählt die Liga. "Niemand freut sich darüber, auszuscheiden, aber für uns ist der Pokal abgehakt", stellte Dittberner fest - und brütete auf dem Nachhauseweg per Fahrrad schon einmal über einer Strategie fürs Spiel gegen Vizemeister Buchholz am Freitag.
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