28.10.2011 Frank Hüllmann bleibt als Niendorf-Coach unbesiegt von Peter Strahl
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
Niendorfer TSV – SC Victoria 1:1 (0:1)
Niendorfer TSV: Tholen – Natusch, Heysen, Herbert, Adomah – Kieckbusch, Ucan, Schumacher – Möbius (65., Wilhelm), Schwoy – Koberger (78., Heitbrock) SC Victoria: Wolf – Goldgraebe, Ansante, Hinzmann, Lauer – Schulz, Schumann (68., Vierig, 88. Rutz), Theißen – Stilz, Hoose - Cetinkaya Tore: 0:1 Cetinkaya (39.), 1:1 Koberger (70.) Schiedsrichter: Markus von Glischinski (SC Eilbek) mit Alexander Nehls an der Linie, waren ohne Fehl, aber auch ohne größere Probleme Beste Spieler die Beleuchtung stand einer gerechten Prädikatisierung entgegen Zuschauer: ca 150
Seit der Saison 1968/1969 und ihrer ersten Punktspielbegegnung mit dem anscheinend übermächtigen Nachbarn von der Hoheluft verharren die Niendorfer in einer hehren Erwartungshaltung. Doch, was in der einzigen Spielzeit, in der die Gelb-Blauen seit 1898 unterklassig spielten (Germania Staffel auf dem zweiten HH-Level) nicht gelang, erfüllte sich für den NTSV auch in gemeinsamen Zeiten auf höchstem Hamburger Niveau nicht, sei es nun in der Verbandsliga, der Hamburg-Liga oder der sogenannten Oberliga. Der Traum nämlich, eine Partie gegen die anscheinend Übermächtigen siegreich zu beenden. Allein nie zuvor standen die Chancen, diesem Missstand abzuhelfen, so gut wie diesmal. Schließlich kommen die Gäste zum ersten Mal in ihrer reichhaltigen Clubhistorie als tabellarisch um fünf Ränge Niedrigere in die Niendorfer Gefilde. Allein auch das nützte nichts.
Ungewöhnlich nicht nur die Statistik, ungewöhnlich für Niendorfer Verhältnisse auch die Austragungszeit dieses 15. Rendezvous der geografischen Nachbarn. Allein der Vater des vormaligen Meiendorfer Coaches wird am Wochenende seinen 70. Geburtstag feiern, und so baten die Hohelufter um Vorverlegung, uneingedenk der Tatsache, dass das Rasengeläuf am Sachsenweg für ein Spiel unter Kunstlicht höchst ungeeignet ist. Denn die Scheinwerfermasten stehen von der Spielfläche, durch eine breite Laufbahn getrennt, viel zu weit entfernt, um das gesamte Grün auszuleuchten. Wenn dann noch zeitweiliger Nieselregen die Sicht zusätzlich trübt, ist es schwer, zumal für einen im Alter vorgerückten Beobachter, den Spielverlauf en détail in allen Phasen korrekt zu erkennen.
So bemerkt der Schreiber dann auch über 20 Minuten rein gar nichts, was der Berichterstattung nützlich sein kann. Wenig einfallslose Offensivarbeit auf beiden Seiten vermag die gegnerischen Abwehrreihen nicht in Verlegenheit zu bringen. Erst in der 24. Minute ein Timo-Möbius- Schuss von rechts, der aber auch nicht so richtig geeignet ist, Dennis Wolf zu erwärmen. Das ist schon anders, als zwei Minuten später Dennis Theißen in Höhe des Elfmeterpunktes abzieht und den NTSV-Tormann zu einer starken Aktion veranlasst. Aufpassen muss auch die gelb-blaue Viererkette bei einem präzis geschossenen Freistoß von Markus Schwoy aus 25 Metern, was sie dann auch tut. Für Spannung sorgt nach 37 Minuten ebenfalls SCV-Keeper Dennis Wolf mit einem fahrlässigen Zuspiel. Sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff die Führung für die Gäste. Ein langer Ball auf den rechten Flügel – wo ist Universalakteur Ole Natusch? – auf Cem Cetinkaya, Tholen will Ball und CC entgegenstürzen, kommt auf dem nassen Geläuf ins Rutschen und der Neu-Victorianer hat keine Mühe die Pille ins leere Niendorfer Gehäuse zu verlängern.
Im zweiten Spielabschnitt auf das von den hinteren Gebäuden beleuchtete und besser zu erkennende Tor präsentieren sich die Hausherren schließlich entschieden eindrucksvoller. Nach 60 Minuten eine Großchance für Andreas-Laas-Entdeckung Philipp Koberger, der aber Goalie Wolf nicht zu umspielen vermag. Besser macht es "Kobi" jedoch sieben Minuten darauf, quasi mit Ansage, nach einem Missverständnis der göttlingischen Defensive. Die Fußabwehr von Goalie Wolf vermag den Ball dennoch nicht am Überschreiten der Torlinie zu hindern. Eindrucksvoll auch ein Knaller des eingewechselten Tim Schumacher, aber nur ans Außennetz. Elf Minuten vor dem "final whistle" eine scharf gekickte Hereingabe von Thiemo Kieckbusch, nur Substitut Kevin Heitbrock schliddert an der Großchance vorbei. In den letzten Spielminuten sind schließlich noch Schumacher, der knapp überweg zielt, sowie Andreas Goldgraebe, welcher an Tholen scheitert, auszumachen.
Bevor Sie, geschätzter hafo.de-Leser, auch noch den letzten Absatz zur Kenntnis nehmen, sollten sie die Statements der Coaches lesen. Insbesondere das von Herrn Göttling, dem von hier eine freudvolle Geburtstagsfeier gewünscht wird.
Der Schreiberling jedenfalls hat eine nur streckenweise gutklassige Partie wahrnehmen können mit einem durchaus leistungsgerechten Ergebnis, das zunächst nur die Platzherren um einen Rang aufwärts befördert, die Gäste hingegen noch auf dem zehnten Tabellenplatz belässt.
Punktspiel-Statistik seit 1968 aus der Sicht des Gastgebers: 15 Spiele – 0 Siege – 5 Remis – 10 Niederlagen – 14:33 Tore
Stimmen:
Lutz Göttling (Trainer Victoria): Wir haben zwei Punkte verloren. Denn wir waren über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft. Wir hatten auch die besseren Torchancen. In der ersten Halbzeit hätten wir viel eher in Führung gehen können. Eine Unaufmerksamkeit unserer Defensive hat dann das Spiel entschieden. Dennoch können wir sehr zufrieden sein mit der Art und Weise, mit der wir hier gespielt haben. Schade nur, dass wir nicht mehr mitnehmen konnten.
Frank Hüllmann (Trainer Niendorf) Ich habe das Gefühl, dass das Ergebnis voll in Ordnung geht. Nach einem ungewöhnlichen Gegentor sind wir sehr gut zurückgekommen. Natürlich hätte Vicky auch bereits zuvor treffen können und müssen. In der zweiten Halbzeit sind wir ein ziemlich hohes Risiko eingegangen und haben auch ganz ordentlich Fußball gespielt. Nur so kann man aber etwas erreichen.
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