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29.02.2004
"Speedy" Vamvakidis nimmt Klatsche auf seine Kappe von



HEBC - VfL 93 1:5 (0:1)

HEBC: Aslan - Ünlü - Petrobella, Horbach - Natusch, Meissner, Sancak, Nayci (58. Postels) - Brückner (82. Figueroa Vaz) - Splett (68. T. Concilio), M. Concilio
VfL 93: Holtz - L. Saliuku - Scheer, Schmidt - Aksu, Zengin, Ergün, Henrica - Marcinkiewicz, A. Saliuku (82. Özkan) - Maxhuni
Tore: 0:1 Maxhuni (20.), 0:2 A. Saliuku (60.), 0:3 Scheer (63.), 1:3 Ünlü (68.), 1:4 Marcinkiewicz (77.), 1:4 Marcinkiewicz (90.)
Schiedsrichter: Callies (Bergstedt), hätte durchaus härter durchgreifen können, wenn nicht müssen
Gelb-Rote Karte: Sancak (76., Foulspiel/Meckern)
Beste Spieler: keiner - Holtz, Scheer, Marcinkiewicz, Zengin, Maxhuni
Zuschauer: 150

Wer Fassungslosigkeit sehen wollte, hätte am Sonntag um 12.30 Uhr in die Gesichter der HEBC-Spieler schauen müssen. Eine katastrophale zweite Halbzeit hatte ihre Spuren hinterlassen. Es kam kaum ein Wort des Klagens, der Wut über die Lippen. Dafür war die Zeit wohl noch nicht reif genug, denn kaum jemand wollte oder konnte begreifen, was sich kurz zuvor abgespielt hatte. Die Gastgeber waren im zweiten Durchgang zum Spielball der 93er mutiert und wurden heftigst durcheinander gewirbelt. Am Ende hieß es 1:5 und auch Trainer Vamvakidis konnte sich von einer gehörigen Portion Mitschuld
nicht freisprechen, was er allerdings auch nicht tat. Aber auch das Zweikampfverhalten seiner Defensiv-Abteilung war eines Verbandsligisten nicht würdig. Es war das fünfte sieglose Spiel des HEBC in Serie. Der Klassenerhalt ist in weite Ferne gerückt. Vor allem, wenn man gegen direkte Konkurrenten auf eigenem Grund und Boden verliert.

Wie Sie schon an der Auflistung der “Besten Spieler” in der Statistik sehen können, konnte kein Spieler der Platzherrn an seine Normalform anknüpfen. Jeder blieb unter seinen Möglichkeiten. Auch Leistungsträger Brückner konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Gegenspieler Aksu machte seine Sache ganz hervorragend. VfL-Trainer Domzalski hatte nach der 2:4-Pleite gegen Barsbüttel umgestellt. Luan Saliuku übernahm von Özkan die Libero-Position, Zengin ersetzte Saliuku im Mittelfeld. Und wie! Kämpferisch ein Vorbild an diesem Nachmittag, spielte des Öfteren den “tödlichen” Pass und darf in dieser Verfassung schon als Talent bezeichnet werden. Davon war in der ersten Halbzeit jedoch noch nicht viel zu spüren. Bis auf einen Geniestreich von Maxhuni, er nahm das Leder mit dem Rücken zum Tor an und hämmerte das Spielgerät unter Mithilfe des Innenpfostens aus 20 Metern in die Maschen, überließ der VfL 93 den Gastgebern das Spiel. Doch die konnten mit dieser Überlegenheit nichts anfangen. Zwei ganze Möglichkeiten gab es zu bestaunen. Splett trat über das Leder (26.) und Sancak zielte nach einem Brückner-Freistoß knapp vorbei (43.).

Nach der Pause unterlief Vamvakidis der entscheidende Fehler. Er wechselte den Rechtsfuß Postels für Nayci ein und Postels musste die linke Seite beackern. Etliche Fehlpässe und etliche Stellungsfehler waren die Folge. Die VfLer merkten sofort, wo der Hase läuft. Jeder Angriff lief über Postels’ Seite und die ersten beiden waren sofort erfolgreich. Zengin schickte Arben Saliuku und der ließ Aslan keine Chance. Der Leckerbissen des Vormittags ereignete sich drei Minuten später. Zengin schickte dieses Mal Maxhuni, der übergab an Arben Saliuku, der für Scheer ablegte. Der, wohlgemerkt, Manndecker lupfte den Ball aus 18 Metern über Aslan hinweg ins Netz. Ein Tor, welches eigentlich nur die Zidanes oder Figos dieser Welt erzielen.

Auch der Kopfballtreffer von Ünlü kaschierte den schlimmen Eindruck der Platzherrn nicht. Ein weiterer Fehler von Vamvakidis führte zur endgültigen Entscheidung. Sancak war schon in der ersten Halbzeit mit der gelben Karte verwarnt wurden, leistete sich gleich nach dem Wiederanpfiff ein weiteres Foul und wurde das allerletzte Mal ermahnt. Spätestens jetzt hätte “Speedy” reagieren müssen, doch er wartete. Zu lange, wie sich rausstellen sollte. Gerade als sich Figueroa Vaz zum Auswechseln bereitmachte, konnte Sancak seinen Mund nicht halten und ging mit der Ampelkarte versehen vom Platz. Diese Überzahl-Situation nutzte Marcinkiewicz noch zu zwei weiteren Treffern, jeweils durch Maxhuni vorbereitet. So konnten die Jungs vom Borgweg sogar die “UEFA-Cup-Wertung" für sich entscheiden. Immerhin revanchierte man sich für das 0:4 aus dem Hinspiel.

Stimmen:

“Speedy” Vamvakidis (Trainer HEBC)
In der ersten Halbzeit sind wir nicht richtig in die Partie gekommen, insgesamt war es aber ein verteiltes Spiel. Beim Gegentor von Maxhuni möchte ich noch nicht mal jemandem einen Vorwurf machen. Ich muss heute zugeben, dass ich das Spiel als Trainer verloren habe. Die Einwechslung von Postels war ein Fehler, da kurz danach das zweite und dritte Gegentor über seine Seite gefallen sind. Auch mit Sancaks Auswechslung hätte ich nicht so lange warten sollen. Dann war es auf einmal zu spät, obwohl der Grund für die zweite Karte auch nicht in Ordnung ist.

Jürgen Domzalski (Trainer VfL 93)
Wir waren heute alle aggressiv und jeder hat enormen Willen gezeigt. Ich habe Özkan und Dulak draußen gelassen, auch wenn sie jetzt sauer sind. Doch ich habe Recht, wenn wir die Spiele so hoch gewinnen. Luan als Libero und der junge Zengin haben ihre Sache jedenfalls hervorragend gemacht. Die Voraussetzungen waren heute vor dem Spiel furchtbar. Ein Kompliment an unseren Torhüter Holtz, der trotz Magen-Darm-Grippe gespielt hat. Zudem mussten wir die Ansprache auf der Wiese abhalten, da wir unsere Kabine mit einer Junioren-Mannschaft teilen mussten. Das ist der Verbandsliga nicht würdig.


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