22.02.2004 Schwere Zeiten für Dassendorf von Andre Matz
TuS Dassendorf – Barmbek-Uhlenhorst 1:3 (0:1)
TuS Dassendorf: Gössel – Loos, Simon, Haase – Schweißing, Dermek, Cisse, Nowroth, Abels – Krüger (ab 46. Voigt), Pauls (ab 71. Stuhlmacher) Barmbek-Uhlenhorst: Wilkens – Lengler, Hoffmann, Boge – Möller-Riepe, Braun (ab 67. de Sousa), Rodriguez, Schwarzer, Maciejewski – Degen (ab 25. Tetzlaff), Hasenpusch (ab 88. Schwemann) Tore: 0:1 Maciejewski (42.), 1:1 Simon (57., FE), 1:2 Hasenpusch (78.), 1:3 Möller-Riepe (87., FE) Rote Karte: Haase (86., Notbremse) Besondere Vorkommnisse: Gössel hält Foulelfmeter von Hasenpusch (62.) Schiedsrichter: Kruse (St. Georg/Horn) Beste Spieler: Gössel, Loos – Rodriguez, Hasenpusch Zuschauer: 120
Bilder von diesem Spiel in der Galerie !
Peter Martens weilte heute mit seiner Mannschaft an alter Wirkungsstätte, dort wo er einst so große Erfolge mit der TuS Dassendorf gefeiert hatte. Heute allerdings steht die Mannschaft von Marcus Marin mit dem Rücken zur Wand am Tabellenende. Und dabei soll an alte, erfolgreiche Zeiten angeknüpft werden. Das geht jedoch nur wenn die Klasse, sprich Verbandsliga, gehalten werden kann. Und danach sieht es zurzeit gar nicht aus.
Roman Loos, unter Ex-Trainer Jan Schönteich nicht mehr in der Mannschaft gewesen, stand in der Anfangsformation der Gastgeber und hielt hinten den Laden zusammen. Die Barmbeker, stark ersatzgeschwächt, waren zunächst zu passiv. Die erste Chance konnte Malte Krüger für Dassendorf verbuchen, doch in der 11. Minute lupfte er den Ball zwar über den hinausstürmenden Keeper Gordon Wilkens, doch auch am Tor vorbei. Diese Chancenverwertung kritisierte Trainer besonders scharf nach dem Spiel. Krüger blieb zur Halbzeit in der Kabine. Die Dassendorfer gingen in der Anfangsphase sehr eindrucksvoll in die Zweikämpfe. Ein "Opfer" davon war Jürgen Degen, der nach einem Foul von Stephan Haase nicht weiterspielen konnte. Dafür gab es gelb vom guten Schiri Kruse. Die erste BU-Chance hatte Markus Hasenpusch mit einer Direktabnahme, die im Endeffekt aber so schwach war, dass Olaf Gössel keine Probleme mit dem Ball hatte. Malte Krüger hatte erneut die Dassendorfer Führung auf dem Fuß, doch seinen Linksschuss lenkte Gordon Wilkens in der 34. Minute gerade noch über die Latte. Ein Pass in die Tiefe auf Adam Maciejewski, bis dahin total unauffällig, brachte BU das 1:0. Er setzte sich gegen Marek Dermek durch und ließ auch dem guten Gössel keine Abwehrmöglichkeit. Überraschend, denn Dassendorf war die bessere Mannschaft gewesen. Motiviert von seinem Tor, hatte Maciewski eine Minute später erneut eine gute Tormöglichkeit, doch er sah den besser postierten Heiko Tetzlaff in der Mitte des Strafraums. Aber Degens Ersatzmann schoss den Ball über das Tor. Das hätte das 2:0 sein müssen, doch es blieb beim 1:0 für BU zur Pause.
