08.10.2011 Meiendorf unterliegt Bergedorf von Peter Strahl
Meiendorfer SV – FC Bergedorf 85 2:3 (1:2)
Meiendorfer SV: Sävke – Mucunski, Otto (79. Cosovic), Niemeyer, Bernhardt (24. Amroun)– Mankumbani, Gasde, Kaczenski – Hercog, Sara - Subasic FC Bergedorf 85: Braun – Pettersson, Otte (69. Brown), Sobczyk, M. Meyer – Schmer, Ioannou - Kunath, de la Cuesta, Bugrov (46. F. Meyer) - Landau (77. dos Santos) Tore: 0:1 de la Cuesta (4., FE), 1:1 Hercog (6.), 1:2 Schmer (8.), 1:3 Schmer (63.), 2:3 Sara (64.) Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye), leitete die Partie, wie man es von ihm erwarten kann. Beste Spieler: Sävke - Schmer, de la Cuesta Zuschauer: 408
"Jetzt müssen Punkte gegen FC Bergedorf 85 her." So textete Meiendorfs wohl bekanntester Oldie Harry Gigar auf dem Titelblatt der von ihm redigier- und produzierten Stadionzeitung, die im Hamburger Oberligabereich Ihresgleichen sucht.
Allein nach nur vier Minuten Spielzeit scheint der gigarsche Wunsch bereits zum Traum mutiert zu sein, da Sascha Bernhard Yayar Kunath im MSV-Strafraum höchst ungeschickt zu Fall bringt. Den unstreitigen und allfälligen Elfer verwandelt Sascha de la Cuesta unhaltbar. Doch fast im Gegenzug der Ausgleich gegen eine, wie es scheint noch freudetrunkene und folglich nicht ganz präsente 85-Abwehr, durch Marcin Hercog mit einem Flachschuss von der seitlichen Strafraumbegrenzung. Nun also jubeln die Platzherren und machen es auch sonst ihren Widersachern nach, sehr zur Freude von Reinhold Schmer, dem aus halblinker Position der dritte Treffer dieser Partie gelingt. Drei Tore in sechs Minuten machen 45 bis zum Abpfiff, mag sich so mancher des Rechnens kundige Besucher vielleicht schon denken. Damit wird es aber nichts. Denn die Bergedorfer wirken danach ein wenig überhastet bei ihren Aktionen und auch Tormann Tobias Sävke läuft wieder einmal zu großer Form auf, wie bei Bällen von Oliver Ioannou und zweimal Jan Landau. Danach scheinen die 85er zumindest einen Gang, wenn nicht gar zwei Gänge zurückzunehmen, so dass auch Gästekeeper Tobias Braun Gelegenheit erhält, gut auszusehen, wie in der 33. Minute gegen den eingewechselten Nassim Amroum und bei einem Freistoß von Jonas Kaczenski.
In den zweiten Spielabschnitt gehen die Gäste eher mit einer Einstellung, die keinem Trainer so recht gefallen kann. Ein wenig überheblich passieren ihnen jetzt Abspielfehler, wie sie zuvor nur bei den Platzherren zu sehen waren. So bedarf es schon einer Einzelleistung, für die nach gut einer Stunde wiederum Schmer sorgt. Gegen dessen Gewaltschuss aus gut und gerne 35 Metern vermag Sävke trotz großartiger Flugshow nichts auszurichten. Das Egalisieren dieses Treffers und damit eine Duplizität der Ereignisse hingegen gelingt Michael Sara, als er kurz darauf ein kurzes Anspiel von rechts in das Nest der Elstern setzt. Nun folgende Sturm- und Drang-Aktionen der Stuhlmacher-Auswahl wirken ausnahmslos zu zögerlich und unentschlossen, um damit noch Zählbares zu erreichen. Die letzten vier Minuten der Begegnung gehören erneut den Mountain-Villagern, aber der Schuss von "DLC" erweist sich als zu schwach und der eingewechselte Felix Meyer vergibt zwei 90-Prozentige im hohen Maße leichtfertig.
Die jungen Meiendorfer sollten am Ende froh sein können, dass es ihre Gegner bei einer ausgezeichneten Leistung in der ersten halben Stunde beließen. Sie werden sich daran gewöhnen müssen, ihr Augenmerk vornehmlich auf die ihnen tabellarisch nachfolgenden Teams zu richten, obwohl das eigentlich vom Saisonbeginn an klar war. Bei den Bergedorfern hingegen darf davon ausgegangen werden, sie auch weiterhin stets nur in der oberen Tabellenhälfte anzutreffen.
Stimmen:
Bülent Tinas-Topal (Trainer FC Bergedorf 85 für den urlaubenden Olaf Poschmann): Ich denke, dass wir verdient gewonnen haben, auch wenn es in der zweiten Halbzeit ein wenig hektisch war. Chancen hatten wir uns jedenfalls erheblich mehr erarbeitet. Allerdings haben sich die Meiendorfer gegen Ende des Spiels mehr Mühe gegeben.
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorfer SV): Auch wir haben unsere Möglichkeiten gehabt, aber noch mehr zugelassen. Wir haben wieder einmal viel zu lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen und die richtige Nähe zum Gegner aufzubauen. Das ist momentan unser großes Manko. Bis es uns schließlich gelingt, ist die Partie zumeist schon gelaufen, so wie heute. Unsere Abspielfehler haben schließlich dazu geführt, immer wieder den Gegner stark zu machen und ihm die nötigen Räume zu überlassen. Wenn wir nicht einen der besten Torhüter der Liga hätten, hätte es auch schlimmer kommen können.
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