Beide Mannschaften konnten sich für diesen Freitagabend mit der Empfehlung präsentieren, es am 14. Spieltag mit Siegen gegen die zwei Spitzenreiter BU und Rahlstedt geschafft zu haben, den Saisonverlauf an der Spitze der Hansa-Staffel wieder interessanter gestaltet zu haben. Auch beider nachfolgende klare Dreier gegen Altenwerder sowie in Bergedorf ließen die leider nur wenigen Zuschauer die Erwartung hegen, einer zur Eröffnung der Rückrunde 2011/12 ansprechenden Partie beiwohnen zu dürfen. Zu Recht, wie sich schnell zeigen sollte.
Denn, liegt es an der eisigen Witterung oder daran, dass ihr Trainer, Uli Schulz, ihnen eine Geburtstagssause in Aussicht gestellt hatte? Die HUFCer präsentieren sich von Beginn an jedenfalls so, wie es der Schreiber, zumindest in dieser Spielzeit, von ihnen noch nicht gesehen hat. Lauf- und Einsatzfreude bescheren ihnen sodann auch bereits nach fünf Spielminuten die erste Riesenmöglichkeit. Aber Dennis Pannen vergibt sie aus kürzester Distanz. Ganz anders hingegen sein Kollege Vasileios Raptis, der, obgleich weniger gut positioniert, vom 16er-Zentrum den Führungstreffer markiert. Auch nach einer Viertelstunde gelingt es Pannen trotz guten Zuspiels von Timo Adomat noch nicht, am gegnerischen Tormann vorbei zu kommen. Wie man es besser macht, beweist erneut Ex-Concorde Raptis. Mit seinem Freistoß von rechts aus 23 Metern lässt er Goalie Henning Bindzus ziemlich alt aussehen. Nach einer guten halben Stunde scheint auch beim Hüter des HUFC-Tores, Samuel Gaudenz, Freude in der Erwartung aufzukommen, seine Aufstellung rechtfertigen zu können. Doch vergebens, der Schwarzenbeker Christoph Bolz stellt die Rechtsmäßigkeit seines Nachnamens unter Beweis, indem er ein ganzes Stück überweg bolzt. Freude hingegen bereitet die Gegenseite, wo Emin Basdar auf Raptis weiterleitet, der Serdar Yilmaz mustergültig bedient und so dem leicht Verspielten das 3:0 zum Pausenstand ermöglicht.
Nach dem Wiederanpfiff nochmals die Gäste. Stefan Bethmann auf Christoph Hammel, der zum eingewechselten Dirk Kappmeyer und weiter zu Kevin Koitka. Allein der Abschluss des Trainer-Flius ist viel zu schwach, um Graudenz erwärmen zu können. Danach zweimal Yilmaz. Aber erst bleibt er an Bindzus (nicht Blindschuss) hängen, kurz danach verzieht der einstige ETVer. Doch dafür erweist Pannen sich jetzt als konzentrierter und fügt den drei Treffern einen vierten zu. Zwischendurch auch noch mal die Sachsenwäldler, deren Hammel-Kopfball aber über die Latte streicht. Für erneuten Hammer Schwung sorgt der gerade aufs Spielfeld gekommene Luis Carrion Gaona mit seinem Schuss, der von einem grünen Abwehrbein von der Torlinie gekratzt werden muss. Gut geplant auch dessen Eckball-Zuspiel auf Yilmaz, der wiederum Substitut Daniel Weber das 5:0 ermöglicht. Für den Endstand schließlich zeichnet ein Strafstoß von Andreyas Aykurt verantwortlich, da Timo Adomat von Bindzus ohne größere Not von den Beinen gebracht wird.
Der dritte Sieg in Folge lässt die HUFCer nach der Türkiye-Klatsche auf Platz Drei vorpreschen. Nun muss aber bis zur Winterpause auch in Lohbrügge und gegen Bramfeld gepunktet werden. Dann, ja dann, könnte noch was laufen. Nach dem heutigen Auftritt der Schulze-Auswahl jedenfalls kein Ding der Unmöglichkeit. Die Koitka-Elf, zuletzt schließlich auch erfolgreich, wird künftig aber wohl mehr den Blick auf die unteren Gefilde richten müssen.
Stimmen:
Kim Koitka (Trainer Schwarzenbek): Die Einstellung meiner Mannschaft hat heute überhaupt nicht gestimmt. Wenn dann auch noch der Gegner so gut ist, wie er es an diesem Abend war, dann kommt eben ein solches Resultat zustande.
Uli Schulz (Trainer HUFC): Heute hat die Mannschaft ordentlich gespielt. Zu bemängeln war allerdings, dass sie wieder einige Torchancen ausgelassen hat, denn eigentlich hätte das Ergebnis noch ein wenig höher ausfallen können. Sie hat mir aber ein schönes Geburtstagsgeschenk gemacht, und ich bin zufrieden.
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