Es war nicht die große Fußballkunst, die den gerechten Lohn von drei Punkten bringen sollte. Es war vielmehr die mentale Stärke, den Tabellenletzten nicht zu unterschätzen. Es war zudem die Fähigkeit, keine einzige Torchance des Gegner zuzulassen. Und auch die vorhandene Konsequenz, keine Sekunde der Herrschaft über das Mittelfeld herzugeben, sollte ein weiteres Mosaiksteinchen zum souveränen 2:0 über Concordias Zweite sein. Ein Dreier, der zur ersten Tabellenführung der Saison führen sollte. BU hatte zugeschlagen, als Buxtehude (1:1 bei HR, 0:3 gegen Dassendorf) schwächelte.
Die 200 Zuschauer werden zufrieden nach Hause gegangen sein. Barmbek war von Anfang an überlegen und ließ Cordi kaum eine Chance, sich im offensiven Bereich zu entfalten. Dabei musste BU-Trainer auf Degen (Wadenbeinbruch) und de Sousa (Fieber) verzichten. Auf der anderen Seite fehlte wegen Krankheit Libero Wiehle. Cordi stand dichtgestaffelt in der Deckung und versuchte, über Konter die Sensation zu schaffen. Diese blieben aus. Sie wurden von der umsichtigen Deckungsreihe um den zentralen Abwehrspieler Hoffmann zerstört oder vom defensiven Mittelfeld der Platzherrn im Keim erstickt. Und so reichten nur wenige gelungene Angriffsbemühungen des neuen Spitzenreiters, um den Gegner in Schach zu halten. Schwemanns Kopfball aus sechs Metern ging noch rüber (21.), zwei Minuten später war er konzentrierter. Nach Vorlage von Maciejewski vollstreckte er aus kurzer Distanz. Der Vorlagengeber selber hielt in der 27. Minute drüber.
Das Bild sollte sich nach dem Seitenwechsel nicht ändern. Ohne großartig gefordert zu werden, behielt Barmbek das Heft in der Hand und diktierte das Tempo. Nach einem Sololauf von Neuzugang Schwarzer über den rechten Flügel, hatte sich Hasenpusch am zweiten Pfosten freigestohlen und war per Kopfball erfolgreich. Der Kuchen war spätestens jetzt gegessen. Cordi hatte den Glauben an eine Überraschung längst verloren und beschränkte sich darauf, die Niederlage in Grenzen zu halten. Dass es beim 2:0 blieb, lag fast ausschließlich an Torjäger Hasenpusch und SC-Torwart Jeschke. Der BU-Goalgetter ließ noch drei hundertprozentige Gelegenheiten ungenutzt. Jeschke rettete jeweils bravourös und konnte somit auch seinerseits auftretende Schwächen vergessen machen.
Eine Begegnung, die nicht nur für einen tabellarischen Machtwechsel, sondern auch für einen gesamten Wechsel der Vormachtstellung in der Staffel steht, sieht anders aus. Doch die Konstanz, mit der BU fast jede Partie beherrscht und sein Spiel dem Gegner aufzwingt, sollte für gehörigen Respekt sorgen. Zumal die Mannschaft etliche Verletzte oder Abgänge (Blaut) zu beklagen hat. Noch hat Buxtehude ein Spiel (in Schnelsen) in der Hinterhand und kann wieder vorbeiziehen. Zu viele Schnitzer sollte sich der BSV aber nicht mehr leisten. BU scheint mental zu stark zu sein, um sich vom Weg zur Meisterschaft abbringen lassen zu wollen.
Stimmen:
Peter Martens (Trainer Barmbek-U.) Es war ein Arbeitssieg, der aber hochverdient war. Meine Mannschaft hat den Gegner nicht unterschätzt. Konnte sie auch nicht, da Cordi II das Team war, welches uns in der Hinserie die meisten Probleme bereitet hatte. Wir hätten am Ende noch gewinnen müssen, doch leider hat Hasenpusch nicht noch einen draufgelegt.
Victor da Silva (SC Concordia II) Wir haben insgesamt gut gestanden und die Räume eng gemacht. Aber ich bin es schon fast leid, es jede Woche wiederholen zu müssen. Es fehlt die Durchschlagskraft im vorderen Bereich. Wir hatten heute keine einzige Torchance. Das ist schlimm. Aber trotzdem glaubt die Mannschaft noch an sich.
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