Die zweite Hälfte begann turbulent. Dassendorf drückte und hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Bzw auf dem Fuß von "Hoffi", der den Ball aus einem Meter am kurzen Pfosten nur haarscharf ins Toraus lenkte (48.). Riesengelegenheit zwei Minuten darauf für Markus Hasenpusch. Er lief links alleine auf das Dassendorfer Tor zu, steuerte auf die Strafraummitte zu und hatte links und rechts freie Schussbahn. Statt jedoch eine Ecke zu wählen, zielte er genau auf Gössel, der den Ball unspektakulär entschärfte. Das hätte einfach mehr sein müssen ! Elfmeter dann in der 57. Minute. Schiri Kruse zögerte kurz, zeigte jedoch auf den Punkt, als Thomas Hoffmann gegen Ex-Profi Oliver Schweißing ungeschickt im Strafraum zu Werke gegangen war (siehe Bildergalerie). Sicherlich kein elferreifes Foul, aber Schlitzohr Schweißing ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen zu Boden zu gehen. Florian Simon verwandelte unten links, Wilkens war in der anderen Ecke. Fünf Minuten später gab es wiederum Elfmeter, diesmal aber auf der anderen Seite. Andre Boge war über rechts in den Strafraum der Gastgeber eingedrungen und unsanft von Damian Voigt gebremst worden. Markus Hasenpusch wollte zum 2:1 einschießen, doch "Elfmetertöter" Gössel war unten rechts und wehrte den Ball des Barmbeker Angreifers ab (62.). Die Dassendorfer schnürten in den folgenden 10 Minuten die Barmbeker in der eigenen Hälfte ein, nennenswertes sprang jedoch auf beiden Seiten nicht heraus. Erst Markus Hasenpusch brachte mit dem 2:1 in der 78. Minute wieder etwas Würze ins Spiel. Abseitsverdächtig war er auf und davon, spielte Gössel aus und schoss den Ball ins leere Tor. Adam Maciejewski hatte in der 83. Minute sogar das 3:1 auf dem Fuß, doch Gössel rettete bravourös im ersten Versuch und blieb auch im Nachschuss Sieger. Stark dieser "Oldie" ! Dassendorf spielte "hinten 1:1" (Anweisung vom Trainer), und genau das brauchte dann die Entscheidung: Als Hasenpusch im "Hasenduell" einmal wieder auf dem Weg zum Tor war, wurde er von Stephan Haase im Strafraum gefoult. Da der letzter Mann war und eine klare Torchance vereitelt hatte, gab das nur eine Konsequenz: Schiri Kruse zeigte die rote Karte. Diesmal schoss Sebastian Möller-Riepe, wieder unten rechts, doch Gössel war diesmal nach links getaucht, konnte also keinen zweiten Elfmeter am heutigen Tage parieren. Das war auch gleichzeitig der Endstand.
Dank des Buxtehuder Ausrutschers in Halstenbek wird es nun an der Spitze wieder etwas spannender. Für Dassendorf sieht es zurzeit im Keller nicht nach Klassenerhalt aus. Auch in unserer Abstimmung auf der Hauptseite, trauen unsere Leser den Dassendorfern am wenigsten den Weg aus dem Keller zu. Viel Arbeit noch für Marcus Marin.
Stimmen:
Peter Martens (Trainer Barmbek-Uhlenhorst): Ich freue mich über unseren Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir keinen guten Fußball gespielt und glücklich 1:0 geführt. Leider haben wir den Sack nicht früher zugemacht. Über die 90 Minuten gesehen war dieser Sieg aber verdient. Kompliment an Olaf Gössel, Hut ab. Ich hatte vor dem Elfmeter zu meinem Obmann gesagt, dass Olaf ein Elfmetertöter ist. So war es früher und er hat genau da angeknüpft. Ob das 2:1 abseits war, kann ich nicht sagen. Ich bin ja kein Linienrichter.
Marcus Marin (Trainer TuS Dassendorf): Wir haben 20 Minuten sehr gut angefangen, nur wenn man so eine Riesenchance nicht reinmacht, dann kann man nie im Leben so ein Spiel gewinnen. Und damit steht und fällt unser Spiel. Danach haben wir den Faden verloren, waren nicht mehr so dominant und BU ist besser ins Spiel gekommen. Das war dann eindeutig zu wenig. Ich weiß nicht was sich die Leute dabei denken, so eine Chance auszulassen. Ein richtiger Torjäger macht das Ding rein, das war sowas von einfach. Durch den Elfmeter waren wir in der zweiten Halbzeit noch einmal etwas dran, aber im Prinzip hatten wir ja keine richtige Chance mehr. Wenn man so wenig gewinnen will, dann steht man zurecht da wo man jetzt steht.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.